Warum verhinderte die Grausamkeit des Faschismus nicht eine zweite Diktatur auf deutschem Boden?

4 Antworten

Weil es die UdSSR so nicht wollte. Und die UdSSR hatte sich seinen Anteil ebenfalls durch ihre sehr starke Armee gesichert. Ohne Rote Sowjet-Armee keine DDR und SED. Genauso sah es auch in den anderen Ostblock-Staaten aus. Das hat man sowohl durch und direkt nach dem 2.Weltkrieg gesehen als auch bei Aufständen (DDR 1953, Ungarn 1956, CSSR 1968, Polen 1981, etc.).

Woher ich das weiß:Hobby

Das warum ist nicht so leicht zu beantworten. Es gibt ein geflügeltes Wort: "Die Revolution frißt ihre eigenen Kinder."

Das heißt, dass einstmals gute Ansätze ins Gegenteil verkehrt werden.

Es gibt zwei Argumentationsstränge: Zum einen verstecken sich Fanatiker gerne innerhalb von Revolutionären. Ihnen geht es nicht um die Sache, sondern eher um den Krawall usw. Wenn die Revolution dann zuende ist, suchen sie sich neue Betätigungen.

Zum anderen sind Revolutionäre immer auch radikal. Je schlimmer die Zustände sind, desto radikaler ist man bei der Beseitigung. In der Folgezeit fällt es schwer, wieder Mäßigung zu finden.

Es gibt aber auch andere Beispiele. Beispielsweise 1989. Damals ist aus einer friedlichen Revolution nichts geworden, was die Kinder frisst.

Stalin installierte in seinem Teil Deutschlands ein Marionettenregime, dessen kleine KPD zuerst die große SPD schluckte und dann alles gleichschaltete und unterdrückte, was dieses Regime gefährden konnte. Die dort lebenden Menschen wollten das offenbar nicht, sie wollten das Marionettenregime schon 1953 stürzen und als das nicht gelang, stimmten sie mit den Füßen ab.

Ich hatte, im entsprechenden Alter, nach 1990, vor allem den Eindruck, dass die Führungsriege der DDR, die ja oft selbst unter den Nazis schlimmster Verfolgung ausgsetzt waren, oder auch in KZs waren, dass nie vergessen konnten, und bis zu ihrem Tod starken Ängsten unterlegen waren, die ständig auch in ihr Handeln und in ihre Politik eingeflossen ist.

So schien es mir, dass dem eigenen Volk und selbst manchen "Genossen" gegenüber, ein großes Misstrauen bestand.

Ohne Vertrauen in die Menschen, für die man Politik machen möchte, kann das aber nur selten ein gute Politik sein.

Das Phänomem existiert m.E. auch heute noch, nur der Inhalt der Ängste hat sich geändert.