Warum sollte man Pferde nicht mit Gebiss im Maul fressen lassen?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nun, das kann man so pauschal nicht sagen.

Es spricht ja nichts dagegen, wenn das Pferd einen Zucker oder ähnliches Leckerli frisst, wenn es das Gebiss im Maul hat.

Gras oder Heu dagegen bleibt dran hängen, verwickelt sich womöglich, was die Hilfengebung erschwert, und auch sich nicht angenehm ist für das Pferd. Das Gebiß ist ja dann “knubbelig“ und die Futtereste können einseitig auf der Lade drücken.
Bei Hafer sehe ich das etwas grenzwertig. Denn erstens sollte das Pferd diesen ja möglichst nicht grade so direkt vor der Arbeit bekommen, und zweitens stelle ich es mir für das Pferd nicht sehr angenehm vor, die Nahrung im Maul zu transportieren, während die Zunge durch das Gebiß in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist.

Was das Grasen unterwegs angeht kommt hinzu, dass ich kein Pferd gern den Kopf so tief senken lasse, wenn die Trense drauf ist. Ich lasse Pferde nicht mal am Bein schubbern. Zu groß ist mir die Gefahr, dass es sich dann erschreckt und in den Zügel springt.

Ich kenne diese Regel nicht.

Wenn die Trense passt, können sie damit auch ein bisschen Gras rupfen oder Futterlob fressen. Wenn nicht, ist das geringste Problem der Pferde, dass sie das Gras nicht dran vorbei bringen.

Wichtig ist, wie man das Fressen bei der Arbeit, also in dem Zeitraum, wo das Pferd mit dem Menschen zusammen ist, gestattet. Wenn das Pferd fragt, muss man eine eindeutige Antwort geben. Fragen ist NICHT, wenn es mit dem Kopf hin zieht, sondern lange vorher. Zieht das Pferd mit dem Kopf hin, hat man ihm die Fragen vorher nicht beantwortet und es hat Schweigen als Zustimmung gewertet. Ein Reiter, der das schon geschafft hat, die Frage zu übersehen, sollte erst mal immer mit Nein antworten, bis er zuverlässig jede Frage seines Pferdes mitbekommt. Dann kann er auch mal mit Ja antworten und selbst das Fressen vom Wegesrand wieder beenden.

Bei aktiv gegebenem Futterlob ist wichtig, dass man schnell genug ist, dass der Zusammenhang nachvollziehbar ist zwischen der Leistung und dem Lob. Da man beim Reiten nicht sinnvoll was in der Hand halten kann und immer erst in einer Tasche kramen muss, ist als Lob vieles andere besser geeignet und ja, das kann auch klopfend sein. Ein anerkennendes Schulterklopfen von einem Kollegen kann auch sehr freundlich wahrgenommen werden. Meinen Pferden ist ein Tätscheln in einer positiven Körpersprache weitaus lieber als ein unangenehm kitzelndes Streicheln. Aber auch ein Stimmlob habe ich schneller als einen Keks.

Vielleicht kommt die Regel "nicht mit Trense fressen lassen" ja auch daher, dass man dann weniger Reiter mit ihren Pferden mitten in fremden Wiesen findet. Das Gras von Wiesen ist tabu, genau wie das Bereiten der Wiesen. Das am Wegrand, das nicht geerntet wird, kann man das Pferd nehmen lassen.

In der Regel haben sie doch ein eigenes Gebiss ? (Spaß)

Ich denke damit sich das Futter, Heu, nicht im Gebiss verhakt oder stecken bleibt.

baumi2107 
Fragesteller
 21.01.2021, 21:26

Haha danke 😂

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Kleine Leckerchen sind kein Problem. Bei Gras, Heu und ähnlichem besteht die Gefahr, dass es sich ums Gebiss wickelt - was von unangenehm bis gefährlich (Schlundverstopfung) führen kann. Ekelhaft ist auch das Waschen des Gebisses, wenn überall grüner Schlotter hängt.

Wie unamgenehm ein ständig nach Gras lüstendes Pferd beim Ausreiten ist, weil es dieses Betteln gelernt hat, muss ich gar nicht erwähnen.

Wenn du wirklich längere Ausritte planst, wo das Pferd zwischendurch fressen darf, rate ich dir zu einem sogenannten Wamderhalfter. Das ist ein Strick mit Ring, den du um den Pferdekopf wickelst. Wiegt kaum was, ist nicht groß, kostet keine € 10,-. Wichtig! Das Pferd damit niemals anbinden.

Das stimmt so nicht ganz. Ich habe immer ein paar Leckerlis in der Tasche und davon können die auch mal eins haben wenn sie ein Gebiss drin haben. So lange es passt macht das keine Probleme.

Auch bei Ausritten können sie zwischendurch mal ein bisschen Gras zupfen, wenn man es ihnen erlaubt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung