Warum steigt das Hinterrad beim benutzen der Vorderbremse eines Fahrrads?

2 Antworten

Tut es das denn wirklich?

Das was RedPanther schreibt, kann nur passieren, wenn du mit deinem Körpergewicht ebenfalls nach vorn gehst und dann steigst du über den Lenker ab. Das Rad überschlägt sich dabei nicht. Kannst du deine Position auf dem Sattel halten, geht das Hinterrad nicht hoch. (Sicher, irgendwelche spezielle Positionen oder Situationen lassen sich vielleicht finden, aber im allgemeinen bleibt es unten). Wenn ich überprüfe, ob die neu gemachte vordere Bremse gut zieht, geht das Hinterrad hoch. Es sitzt ja niemand auf dem Sattel. Ich schiebe nur einen Meter und ziehe die Bremse.

Beim Motorradführerschein lernt man, erst hinten anzubremsen und dann vorn voll. So kann das Vorderrad nicht ausbrechen, was besonders bei rutschigen Bedingungen wichtig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit Fahrrädern.
pasch2009  22.01.2021, 18:21

Das stimmt

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FelixLingelbach  22.01.2021, 18:29
@pasch2009

Danke. Es ist aber so eine feste Vorstellung vieler Leute, dass sie sich beim Ziehen der vorderen Bremse überschlagen können. Das Vorderrad blockiert, rutscht zur Seite weg, Rad und Fahrer knallen hin, der Lenker kracht in die Rippen, aber hinterher wird erzählt, man habe sich überschlagen. Unser Gehirn liebt Geschichten.

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Massenträgheit. Das Vorderrad wird ganz unten gebremst. Und alles, was weiter oben ist, will sich weiter nach vorne bewegen. Dabei gibt es ein Drehmoment um den Punkt herum, an dem das Vorderrad am Boden abbremst. Und weiter vorne ist nichts, das dieses Drehmoment abfängt.

Den Effekt hast du übrigens genau gleich, wenn du mit dem Hinterrad bremst. Auch da wird unten gebremst und oben will alles weiter nach vorne. Aber es kommt zu keiner Kippbewegung, weil das Vorderrad als Stütze wirkt und dadurch die Drehbewegung verhindert. Wenn man's ganz genau nimmt, käme eigentlich eine Drehbewegung um den Bodenkontaktpunkt des Vorderrads zustande - allerdings wird dabei das Hinterrad entlastet, was die Bremswirkung reduziert. Wodurch das Drehmoment nach vorne wieder weniger wird. Das ist übrigens der Grund, weshalb die Hinterradbremse weniger wirksam ist als die Vorderradbremse: Die Bremswirkung des Hinterrades bewirkt, dass das Hinterrad weniger Bremswirkung erzeugen kann.

FelixLingelbach  22.01.2021, 17:38

Wenn du nur hinten bremst, kann sich vorn kein Drehmoment aufbauen, da das Vorderrad keinen Widerstand bietet. Es rollt einfach weiter nach vorn.

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RedPanther  22.01.2021, 17:39
@FelixLingelbach

Und warum wird das Hinterrad dann auch bei der Hinterradbremsung entlastet? Irgendwo muss es ein Drehmoment geben. Ums Hinterrad geht nicht, weil vom Vorderrad abgestützt.

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FelixLingelbach  22.01.2021, 18:20
@RedPanther

Verstehe dich nicht ganz. Wenn du /nur) hinten bremst, können zwei Sachen passieren: Entweder du bremst, es dreht sich nichts dabei, oder das Rad blockiert, du fährst geradeaus weiter. Das Hinterrad will dabei ausbrechen, was man aber im Gegensatz zu vorn leicht ausbalancieren kann. Es blockiert leicht, weil der Schwerpunkt nach vorn gewandert ist. Ein Drehmoment hat sich dabei nicht aufgebaut. Wo soll der Drehpunkt sein?

So - ich probiere das jetzt mal aus, habe ja genug Räder in meinem Zimmer.

Nein, da tut sich nichts Ich hätte das am Sattel gespürt.

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RedPanther  22.01.2021, 18:29
@FelixLingelbach
Es blockiert leicht, weil der Schwerpunkt nach vorn gewandert ist. Ein Drehmoment hat sich dabei nicht aufgebaut. Wo soll der Drehpunkt sein?

Eben diese Verlagerung des Schwerpunktes. Wenn wir der Einfachheit halber mal von einem blockierenden Hinterrad ausgehen, ist das ganze System starr wie ein Schraubenschlüssel. Was passiert bei einem Schraubenschlüssel an einer Schraube, wenn du die wirkende Kraft in eine Richtung veränderst? Er erfährt ein Drehmoment.

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FelixLingelbach  22.01.2021, 18:36
@RedPanther

Man kann einen Schraubenschlüssel auch ziehen oder schieben, z. B von links neben mir rüber zum Aschenbecher. Er wird dabei beschleunigt und auch wieder abgebremst, ohne dass sich Drehmomente bilden.

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