Warum waren Leo trotzki und Stalin verfeindet obwohl beide Kommunisten waren?

4 Antworten

Stalin hat ganz brutal alle ausgeschaltet, die nichgt hundertprozentig auf seiner Linie waren und die ihm vielleicht gefährlich werden konnten. Hitler hat das ebenso gemacht (Stichwort Röhm-Putsch) und Mussolini auch. Der hat seine ersten Frau Ida Dalser, seinen Sohn Benito und seinen Schwiegersohn Graf Ciano ermorden lassen.

Weil jeder an den Trog der Macht will...

TBKxBuetboss  12.01.2024, 10:21

Das ist verkehrt in dem Fall es Lediglich Stalin um Macht und Trotzki um Gerechtigkeit.

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Unterschiedliche Vorstellungen von der idealen Sovietunion.

Stalin beseitigte während seines Aufstiegs und seiner Machtsicherung alle, die politischen Einfluss besaßen und nicht völlig von ihm abhängig waren, darunter auch zahlreiche altgediente Bolschewiken und fast sämtliche Mitglieder des Zentralkomitees, die nicht schon vorher gestorben waren. Trotzki war in dieser Hinsicht nicht besonders, er war lediglich einer der ersten, die von Stalin zu Fall gebracht wurden, weil er zu seinen frühesten und entschiedensten Kritikern gehörte.

Stalins Aufstieg wurde erst ermöglicht durch die schwierige Lage der jungen Sowjetunion angesichts von fehlender Industrialisierung und Zerstörung durch Weltkrieg und Bürgerkrieg. Unter diesen Bedingungen konnte Russland nicht zum Sozialismus übergehen, und unter Lenin wurden Übergangslösungen geschaffen, darunter die Übertragung der politischen Macht von den demokratisch gewählten Räten zu den Parteiorganen.

Stalin wurde 1922 Generalsekretär der Partei und nutzte diese Position schnell zu seinem eigenen Vorteil aus, indem er seine persönlichen Anhänger auf Parteiposten berief. Lenin und Trotzki sahen die Gefahr der Bürokratisierung der Partei und Machtanhäufung bei einer Person, und beschlossen gegen Stalin vorzugehen. Lenins Gesundheitszustand verschlechterte sich ab 1922 aber rasant und er starb Anfang 1924.

Nach Lenins Tod war seine Nachfolge unklar. Im Zentralkomitee gab es verschiedene Fraktionen, die sich vor allem in ihren wirtschaftspolitischen Plänen unterschieden. Stalin nutzte diese Meinungsverschiedenheiten und verbündete sich mit Kamenew und Sinowjew, um Lenins Testament zu zensieren, Trotzki 1925 von seinem Posten zu drängen, ihn 1927 aus der Partei auszuschließen und 1929 aus der Sowjetunion auszuweisen. Kamenew und Sinowjew wurden später selber Opfer Stalins.

Im Exil schrieb Trotzki über die Bürokratisierung der Sowjetunion, den Verrat Stalins an der Revolution, rief zu einer neuen Revolution auf, die die Räte und damit die Arbeiter und Bauern wieder an die Macht bringen sollte, und organisierte die oppositionellen Kommunisten in der 1938 gegründeten Vierten Internationale, bevor er 1940 durch einen Agenten Stalins ermordet wurde.

Trotzki und der Trotzkismus dienten Stalin als perfektes Feindbild. Jede unliebsame Person konnte einer trotzkistischen Verschwörung beschuldigt werden, um sie aus dem Weg zu schaffen. Stalin inszenierte sich hingegen selbst fälschlicherweise als Günstling Lenins und sein rechtmäßiger Nachfolger.