Warum wird gerade Asexualität als Spektrum ausgelegt?
wäre zB Graysexualität als Spektrums Begriff nicht viel geeigneter?
3 Antworten
Das liegt daran, dass gray-/grausexuell, demisexuell, lithosexuell - und wie diese "asexuellen" Mikrolabels sonst noch so heißen - im Vergleich zu asexuell wesentlich jünger sind. Die sind erst etwa im Laufe der letzten zehn bis fünfzehn Jahren entstanden.
Dennoch betrachte ich grausexuell tatsächlich längst nicht mehr nur als Mikrolabel, sondern sehe die Grausexualität als exakt jenes Spektrum, für das viele andere Leute (noch immer) die Asexualität halten. Wenn sie also vom angeblichen "asexuellen Spektrum" sprechen, verstehe ich darunter das grausexuelle Spektrum.
Ich sehe einfach keine Notwendigkeit mehr dafür, sexuell aktive Menschen, die generell zum Empfinden sexueller Anziehung imstande sind - egal wie oft oder selten, egal ob gegenüber Menschen und/oder nichtmenschlichen Objekten (siehe etwa demisexuell, lithosexuell, autosexuell, objektsexuell, zoosexuell etc.), noch weiterhin als "asexuell" zu betrachten. Meines Erachtens sind diejenigen das einfach nicht, weil sexuelle Aktivität und Asexualität korrekt genommen einfach zwei Gegensätze sind. Asexuelle, die dieser Bezeichnung im eigentlichen Sinne voll gerecht werden (keine sexuelle Anziehung, kein Verlangen nach sexueller Befriedigung in jeglicher Form), werden zudem durch die immer überladener, inklusiver und schwammiger werdende Definition des Wortes asexuell in der eigenen Community komplett an den Rand bzw. in die Unsichtbarkeit gedrängt. Selbst in jener asexuellen Community sind nur noch sexuell aktive Leute sichtbar, die damit eben das exakte Gegenteil von asexuell sind.
Wer grundsätzlich sexuelle Anziehung bzw. sexuelle Bedürfnisse verspürt, ist schlicht und ergreifend nicht asexuell, sondern mindestens grausexuell.
Liebe Grüße.
Graysexualität
Sehr schön. Noch ein Label, dass sich Menschen verpassen können die sich nur wohlfühlen wenn sie eine Schublade haben in die sie reinpassen. 👍
Es gibt kein Spektrum an Asexualität. Entweder man ist Asexuell oder nicht. Das wäre so als würde man den Gehirntod als Spektrum betrachen. Ein bisschen Gehirntod geht halt nicht. Naja... wobei man es bei manchen Menschen denken könnte.
Es gibt Abstufungen.
Ja, innerhalb der Grausexualität. Aber nicht innerhalb der Asexualität.
[...] aber gönn es doch anderen!
Nein. Nicht wenn es zulasten (vollständig) Asexueller geht.
Du willst doch auch keine Vorschriften darüber gemacht bekommen
Brauche ich auch nicht, denn ich definiere mich nicht in Schubladen. Also warum sollte ich andere in welche stecken? Nichts für ungut, aber wer sowas braucht um seine Identität zu definieren hat offensichtlich keine eigene.
Es gibt Abstufungen.
Interessanter Ansatz. Schauen wir dochmal wie sich asexualität definiert:
Asexualität bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung gegenüber anderen, fehlendes Interesse an Sex oder eines nicht vorhandenen Interesses daran.
Wie genau sieht denn dein Spektrum an Asexualität aus? Denn nach der Definition ist jemand der auch nur geringes Sexuelles Interesse an anderen zeigt nicht asexuell.
So "blödsinnig" finde ich es - zumindest teilweise - ausnahmsweise mal nicht, was xNevan bezüglich eines LGBTQ+ Teilbereiches schreibt.
Speziell..
Es gibt kein Spektrum an Asexualität.
...sehe ich ganz genau so.
Gut. Dann erkläre doch mal wie das Spektrum an Asexualität aussieht.
Naja. Es gibt eben verschiedene Arten bzw. Ausprägungen von Asexualität. Grundsätzlich hast du Recht, vorbei "graysexuell" wieder was eigenes ist.
Es gibt eben sexuelle Orientierungen, die unter diesen Begriff fallen.
Unsinn. Lass doch jeden sich so definieren wie er will. Du willst doch auch keine Vorschriften darüber gemacht bekommen. Also was soll das? Behandle jeden so wie du selbst behandelt werden willst!
Und: Es gibt Abstufungen. Nach denen musst du nicht leben wenn du nicht willst, aber gönn es doch anderen!