Warum unterscheidet sich der Style zwischen Frauen und Männern so stark?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Mikrogramm,

Mir geht es ähnlich. Auch ich style mich gerne etwas extravaganter bin aber auch vom limitierten Angebot eingeschränkt. Mittlerweile gibt es von DocMartens wenigstens ein paar Modelle mit z.B. längerem Schaft oder dickerer Sohle. Trotzdem ist das Angebot enttäuschend.

Ich glaube, die meisten Männer haben einfach Angst, aufzufallen. Also versteckt man sich lieber in der Masse, um ja nicht andersartig zu erscheinen.

In vielen Köpfen ist halt immer noch das Vorurteil drin, ein Mann der auffällt und anders aussieht ist mit Sicherheit schwul. Und diesen Eindruck gilt es, selbst heute noch, unbedingt zu vermeiden.

Da sich die meisten Männer also aus der Palette sw / bn / gr bedienen hat die Modeindustrie auch keine Veranlassung, hier ein größeres Angebot zu generieren. Sollen ja schließlich keine Ladenhüter werden.

Inzwischen hat, ganz zaghaft, ein Umdenken stattgefunden. Es gibt jetzt doch auch farbenfrohere Klamotten auch für uns, allerdings lange nicht die große Auswahl wie bei den Damen.

Auch falle ich, wenn ich z.B. mit Leggings, hohen DocMartens oder magentafarbenen Hoodie unterwegs bin, nicht mehr groß auf (wenn man mal die immer gleiche, bildungsferne Klientel außer Acht lässt, du weißt wen ich meine...)

Mir fällt auch auf, wenn mal "Damen"-Klamotten / -Schuhe in großer Größe angeboten werden sind die als erste ausverkauft.

Ich verstehe nicht, weshalb sich die Modeindustrie diesen großen Markt entgehen lässt.

In Stuttgart gibt es beispielsweise einen Laden: EG: Damen OG: Damen UG: Herren, Kinder, Kundentoilette. Das sagt eigentlich alles.

Ich bemerke / befürchte allerdings auch, dass wir in Sachen Gleichberechtigung schon mal weiter waren. Ironie on: das hat natürlich nichts mit der vermehrten Einwanderung aus patriarchalischen Kulturen zu tun.....


Mikrogramm 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 10:43
Ich glaube, die meisten Männer haben einfach Angst, aufzufallen. Also versteckt man sich lieber in der Masse, um ja nicht andersartig zu erscheinen.

Ich sach ja immer: Das Tarnen ist auch evolutionär entstanden, denn die Säbelzahnkatze sollte einen nicht entdecken und der Gruppenzwang war früher überlebenswichtig.

Da sich die meisten Männer also aus der Palette sw / bn / gr bedienen hat die Modeindustrie auch keine Veranlassung, hier ein größeres Angebot zu generieren. Sollen ja schließlich keine Ladenhüter werden.

Aber einige Hersteller können auch anders und das Zeug verkauft sich auch gut, wie z. B. habe ich mehrere Dr. Martens Plateaustiefel erworben, unter anderem welche in pink, wo ich bei der Werbeanzeige dachte, die gibt es nur in Frauengrößen, aber sie gab es bis 48 und zack, gekauft, 220 Euro bezahlt.

Bei Converse habe ich auch schon einige auffällige Schuhe gekauft. Also geht schon.

Auch falle ich, wenn ich z.B. mit Leggings, hohen DocMartens oder magentafarbenen Hoodie unterwegs bin, nicht mehr groß auf (wenn man mal die immer gleiche, bildungsferne Klientel außer Acht lässt, du weißt wen ich meine...)

Ich weiß 😎 Ich habe jeden Tag im Alltag was „unmännliches” an, war bisher in Berlin kein Problem, außer das die besagte Klientel „catcalling” betreibt obwohl ich gar nicht katzenartig aussehe.

Mir fällt auch auf, wenn mal "Damen"-Klamotten / -Schuhe in großer Größe angeboten werden sind die als erste ausverkauft.

Dem kann ich zustimmen. Bei H&M sind die größeren Größen schnell weg.

Ich verstehe nicht, weshalb sich die Modeindustrie diesen großen Markt entgehen lässt.

Ich auch nicht. Keine Ahnung welche „Mächte” da mitspielen.

In Stuttgart gibt es beispielsweise einen Laden: EG: Damen OG: Damen UG: Herren, Kinder, Kundentoilette. Das sagt eigentlich alles.

😁

Ich bemerke / befürchte allerdings auch, dass wir in Sachen Gleichberechtigung schon mal weiter waren. Ironie on: das hat natürlich nichts mit der vermehrten Einwanderung aus patriarchalischen Kulturen zu tun.....

Na ja, also die bärtigen Männer sind mir gegenüber friedlich, eher die osteuropäischen Gastarbeiter sind übergriffig, aber selten.

PS: Bei den Antworten in meinem Profil gibt es häufig Fotos von mir, falls du dir mal ein Bild machen willst.

Mikrogramm 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 10:51

Stichwort Buffalo: Die haben die Sparte „Bigger Sizes” bis 46. Muss ich mal testen, ob ich da rein passe. Die Classic gefallen mir nicht, aber andere Modelle.

