Warum wird die Jugend immer schlimmer?

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"Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern.
Das Ende der Welt ist nahe."
(Keilschrifttext aus Ur um 2000 v. Chr.)


Nein, das ist nicht neu, was du beobachtest.  Über die Jugend zu meckern ist seit 4000 Jahren der letzte Schrei. :D

Kinder sind das Produkt ihrer Eltern. Sie tragen in sich die genetische Veranlagung die ihre potentielle Möglichkeiten festlegt. Aber um ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln brauchen sie ihr Umfeld. Sie brauchen Führung und gute Vorbilder damit sie lernen richtig von falsch zu unterscheiden. 

Diese gute Beispiele, die für Kinder in jungen Jahren prägend sind, fehlen zunehmend. Angefangen hat das in den sechziger Jahren, als im Zuge der Emanzipationsbewegung immer mehr Frauen von "Selbstverwirklichung" sprachen, und als die Parteien (vorwiegend die SPD) immer aggressiver forderten, dass Arbeiterkinder bessere Berufschancen haben sollten: Studium für alle, Akademiker braucht das Land. Die Anforderungen des Abiturs wurden ständig weiter nach unten geschraubt, damit auch Schüler die von Haus aus nicht den richtigen "Habitus" mitbekommen hatten, sich nun an die Uni anmelden konnten.

Das Ergebnis war eine große Zahl von Akademikerinnen die nun keine Lust mehr hatten auf Kinder und Küche, und die Kinder in Kitas abgaben, sie nach der Arbeit abholten, und dann meistens zu erschöpft waren, sich großartig mit den Kleinen zu befassen.

Dazu kam noch die Fehlannahme, dass sich Kinder von alleine zu gute Menschen entwickeln, wenn man keinen Druck auf sie ausübt. Diese Anti-Authoritäre Bewegung hat viele verschrobene und dissoziale Persönlichkeiten hervorgebracht. 

Diese Generation Kinder der "Achtundsechziger" sind nun die Eltern die selber kein gutes Beispiel erfahren haben. Sie sind in wachsender Wohlstand und Zeiten des unbedachten Konsums aufgewachsen. Sie haben nie Grenzen kennengelernt, sondern sich nur auf ihren Egotrip eingestellt. Wie sollen diese Menschen überhaupt Würde, Verlässlichkeit, Fleiß, Disziplin, gute Manieren, Ehrfurcht gegenüber dem Leben, Wahrhaftigkeit usw. vorleben, wenn sie es selber nie gelernt haben?

Wenn du sehr unter der Situation an der Schule leiden solltest, könntest du versuchen, dich in einem der Deutschen Landschulheimen anzumelden. Da ist es nicht einfach rein zu kommen, aber ich habe Bewerber gesehen, die es geschafft haben. Dort gibt es ein ganz anderes Klientel, und gute Umgangsformen sind das A und O, das wird einfach vorausgesetzt. Das Niveau dieser Schulen ist auch deutlich besser, die Lehrer interessanter und das Leben dort sehr arbeitsreich und intensiv. Vermutlich würdest du dich da wohler fühlen.

Es ist ja nicht so, dass zum Beispiel mein Jahrgang so asozial ist, ganz Geschweige von der letzten Generation, dass die dieses Verhalten übertragen haben.

Hier ist eine Frage von 2010, die im Prinzip genau das gleiche wie deine Frage ist.

http://www.gutefrage.net/frage/wieso-wird-die-jugend-immer-schlimmer

Magst du mal kurz nachrechnen, wie alt du 2010 warst und ob der Fragesteller aus der verlinkten Frage nicht möglicherweise genau auf deine Generation abzielt?

Von daher: ja, auch deine Generation (und vielleicht auch du selbst) waren mal so drauf. Es gibt aber immer Jugendliche, die sich moralisch überhöhen wollen und ihre Generation für die letzte vernünftige halten, während die nachfolgende der Untergang des Abendlandes ist. Das ist aber nix neues, das gibt es schon seit Jahren. 

Sie üben vermutlich, um sich später in der Gesellschaft durchsetzen zu können (Ellenbogen entwickeln). Die heutige Jugend hat ja kaum noch Zukunftsaussichten: Der Arbeitsmarkt entwickelt sich seit Jahren in Richtung Niedriglohnbereich, die Arbeitslosigkeit ist hoch, der durchschnittliche Arbeitnehmer bekommt vielleicht eine Rente, die geringer ist als die Mindestsicherung, das Land wird eventuell bald in Chaos und Bürgerkrieg versinken...

Hallo!

Ich (m, 26) definiere diesen Sachverhalt als Phänomen, das Jahr für Jahr wieder die Runde macht -----> klar ist, dass junge Leute nicht immer Frieden und Eintracht mit sich bringen aber andererseits ist es nicht soooo schlimm wie es die Gesellschaft oftmals denkt.. man soll denken,d ass schon der alte Sokrates seinerzeit die ihm nachkommende Generation aller Untugenden und Unzulänglichkeiten bezichtigt hat ;)

Insofern finde ich das nicht dramatisch & außerdem hängt das immer auch stark vom Milieu ab, in dem man sich bewegt.. wenn dieses aus "Pfeifen" besteht, die ständig Terz machen & das Einmaleins der Höflichkeiten nicht kennen bzw. mit Lichtgeschwindigkeit durch die Kinderstube rauschten wenn sie eine hatten, ist das klar dass es so läuft wie du das beschreibst. Aber verallgemeinern darf man nicht ------> der EIndruck ist immer subjektiv & ich finde, dass meine Generation vor 10-15 Jahren nicht besser war als die heutige und wenn mein 1964 geborener Onkel aus seiner Jugendzeit berichtet, klang das auch nicht soooo harmlos ;)