Kennt ihr das auch, als sehr hochintelligenter Mensch, wenn man sehr assoziative, komplexe Gedanken äußert, denen das Gegenüber – das möglicherweise einen höheren formalen Status hat, zum Beispiel einen Doktortitel – nicht folgen kann, dass die dann einfach krampfhaft weiter versuchen zu belehren, ohne das Inhaltliche zu verstehen, ohne wirklich zuzuhören, ohne kontextuell nuanciert auf die Einwände, Argumente, Perspektiven eingehen zu können, aber trotzdem oberlehrerhaft im Stil eines Besserwissers mit ihren autoritären, rechthaberischen Gedanken weiterhin versuchen – gemäß dem Motto „So hat man das schon immer gemacht“ oder „Nein, das entspricht nicht der NPC-Meinung“ oder „Das ist mir zu kritisch und zu selbstreflektiert“ – weiterhin die 08/15-Standardperspektive zu verteidigen?
Obwohl objektiv – und mittlerweile kann man ja auch künstliche Intelligenz hinzuziehen – die eigenen Gedanken wesentlich komplexer, nuancierter und feinliedriger, differenzierter sind. Es geht mir immer so auf die Nerven. Das ist auch der Grund, warum ich zum Beispiel das akademische Vorfeld an der Uni nicht gerne mag, weil dort häufig das Autoritätsargument zählt, statt die Komplexität der Sache zu diskutieren.
Das ist so lächerlich. Wenn Leute dir nicht folgen können, dann werden sie dich entweder autoritär abbügeln oder sie verweisen auf alte Gewohnheiten und Strukturen und hinterfragen sich selbst nie. Dann redet man wirklich gegen eine Wand. Diese Abwertungen sind natürlich trotzdem nervig.