Warum will jeder Rasen anstatt Moos im Garten?
Auch wenn es auf den ersten Blick u.U. nach einer Scherzfrage aussieht, ist sie doch komplett ernst gemeint.
Oft habe ich mich und auch andere Personen, die mir allesamt keine befriedigende Antwort geben konnten, gefragt, warum eigentlich Rasen so beliebt ist als "Vorgarten-Grün" und Moos dagegen so verpöhnt ist?!
Denn für mich hat Rasen ausschließlich Nachteile gegenüber Moos. Um die Vorteile von Moos mal aus meiner Sicht zu schildern:
1.) Wächst nur sehr langsam. Bedeutet das wöchentliche Mähen ist überflüssig. 2.) Dauergrün. 3.) Vermehrt sich sehr leicht selbst 4.) Ist sehr sehr weich 5.) Gibt, zumindest in meinem Verwandtenkreis, wesentlich weniger Moos-Allergiker als Rasen-Allergiker (eben weil Moos nicht blüht). 6.) Muss weder gedüngt noch nachgesäht werden
Ist es schlicht das Image von Moos? Ist es gar die Rasenmäher-Lobby?! ;)
Auch wenn einige Aufzählungspunkte u.U. bei euch anders sind, bitte ich doch das Thema und die Aufzählungspunkte im Gesamten zu betrachten.
Ernst Antworten sind willkommen.
9 Antworten
Völlig berechtigte Frage. Ich fürchte, es liegt schlicht daran, dass der Rasen im Vorgarten einfach "ordentlicher" aussieht und es sich eben "so gehört", kurzum: das Bedürfnis nach spießiger Aufgeräumtheit eher erfüllt. Ich habe das Moos in meinem Garten vor Jahren auch noch bekämpft, irgendwann war's mir egal und heute finde ich es ok, dass das Moos und die Gänseblümchen dominieren.
Berechtigte Frage und endlich mal wieder eine gute Frage auf GuteFrage 🙂
Ich fange erstmal mit deinen pro Argumentan an:
1.) Wächst nur sehr langsam. Bedeutet das wöchentliche Mähen ist überflüssig.
Je nach Rasenart und Standorr, wächst dieser auch nur langsam. Sodass es auch alle zwei bis drei Wochen ausreicht zu mähen.
Aber du hast recht, Moos muss man garnicht mähen.
2.) Dauergrün.
Ist Rasen doch genauso.
3.) Vermehrt sich sehr leicht selbst
Rasen vermehrt sich ja auch selbst. Aber wohl nicht ganz so schnell wie Moos das schafft sich auszubreiten.
4.) Ist sehr sehr weich
Das stimmt allerdings. Aber oft auch ziemlich feucht.
5.) weniger Moos-Allergiker
Ich glaube kaum, dass Rasen zu allergien führt, jedenfalls nicht durch Pollen. Bevor der Rasen einen Fruchtkörper bilden konnte, wird er doch schon längst abgemäht.
6.) Muss weder gedüngt noch nachgesäht werden
Wer guten Boden und ne intakte Grasnarbe hat muss ebenso wenig düngen oder nachsäen.
Erstmal würde ich sagen, dass viele Rasen wollen und Moos hassen, weil sie es so gewöhnt sind (von Eltern, Großeltern, Nachbarn, Werbung etc).
Daneben ist es aber auch so, dass auch Moos ja nicht überall wächst. Es wächst am besten da, wo es er schattig und feucht ist und auf eher sauren Böden.
Oft genug will man ja aber ein besonders sonnigen Garten haben, was dann im Sommer auch mit Trockenheit einhergeht. Da kommt Rasen einfach besser klar. Und da man einheitliches Bild haben möchte, muss dann alles Rasen sein.
Dann ist Moos auch nicht unbedingt super Robust, wenn z. B. Kinder darauf spielen.
Und Moos ist zwar weich, aber oft auch lange feucht. Das empfinde zumindest ich nicht als so angenehm beim drauf liegen.
Zusammgefasst würde ich sagen, dass man das so macht, weil man es so gewöhnt ist. Daneben gibt es aber auch ganz sachliche Gründe, die für Rasen und gegen Moos sprechen
Ich mag Rasen lieber. Wenn etwas Moos dazwischen ist, stört es mich aber nicht.
Da bin ich ganz Deiner Meinung, außerdem gehört Moos in jeden naturnahen Garten, auch die Vögel verwenden es zum Nestbau und danken es uns mit Gesang und Ungezieferreduzierung!
Es geht wohl um ein einheitliches Bild, das die "Wildnis" vom gezähmten Garten abgrenzt. Der Blick gleitet über eine glatte Fläche, die dem Auge keinen Halt bietet, um dann am Solitärgewächs und dem Staudenbeet hängenzubleiben. Das ist englische Gartenkultur, die in Perversion durch Kiesflächen adaptiert wird, die jegliches Leben (und Pflegemaßnahmen) abschaffen. Die Horrorvorgärten der 9 to 5 Arbeiter sprechen Bände.
Zurück zur Wildnis ist scheinbar beängstigend. So eine Art peinlicher Kontrollverlust. Ich kenne Berichte, da wurde die Polizei geholt, weil der Garten zu verwildert war.
Moosteppiche sind traumhaft schön. Ich liebe Moos im Schattenrasen wie im Wald, bin fasziniert von der Vielfalt im Mikrokosmos. Aber dafür braucht man Zeit und muss sich auch mal auf den Boden begeben.
Ch denke, einfach Gewohnheit. Rasen ist 08/15, zwar viel Arbeit, wenig ökologisch wertvoll und auch meist nicht wirklich schön. Gerade im Schatten und wo man nicht viel drauf rumläutt, ist Moos gut.
Die meisten Leute kennen sich nur wenig mit Garten aus und machen deshalb, was die Nachbarn machen bzw. was "man" macht. Oder sie wollen fehlende Kenntnis durch militärische Ordnung kompensieren, was dann schlimmstenfalls in Schottergärten und Pflasterflächen endet.
Ich würde mich wundern, wie laufen auf einem Moosteppich ist, auch nach dem Regen.
Wie sieht es mit dem Winter aus?
Oder wie ist es im Hochsommer?
Könnten durch Moos ungebetene Gäste angelockt werden?
Wobei es allerdings keine rechtliche Verpflichtung zum "ordentlichen" Garten gibt und solche Möchtegern-Ordnungshüter das rein gar nichts angeht. Denen soll man ruhig einen eindeutigen 🖕 zeigen! Wenn sie deswegen die Polizei rufen, sollen sie ruhig den Einsatz in Rechnung gestellt kriegen.