Warum waren alle großen Komponisten und Schachspieler Männer?

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Ich glaube hier hat der eine oder andere vor lauter "Political Correctness", die uns ein ums andere mal vorgebetet und abverlangt wird, vergessen selbst nachzudenken: Ich lese hier von Benachteiligung bis Diskriminierung der Frau, von erzieherischen Unterschieden, die man den beiden Spezies aufgedrückt hätte, ...

Ich habe einen anderen Ansatz: Männer und Frauen sind unterschiedlich. Man hat sie nicht zu unterschiedlichem Verhalten erzogen, sie sind es einfach - völlig wertungsfrei. Seit der Steinzeit haben Männer andere Aufgaben als Frauen. Männer gehen jagen, Frauen organisieren das soziale Zusammenleben. Dabei begünstigt die Evolution Männer, die logisch denken können und körperlich stark sind und Frauen, die emotional und sprachlich auf der Höhe sind und damit übrigens auch die Menschheit als ganzes: Ein Mann, der vom Jagen nicht heimkommt, lässt sich biologisch leichter ersetzen als eine Frau, deren Nachkommen unwiderbringlich verloren sind. Wie kommen wir zu der seltsamen Meinung, dass Männer und Frauen heute gleich veranlagt sind, nur weil das die heutige Ideologie verlangt und verschließen die Augen vor den Unterschieden und wenn wir doch einen sehen, sprechen wir von Frauendiskriminierung - Männerdiskriminierung gibt es dagegen keine - und von geschlechtsspezifischer Erziehung, die uns immer noch im Griff hat. Mit Verlaub - das ist Bullshit!

Die Musik ist in ihren Strukturen viel näher am mathematisch logischen als man auf den ersten Blick meint. Schach sowieso. Es ist doch nicht verwunderlich, dass Männer hier erfolgreich sind. Das heißt selbstverständlich nicht, dass Frauen das nicht können - es gibt Gegenbeispiele - aber es ist nicht überraschend, dass die Männer im Durchschnitt hier bessere Leistungen bringen und die absoluten Spitzenleistungen vorwiegend von Männern erbracht werden. Das kann man doch so beobachten. Ebenso wie Frauen in ihren Bereichen mehr leisten.

Zur Diskriminierung noch ein Wort: Ich habe in meinem Leben eine besonders gravierende Form der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Form der Wehrpflicht kennen gelernt. Diese Diskriminierung ist absolut reell, viele Generationen von Männer wurden elementare Freiheiten nicht zugestanden, manche verloren ihr Leben, was man von dieser Zeit zu erwarten hat, möchte man gar nicht mehr so genau wissen, die verlorene Zeit, ein Jahresgehalt und ein entsprechend erschwerter Berufseinstieg ist noch das Mindeste. Davon war im Zusammenhang mit Diskriminierung noch nie die Rede. Ich kann das Gerede von der Frauendiskriminierung einfach nicht mehr nachvollziehen.

Beim Schach muss man taktisch und vorausschauend denken, was dem Naturell der Männer als ehemalige Jäger viel eher entspricht als dem der Frauen. Wenn die Schachfiguren reden oder Freundschaften schließen könnten, wär das was anderes, so aber ist Schach eine Männerdomäne. Damit geht auch einher, dass Männer in diesem Bereich eher gefördert werden und Fuß fassen können, als Frauen.

Gleiches gilt für Strategiespiele allgemein, glaube ich. In meiner Familie ist es z.B. so, dass mein Vater und ich das Brettspiel "Risiko" sehr gern spielen, während die weiblichen Geschöpfe in unserem Haushalt (und das sind nicht wenige^^) mit diesem Spiel nicht viel anfangen können.

Das mit den Komponisten ist schwieriger. Ich denke, dass da die frühere Rollenverteilung doch eine große Rolle gespielt hat, heutzutage gibt es schließlich auch viele weibliche Musikerinnen, die komponieren.