Crocodile194  03.09.2025, 10:56
@Mikrogramm

Ich habe ca. 8 verschiedene Buffalo Classic. Bei Bigger Size gibt es halt nur wenig Auswahl (wo wir wieder beim Thema wären) Aktuell sitze ich mit einer kurzen, ausgefranzten Jeans, weißen Socken und Buffalo high im Büro (siehe meine Antwort mit Bild auf die Buffalo-Frage eines anderen Users heute früh) Die anderen Buffalo gefallen mir nicht, ist auch oft nur veganer Kunststoffmüll

Crocodile194  03.09.2025, 10:57
@Mikrogramm

Bei den Classic muss ich immer eine Nummer kleiner nehmen. Nike 47 / DocM 46 / Buffalo 45. Zum Newsletter anmelden gibt 10%. Zum Muttertag oft große Rabatte

Ich stimme weitestgehend zu, allerdings gilt das eben auch für die "Gegenrichtung". Ich bin männl. und mit 169 cm bei Schuhgröße 40 kein glücklicher Kunde der Herrenabteilungen. Auswahl an Schuhen, Jeans oder what ever, gibt es in Vielfalt, Menge sowohl Preisen faktisch "nur" in den Damenabteilungen. Ich komm super zurecht damit weil ich halt auch die passenden Proportionen habe. Freunde von mir würden für so eine Auswahl wohl morden...grins.


Mikrogramm 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 13:53

👍🤪 🔫

Interessant. Darüber habe ich als Großer mit 1,85 noch keine Gedanken gemacht.

Es gibt auch Läden die sowohl Unter- als auch Übergrößen führen. Somit sollte es gar kein Problem sein, passende Schuhe zu finden.


Mikrogramm 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 10:19

Bei Größe 47 sieht es aber sehr schlecht aus. Crocs habe ich gefunden bei den Spezialanbietern, die sind wohl unisex. Mann Drag Boots habe ich noch gefunden, aber so was ist mir zu krass, allein wegen der hohen Absätze.

wo bleibt die Gleichbehandlung im Jahr 2025?

Die Frage ist falsch gestellt. Jeder zieht sich selbst an und es wird niemandem irgendein Kleidungsstück verboten.

Du kannst es kaum als fehlende Gleichbehandlung bezeichnen, wenn Männer sich selbst aussuchen, was sie anziehen.

Ebenso wenig kannst Du es als fehlende Gleichbehandlung bezeichnen, wenn Hersteller ihre Produkte für die breite Masse und ihre Zielgruppe produzieren.

Die Ursache ist historisch bedingt: Früher waren Frauen primär "Dekoration" und entsprechend sollten Kleidungsstücke diesen Zweck unterstützen. Insofern kann man die Entwicklung der Kleidung als einen Fortschritt betrachten.


Mikrogramm 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 10:04

Verboten nicht, aber ich habe als Mann keine Auswahl. Insbesondere bei Schuhen ist es für mich unmöglich, dass zu tragen, was mir gefällt. Bei Oberbekleidung sieht das natürlich anders aus, da gibt es auch in großen Größen eine schöne Auswahl.

Aber es hat sich doch nichts entwickelt? Außer, dass Frauen heute Hosen tragen können und es für Männer seit ende des zweiten Weltkrieg keine Stiefel mehr gibt, außer als Berufskleidung.

AlexausBue  03.09.2025, 10:10
@Mikrogramm
aber ich habe als Mann keine Auswahl. Insbesondere bei Schuhen ist es für mich unmöglich, dass zu tragen, was mir gefällt.

Das hat nichts mit fehlender Gleichbehandlung zu tun, wenn Unternehmen zielgruppenorientiert produzieren.

Wenn es so eine gewinnversprechende Marktlücke wäre, Frauenschuhe in Größen 44 bis 48 zu produzieren, dann hätte es schon längst jemand gemacht. Aber Nischenmärkte zu bedienen ist nun mal oft unwirtschaftlich.

Aber es hat sich doch nichts entwickelt? 

Frauen sind heute keine Dekoration mehr und die Kleidung erfüllt primär nicht diesen Zweck.

Mikrogramm 
Beitragsersteller
 03.09.2025, 10:26
@AlexausBue

Wenn es kein Angebot gibt, kann auch keine Nachfrage generiert werden. Es ist Erziehung von Mann und Frau, von der Geburt an beginnend. Habe in der Frage die Geschlechterklischees erwähnt.

Bei Dr. Martens war ich mal überrascht: Mir gefielen Stiefel und ich dachte in pink gibt es die nur in Frauengrößen, aber sie gab es bis 48, gekauft, 220 Euro bezahlt. In Lack gab es die auch bis 48, gekauft, 220 Euro bezahlt.

AlexausBue  03.09.2025, 10:35
@Mikrogramm
Wenn es kein Angebot gibt, kann auch keine Nachfrage generiert werden.

Nein, man kann nicht einfach sagen: "Wenn kein Angebot da ist, entsteht auch keine Nachfrage". So funktioniert das nicht.

Das Prinzip von Angebot und Nachfrage besagt, dass Anbieter nur dann etwas anbieten, wenn Nachfrager bereit sind, dafür zu bezahlen, und umgekehrt.

Kein Unternehmer produziert blind irgendwelche Artikel um zu sehen, ob es Interessenten gibt oder nicht. Das wäre extrem unwirtschaftlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Angebot und Nachfrage voneinander abhängen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Aussage, dass keine Nachfrage entsteht, wenn kein Angebot vorhanden ist, ist also falsch, da es auch umgekehrt sein kann. 

Es ist Erziehung von Mann und Frau, von der Geburt an beginnend. 

Mag sein.