Ist Friedrich Schiller wirklich weniger talentierter Kuenstler als Goethe gewesen, so, dass er im Schatten von Goethe stehen muss?

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Es gibt um Goethe ganze esoterische Gefolgschaften, allen voran die anthroposophische Gesellschaft, die mit dem Goetheanum II in Dornach eine unabhängige Baukultur entwickelt hat. Die lesen das rauf und runter und stricken das weiter, wie eine Religion. Das Schulsystem „Waldorf“ und die Religion „Christengemeinschaft“ sind Untergruppierungen der anthroposophischen Gesellschaft. Da wird Goethes Werk quasi unterschwellig kommuniziert. Goethe war selbst ein komplizierter Esoteriker und Freimaurer. Er galt als extrem unmusikalisch und hat Schuberts Vertonungen seiner Gedichte zu dessen Lebzeiten einfach ignoriert. Bedeutende Erfinder schickten Goethe ihre Erfindungen zu, in der Hoffnung dadurch damit Erfolg zu haben: Als Döbelreiner sein Feuerzeug an Goethe schickte, war dieser so begeistert, dass er es nicht nur selber ständig verwendete, sondern auch darauf hinwies, dass es ja gar nicht patentiert ist und über England selbst Patente durch Kontakte in Gang brachte und damit Döbelreiner unterwanderte... Selbst den Götz von Berlichingen versuchte sich Goethe unter den Nagel zu reißen, obwohl dieser - wie Friedrich Schiller - aus Schwaben kam und dem Goethe ausgesprochen wesensfremd war.

Schiller hingegen war da ein anderes Kaliber von einem Dichter, der dem Götz schon eher Nahe stand. Wie alle Schwaben dichterisch begabt und aus armen Verhältnissen stammend. Ohne Möglichkeiten trat er zunächst auf offenen Bühnen in Schwaben auf, wo er alle Rollen seiner Dramen zunächst selbst verkörperte und dabei in breitestem Regionaldialekt gesprochen haben soll. Ihm drohte Verhaftung wegen seiner Werke, so wie es dem Schwaben Schubart bereits ergangen, welcher in der Festung Hohenasperg eingekerkert war. Der Schwabe Friedrich Hölderlin hingegen floh aus Lauffen, um privat in Tübingen aufgenommen zu werden und als Dichter in einem Turm zu hausen, wo er Kontakt zum schwäbischen Strömfeld aufnahm. Auch viel später sollte es dem Schwaben Eduard Mörike derartig ergehen, der eine Stelle in der hintersten Provinz als Dorfpfarrer mit schlechter Zensur annahm, um als Dichter tätig zu sein. Und viel später noch verließ der Schwabe Hermann Hesse seine Heimatstadt Calw, um auf eine große Reise zu gehen, auf der er sich als Dichter und Schriftsteller erkannte.

Die genaue Frage ist also nicht: Goethe oder Schiller? Sondern: Schwabe oder nicht Schwabe? Da Goethe kein Schwabe war, konnte er natürlich auch nicht dichten. Das ist gar nicht möglich. Das war es noch nie. Er konnte nur billig adaptieren. Denn kein Volk der deutschen Sprache hat mehr bedeutende Dichter hervorgebracht als die Schwaben es getan haben!

Die nehmen sich beide nichts

Ich persönlich liebe Schiller...

Ich habe manche Werke von Goethe sogar in Schulferien gelesen. Schiller ebenso, und ich tendiere eigentlich mehr zu ihm, mit der großen Ausnahme des Faust.

Guardianangel1  15.07.2023, 23:42

Ich hab beide Faust gelesen und Faust 1 gesehen. Mir ist Goethe aber zu intellektuell.

Schiller liebe ich. Alles von ihm. Mein Bruder bekam in der Schule die gesammelten Werke, als Schulbester geschenkt und ich habe ihm das Buch sofort abgenommen.

Ich war gerade mit eine Angina im Bett und konnte ziemlich bald die Hälfte auswendig.

Ich liebe den Taucher und den Handschuh, die Bürgschaft und natürlich die Glocke.

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