Wobei ich finde, dass Komponieren auch viel mit Erfinden zu tun hat. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber ich würde mal tippen, dass auch die meisten Erfinder Männer sind und waren, womit wir wieder beim männlichen Naturell wären...

Frauen wurden damals stärker als heute unterdrückt. Sie wollten auch nicht mehr, weil sie das nicht anders kannten. Damals war das Frauenbild so, dass die Frau zu Hause auf die Kinder aufpasst und den Haushalt schmeißt. Diese Frauen hatten keine Möglichkeit sich auf irgendeiner Weise zu beweisen und wenn sie sich dagegen stellten wurden sie unterdrückt. Das ist einfach Fakt und du kannst das auch gerne nachrecherchieren. Zum Glück ist heut zu Tage Religion nicht das Wichtigste und wir haben uns auch teilweise entwickelt.

  • schokobrot
Birne56  09.09.2012, 04:13

Erklärt nicht, warum es heute immer noch so ist. Auch werden etwa 3% aller Firmen von Frauen gegründet. Komisch was? Da kommt man mit der viel zitierten Unterdrückung nicht viel weiter. Hört sich aber immer sehr gut an, das muss ich zugeben.

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anonlikestrains  09.09.2012, 04:18
@Birne56

Weil es auch heute noch Nachteile gibt. Frauen werden seltener befördert wenn es um hohe Stellen geht, da sie ja schwanger werden und abspringen könnten. Und auch im Bereich der Topverdiener werden Frauen bei gleicher Tätigkeit schlechter bezahlt.

Wir sind zwar schon viel weiter gekommen in diesem Punkt, aber eine hundert prozentige Gleichberechtigung gibt es noch nicht.

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Birne56  09.09.2012, 04:23
@anonlikestrains

Noch ein Grund, eine eigene Firma zu gründen, um es dort besser zu machen. Du hast mir gerade ein zusätzliches Argument geliefert. Das war ein Eigentor. Es gibt Sachen, die kann man nicht mit der angeblichen Unterdrückung erklären.

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Schokoladenbrot  09.09.2012, 04:24
@Birne56

Schau dir mal das Christliche Bild von einer Familie an. Oder geh in Entwicklungsländern dort ist es noch stark erkennbar. Das schreibe ich als Mann.

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anonlikestrains  09.09.2012, 04:51
@Birne56

Um eine eigene, erfolgreiche Firma zu gründen bedarf es manchmal einer vorausgegangenen beruflichen Erfahrung, die einem allerdings als Frau aus den genannten Gründen verwehrt wird in manchen Fällen.

Ist dein Horizont wirklich so beschränkt, dass du einen Unterschied zwischen Mann und Frau machst in diesen Punkten?

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Birne56  09.09.2012, 08:11
@anonlikestrains

Das ist schon wieder falsch. Die meisten Firmen (also im Bereich der Privatgründungen; davon müssen wir hier jetzt natürlich ausgehen; nicht gemeint sind Firmen, die von Firmen gegründet werden) werden von 20- bis 24-jährigen gegründet. naturbedingt können diese Menschen gar keine Erfahrung haben. Ich kann dir aus eigener Erfahrung berichten, dass es auch sehr gut ist, wenn man nicht zu viel weiß, denn dann bekommt man Angst vor Dingen, die passieren könnten. Und ich Glaube, dass eher hier der Hund begraben ist. Dass die niedrige Quote von Firmengründen aber was mit einer angeblichen Benachteiligung von Frauen zu tun haben könnte, ist absoluter Nonsens. Schon aufgrund der angeblichen Benachteiligung müssten sie einen viel höheren Druck habe, eine eigene Firma zu gründen. Tun Sie aber nicht. Und das eklär mir nun. aber bitte nicht mit sozialer Prägung... Es würde übrigens auch nichts dagegen sprechen, dass Frauen Dinge erfinden. Viele Erfindungen sind nämlich im privaten Bereich entstanden und nicht von Berufserfindern. Außer die Melitta von den Filtern fällt mir nur keiner ein. Liegt es vielleicht daran, dass Frauen nicht gerne experimentieren und basteln? Oder liegt es an der Unterdrückung im Privaten?

