Warum unternehmen manche Lehrer nichts gegen Mobbing (Text unten)?
Ich meine als Lehrer bekommt man es doch mit wenn jemand gemobbt wird, warum müssen da meistens erst Eltern tätig werden befor was passiert! Es gab schon Kinder die haben sich deswegen vor dem Bahnhof geschmissen
6 Antworten
Die meisten Lehrer interessieren sich schon dafür und würden sofort handeln, aber sie erfahren Mobbing in der Regel gar nicht oder erst zu spät, wenn sich etwa ein Kind deswegen was antut oder massiv Schulangst entwickelt. Solche Probleme sind schambehaftet, d.h. da spricht niemand gerne drüber - damit geht immer auch ein Gefühl von Unterlegenheit einher: Mobbing hat viel mit Macht zu tun, die andere über einen selbst "ausüben" und so denken viele Gemobbte, dass sie schwach seien und nicht wichtig. Gerade Jugendliche sind da erst recht komisch und wollen erwachsen und stark sein, kriegen solchen Kappes eventuell auch von zuhause eingetrichtert - entsprechend schlucken sie's oft sogar dann noch runter, wenn es wirklich jede Grenze des Zumutbaren überschritten hat und sogar strafrechtlich relevant sein könnte, was ihnen angetan wird.
Da muss ich eine Lanze für die Lehrer brechen - niemand kann tätig werden, wenn er nicht sicher weiß, was genau los ist. Wer nur "ahnt", kann auch nicht einfach was anberaumen, und ich persönlich wüsste nicht, ob ich als Schüler meinem Lehrer gesagt hätte, dass XYZ gemobbt wird ... ich hätte ja gar nicht gewusst, ob der das wirklich will und ob nicht ich am Ende den Schwarzen Peter hätte.
Ansonsten wäre mir aus der Realschulzeit auch ein Lehrer bekannt, der wirklich wissentlich weggeguckt hat. Der war mit den Eltern der Mobber dick befreundet und wusste was Sache ist; der "regelte" sogar sexuelle Übergriffe und schwieg Dinge tot, die Leute hätte ins Gefängnis bringen können. Einmal habe ich den Mann (er war auch Konrektor) erlebt, wie er an der Bushaltestelle zu einem sagte -----> er solle zwar künftig aufpassen, wem er sich auf welche Weise nähert, aber solange er als Konrektor da sei, werde ihm schon nichts passieren. Die Pointe war: Kaum war der Konrektor im Ruhestand, platzte die Blase und der Typ bekam die Wahl, ob er angezeigt wird oder freiwillig die Schule verlässt. Aber das sind Extremfälle; so ein Lehrer ist einer von hunderten.
Leider wird der Satz "ich werde gemobbt" inzwischen auch für Sachverhalte verwendet, die mit Mobbing nichts zu tun haben - deswegen verliert der Begriff seine bedrohliche Wirkung und mancher Lehrer denkt sich da vielleicht auch seinen Teil und das ggf. einmal zu viel dank Störenfriede und Wichtigtuer selbst dann, wenn es wirklich Mobbing ist.
Weil die Verantwortung der Eltern, nicht vor dem Schulgebäude endet. Es ist wichtig, dass Eltern und Kinder sich über den Schulalltag austauschen, Eltern mit bekommen, was ihre Kinder belastet oder Freude macht. Eltern sollten sehr großes Interesse daran haben, was ihre Kinder während ihrer 6 stündigen Schulzeit, alles erleben, durchleiden, lernen und erfahren. Eltern die sich für ihre Kinder interessieren, nehmen sich Zeit dafür und intervenieren, wenn das erforderlich sein sollte.
Es ist sehr leicht, alles auf die Schule und Lehrer abzuwälzen, nur weil man seine Kinder dort hin für 6 Stunden abschieben kann. Die Schule ist in erster Linie eine Lehranstalt mit einem Lehrauftrag und nicht die Einrichtung, die die Versäumnisse der Eltern ausgleichen muss.
Es läuft ganz sicher nicht alles rund, an den deutschen Schulen, aber in deutschen Familien noch viel weniger.
Manche Lehrer*innen haben ihren Beruf einfach verfehlt.
Als sich meine Mutter eingeschaltet hatte, lief das aber wie am Schnürchen.
Lehrer-sein schließt ja nicht automatisch aus,dass sie unfähig oder A-dingens sind.Es gibt bestimmt ein paar gute und weniger gute...Ich würd mich halt an die wenden,die ein offfenes Ohr haben,die gibt es bestimmt.
Ich hatte mal einen in der Grundschule,der hat dafür gesorgt,dass mich die ganze Klasse auslacht.Ist länger her,werd ich aber nicht vergessen.
Lehrer sind nunmal keine Psychologen.
Aber eine Meldepflicht, denke ich zumindest, haben Lehrer schon:
Dem Schulpsychologen oder dem Direktor muss das gemeldet werden.