Warum wachsen Bäume an bergen nicht schräg?
Hallo,
Wir sind gerade im Urlaub in Österreich und da sehe ich Bäume an einem Berghang. Die sind aber alle 90 Grad nach oben. Woher wissen die wo oben ist und warum wachsen die nicht gerade vom Boden weg, also dann schräg, gibt es da irgendeine magnetische Anziehung nach oben oder sowas? Also irgendwoher müssen die ja nach oben gehen. Ich weiss nicht ob man versteht was ich mit der Frage meine, aber das beschäftigt mich gerade.
Danke
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6 Antworten
Woher wissen die wo oben ist
Wissen sie nicht. Aber ihre Wurzeln werden ebenso von der vom Erdmittelpunkt aus wirkenden Schwerkraft beeinflusst wie ihr Stamm mit den wasserführenden Kapillaren, von der Richtung, aus der Licht kommt, ganz zu schweigen.
Der Stamm muss annähernd senkrecht wachsen, um statisch stabil zu bleiben.
Pflanzenzellen orientieren sich beim Wachstum ganz ordinär an der Schwerkraft, denn der stabilste Baum wächst nun mal kerzengerade nach oben. Ausnahme: wo andere Kräfte wirken wie ständiger starker Wind, da muß sich der Baum dann ständig dagegenlehnen um nicht umgeworfen zu werden, deswegen wachsen Bäume an solchen Orten "schräg". Sieht man z. B. an Meeresküsten, wo der Wind immer aus der gleichen Richtung kommt. Übrigens, wenn man viele Bäume an Berghängen sieht, die alle eine gebogene Form aufweisen, ganz unten schräg wachsen und dann gerade nach oben oder gebogen wie ein Angelhaken, dann sollte man dort nicht öfter bleiben, schon gar nicht nach starkem Regen, denn das ist ein Hinweis auf einen instabilen Berghang, der irgendwann abrutschen wird. Die Bäume versuchen die bereits einsetzende Bodenbewegung durch ihr Wachstum auszugleichen und kriegen so ihre gebogene Form.
Die Schwerkraft geht Richtung Erdmittelpunkt. Außerdem gibt es im Gebirge Latschen, die aus den Felswänden wachsen.
Dass Pflanzen in der Regel trotzdem senkrecht in die Höhe wachsen, hat damit zu tun, dass sie sich auch entgegen der Schwerkraft ausrichten. Dieser negative Geotropismus überwiegt dann den Phototropismus. Deshalb wachsen Bäume auch an Hängen senkrecht. Die Wahrnehmung der Schwerkraft erfolgt in den Wurzeln.
Der Baum wächst entgegengesetzt zur Wurzel.
Die wächst ja im Dunklen nach unten (auch schon bei der Keimung).
Die Pflanze hat in ihren Zellen pflanzliche "Sensoren", deshalb wächst der Baum, wenn er umgefallen ist, fortan wieder nach oben.
Mit der Sonne hat das nicht in erster Linie zu tun, denn sonst müssten die Bäume ja schräg wachsen. Wir sind hier ja nicht am Äquator, mit Sonne direkt über uns.
Ja. Das stimmt. Ich wollte mich mit dem Ankreuzen von den Antworten mit "anderer Grund" etwas absetzen, weil sie oft das Licht genannt haben.
Weil auch Bäume wissen wohin Gravitation zieht und wo "oben" ist. Wie dumm wäre es wenn die zufällige Form der Erdoberfläche da einen Ausschlag gäbe?
Das hat aber nicht mit Magnetismus zu tun, sondern mit der Erdanziehung (Gravitation). Sie wachsen entgegengesetzt zur Erdanziehung.
Man kann das übrigens auch ganz einfach mit einen kleinen Versuch testen. Wenn man Samen in einen Blumentopf säht, und nach dem keimen den Topf auf die Seite legt, wächst die Spitze wieder nach oben.