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anonlikestrains  09.09.2012, 16:08
@Birne56

Du denkst Frauen haben nicht mehr als Kaffeefilter erfunden? Nun machst du selbst deutlich wie unsachlich du argumentierst.

Spezialgläser für Augenoptik - Marga Faulstich

Frequency Hopping - Hedy Lamarr

Veränderliche als Entfernungsmesser - Henrietta Swan Leavitt

Fallschirmpaket - Katharina Paulus

Scheibenwischanlage - Mary Anderson

Camembert - Madame Harel

Korrekturflüssigkeit - Bette Graham

http://www.meinhard.privat.t-online.de/frauen/patent.html

Und das ist nur ein kleiner Auszug aus der Menschheitsgeschichte.

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Tigrillo  10.09.2012, 08:43
@Birne56

"Die meisten Firmen (also im Bereich der Privatgründungen; davon müssen wir hier jetzt natürlich ausgehen; nicht gemeint sind Firmen, die von Firmen gegründet werden) werden von 20- bis 24-jährigen gegründet."

Da war ich noch am Studieren. Ideen für durchschlagkräftige Systeme und erfolgreiche Entwicklung hatte ich erst mit 35 erworben. Unter anderem ging ich unter die Fittiche eines der wichtigsten Ingenieure des 20. Jh. Bei deinen Firmengründungen handelt es sich um Friseursalons und Frittenbuden. Das sind keine Unternehmen, die grosse Wertschöpfung haben.

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It's a mans world...

Frauen haben sich früher einfach nicht so "ausleben" können wie heute die Frauen. Bei Subjekten wie Paris Hilton und Co. würde ich fast sagen das war damals gut so. Nein, war nur Spaß! Emanzipation ist super x'D

beemaya  09.09.2012, 04:57

Und bald müssen sich die Männer emanzipieren :)

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Wenn man mal über die Unterschiede in der Erziehung nachdenkt, werden Mädchen i.a. deutlich stärker auf ihr Ehefrauen-Dasein hin erzogen wie Knaben auf ihr späteres Berufsleben. Auch hier sieht kann man dies an den Fragestellungen erkennen: Jungs suchen Spiele (möglichst kostenlos) und Mädchenfragen behandeln eher Beziehungsprobleme und Beauty … :-)

Ein weiterer erzieherischer Unterschied liegt darin, dass Knaben i.a. deutlich mehr ihre Grenzen ausschöpfen und ausreizen als Mädchen – auch in ihrem Denken beim Schachspielen oder Komponieren. Frauen fühlen während der Schwangerschaft das Leben in sich heranwachsen und wollen es dann auch zur Welt bringen, zuschauen wie es weiterhin heranwächst und das Kind selbst zu einer Frau oder einem Mann heranreift. Auch bei der einen oder anderen Berufswahl machen sich die Unterschiede bemerkbar: Hebammen sind eben keine Rennfahrerinnen … :-)

Komponieren und Spitzenschachspielen haben beides spielerische Komponenten. Beim freien Musizieren improvisiert ein Komponist und probiert Akkordfolgen, Melodien und Rhythmen aus. Beim Schach geschieht dies ebenso in den freien Partien. Turnierpartien und Sinfonien erfordern beides auf ihre Art ein großes Vorstellungsvermögen. Die verwendeten Instrumente müssen zusammenspielen und die Figuren am Brett ebenfalls.

Bezüglich der „Größe“ von Komponisten und Schachspielern sollte man das auch nicht zu verbissen sehen. Clara Schumann war eine sehr bekannte Komponistin. Judit Polgar und Yifan Hu sind derzeit sehr bekannte Schachgroßmeisterinnen, die den Spitzenspielern durchaus Respekt am Schachbrett abringen.