Warum sollten Kinder heute Goethe lesen?
7 Antworten
Was von Goethe sollten Kinder lesen? Die meisten Werke sind wohl erst für Jugendliche (wenn überhaupt schon) geeignet.
lesen bildet, auch Goethe
Wichtig ist, dass Kinder überhaupt lesen. Für ein Abitur gehört Goethe selbstverständlich dazu. Das ist peinlich, wenn jemand sich gebildet nennt, aber von Goethe nichts gelesen hat.
Die Gedichte sind heute noch absolut zeitgemäss. (Erlkönig und Wanderers Nachtlied sind Pflicht). Die Theaterstücke sind klug und poetisch, aber etwas holprig im Vergleich zu Schiller oder Shakespeare. Besonders eindrücklich finde ich die Kunstbetrachtungen, z. B. über die Laokoon-Gruppe oder da Vincis Abendmahl. Wenn du wissen willst, wie ein grosser Dichter Kunst sieht, bist du mit dem genau richtig. Die Farbenlehre ist zum Vergessen.
Um Poesie zu lernen
Um ganz ehrlich zu sein (und ich halte große Stücke auf Goethe): Ich finde es heute tatsächlich nicht mehr zeitgemäß, sich primär mit dieser Art Literatur auseinanderzusetzen.
Es gibt so viel wichtigere Gegenwartsliteratur und die Lehrpläne schleppen Goethe und Schiller wie ihr Heiligtum weiter und vergessen dabei aktuell wichtigere Dinge. Ich finde da gehörte mal eine Lektürenreform her... Goethe muss ja nicht aus dem Lehrplan verschwinden, aber doch finde ich dass hier eine zu große Bedeutung zugeordnet wird.
(Das ich mit dieser Meinung ziemlich alleine dastehe ist mir klar)
Für KINDER ist Goethe übrigens sowieso nichts ;) Maximal Jugendliche
Unfug, Faust war vor kurzem Thema im Abitur in NRW.
Ich sage: Die Mehrzahl der Abiturienten. Faust kommt alle 10 Jahre mal im Abi, Schiller, Hölderlin, Heine, Mann, Brecht so gut wie nie. Kein Vergleich mit z. B. Italien, wo Dantes Commedia ein Jahr lang Thema ist, für alle Schüler.
Aus Versehen "hilfreich" gedrückt.
Glaub mir, Goethe spielt in den Schulen nahezu keine Rolle mehr. Die Mehrzahl der Abiturienten hat nie etwas von Goethe, immerhin dem wichtigsten deutschen Dichter, gelesen, keinen Erlkönig, keinen Götz, keinen Egmont, Werther, keinen Faust, von Wilhelm Meister, Westöstlichem Divan oder den Balladen ganz zu schweigen. Wir brauchen mehr Goethe, Schiller, Kleist, Heine, Thomas Mann, nein, wir brauchen überhaupt wieder etwas davon. Eine ehemalige Kulturnation verabschiedet sich von ihrer Kultur.