Warum braucht die Japanische den Stamm einer anderen einfachen Kirschsorte?
In der Straße, wo ich wohne, gibt es eine ganze Reihe von Japanischen Zierkirschen.
Aber mir ist aufgefallen, dass weiter unten am Stamm kleine weiße Blüten wachsen anstelle von den dicken Rosinen in der Krone.
Anscheinend wurde der Stamm dieser Zierkirschen in der Baumschule, als sie noch ganz klein und dünn waren, durch den einer einfachen Kirschsorte ersetzt.
Außerdem habe ich gehört, dass dieses Verfahren auch bei Obstbäumen angewendet wird, die besonders große oder viele Früchte bekommen sollen.
Was haben solche hochgezüchteten Bäume für Probleme mit ihrem Stamm und Wurzeln, dass diese Teile ersetzt werden müssen?
Was ist so schwer daran, Bäume zu züchten, die oben das gewünschte Ergebnis an Blüten/Früchten liefern und gleichzeitig gut mit dem eigenen Stamm und Wurzeln klarkommen?
5 Antworten
Die Unterlage ist eine robustere Sorte, die besser wächst als die Zuchtform und diese besser versorgt.
Veredeln ist eine Art der ungeschlechtlichen Vermehrung; damit bleibt die Pflanze genetisch gleich. Zweitens bestimmt die Unterlage (der wurzelnde Baum, auf den veredelt wird) die Wuchsform entscheidend mit.
Im Kern geht es bei der Veredelung um Sortenreinheit. Wenn ich etwas über die Frucht vermehre, dann hat eine Befruchtung stattgefunden (generativ) und der Sämling hat Eigenschaften beider Elternteile.
Willst du also eine Sorte 'kopieren', dann kannst du nicht generativ vermehren, sondern mußt das vegetativ machen.
Du kannst Stecklinge machen, abmoosen, Absenker oder Ableger (und eben veredeln).
Daß man veredelt hat aber weitere Gründe, denn man kann mit der Unterlage das Wachstum der Edelsorte etwas steuern (oder teils auch recht genau). Dazu kann ich Unterlagen nutzen, um gewissen Krankheiten vorzubeugen - das betrifft insbesondere solche, die vom Boden her kommen.
Dazu kann ich Veredelungen relativ schnell und somit wirtschaftlich durchführen.
(Es gibt noch merh Gründe, das sei nur ein erster Überblick)
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Nachtrag:
Anscheinend wurde der Stamm dieser Zierkirschen in der Baumschule, als sie noch ganz klein und dünn waren, durch den einer einfachen Kirschsorte ersetzt.
Nein, es ist eher umgekehrt. Du nimmst eine entsprechende Unterlage und dort wird dann die Wunschsorte drauf veredelt. Wobei der Stamm sowohl von der Unterlage als auch der Edelsorte gebildet werden kann, oder von beidem, oder einer dritten Sorte.
Es ist einfach praktischer, es ist komplett möglich die meisten Sachen ohne zu propfen zu züchten, aber zu propfen ist einfach einfacher, vorallem auch die Vermehrung, man will immer das gleiche, keine Variation. Und stecklinge gehen da halt nicht so schnell wie propfen. Hat nichts damit zutun dass sie hochgezüchtet sind. Ist einfach praktisch.
Wenn sie mit dem Stamm und Wurzeln nicht klarkämen, gäbe es auch keine aufgepropften Exemplare da es mindestens eine richtige Pflanze braucht. Der stamm wird nicht ersetzt, sondern man hat eine einfache Kirschsorte, und ersetzt den oberen Teil durch die Ziersorte. Nicht umgekehrt
Die Unterlage als Stammbildner duerfte F 12/ 1 Vogelkirsche sein die Edelsorte die Zierform
Aehnlich wie im Obstbau fuer Sortenechtheit zu gewaehrleisten.
Die weissen Bluetentriebe kommen von der Unterlage unterhalb der Veredelungsstellebund sollten entfernt werden (!)