Warum verhinderte die Grausamkeit des Faschismus nicht eine zweite Diktatur auf deutschem Boden?
Antifaschisten in der DDR die schlimme Erfahrung mit dem Faschismus gemacht hatten wissen was es heißt wenn man geschlagen gedemütigt erniedrigt wird, dann nach der Befreiung vom Faschismus in der DDR in leitende Funktionen selber Unrecht begingen sich einer Ideologie andienten die mit der gleichen Menschenverachtung zu Werke gingen wie vorher die Faschisten damit will ich nichts gleichsetzen.
Das ist doch moralisch verwerflich wenn Menschen so handeln sich vom NS verfolgten in ein stalinistischen Verfolger umwandeln.
Als Beispiel möchte ich anführen das nicht alle so geworden sind die. durch die Hölle der Faschisten gegangen sind
Man kann nicht mit den Finger auf die Faschisten zeigen wenn man als Antifaschist in der DDR nicht besser ist.
Hätten Menschen aus dem bitteren Erfahrungen des Faschismus lernen müssen statt sich einer Ideologie anzudienen.
Die Antifaschisten der DDR wurden dann zu Feigen bütteln das SED- Regimes.
In der sowjetisch besetzten Zone und später in der DDR aber kam hinzu, daß die Siegermacht wiederum ein totalitäres System installiert hatte, das nicht minder menschenfeindlich und undemokratisch war als das eben überwundene. Der Stalinismus in der DDR hat wirklichen Antifaschismus unmöglich gemacht. Tapfere Antifaschisten, die eben den Konzentrationslagern entkommen waren, wurden feige Büttel des neuen Systems, wurden zu Schergen, zu Verrätern ihrer Ideale. Ich zweifele nicht daran, daß viele im guten Glauben gehandelt und erst im stalinschen, dann im realen Sozialismus tatsächlich die Alternative gesehen haben. Objektiv aber haben sie daran mitgewirkt, Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit zu verhindern und zerstören. Deshalb war das in der DDR ein gebrochener Antifaschismus. Gebrochen, wie man sein Wort bricht. Gebrochen, wie Ideale zerbrechen.
Welche Meinung vertretet ihr dazu?
4 Antworten
Weil es die UdSSR so nicht wollte. Und die UdSSR hatte sich seinen Anteil ebenfalls durch ihre sehr starke Armee gesichert. Ohne Rote Sowjet-Armee keine DDR und SED. Genauso sah es auch in den anderen Ostblock-Staaten aus. Das hat man sowohl durch und direkt nach dem 2.Weltkrieg gesehen als auch bei Aufständen (DDR 1953, Ungarn 1956, CSSR 1968, Polen 1981, etc.).
Das warum ist nicht so leicht zu beantworten. Es gibt ein geflügeltes Wort: "Die Revolution frißt ihre eigenen Kinder."
Das heißt, dass einstmals gute Ansätze ins Gegenteil verkehrt werden.
Es gibt zwei Argumentationsstränge: Zum einen verstecken sich Fanatiker gerne innerhalb von Revolutionären. Ihnen geht es nicht um die Sache, sondern eher um den Krawall usw. Wenn die Revolution dann zuende ist, suchen sie sich neue Betätigungen.
Zum anderen sind Revolutionäre immer auch radikal. Je schlimmer die Zustände sind, desto radikaler ist man bei der Beseitigung. In der Folgezeit fällt es schwer, wieder Mäßigung zu finden.
Es gibt aber auch andere Beispiele. Beispielsweise 1989. Damals ist aus einer friedlichen Revolution nichts geworden, was die Kinder frisst.
Stalin installierte in seinem Teil Deutschlands ein Marionettenregime, dessen kleine KPD zuerst die große SPD schluckte und dann alles gleichschaltete und unterdrückte, was dieses Regime gefährden konnte. Die dort lebenden Menschen wollten das offenbar nicht, sie wollten das Marionettenregime schon 1953 stürzen und als das nicht gelang, stimmten sie mit den Füßen ab.
Ich hatte, im entsprechenden Alter, nach 1990, vor allem den Eindruck, dass die Führungsriege der DDR, die ja oft selbst unter den Nazis schlimmster Verfolgung ausgsetzt waren, oder auch in KZs waren, dass nie vergessen konnten, und bis zu ihrem Tod starken Ängsten unterlegen waren, die ständig auch in ihr Handeln und in ihre Politik eingeflossen ist.
So schien es mir, dass dem eigenen Volk und selbst manchen "Genossen" gegenüber, ein großes Misstrauen bestand.
Ohne Vertrauen in die Menschen, für die man Politik machen möchte, kann das aber nur selten ein gute Politik sein.
Das Phänomem existiert m.E. auch heute noch, nur der Inhalt der Ängste hat sich geändert.