Warum soll Leben auf Unkosten anderer schlecht sein?

Redekunst  27.04.2024, 03:53

Unkosten? Du meinst wohl kosten? Das Vieh stirbt mit wir das Fleisch bekommen. Unkosten sind ein Mehraufwand.

aleluja 
Fragesteller
 27.04.2024, 03:59

von mir aus "auf kosten anderer"

Redekunst  27.04.2024, 04:01

Kein Mensch dieser Welt lebt vollkommen Autark, wir haben immer gewisse Abhängigkeiten von anderen Soziokulturellen Gruppen da wir soziale Wesen sind

aleluja 
Fragesteller
 27.04.2024, 04:09

ja wenn wir haribo kaufen und es essen muss neue haribo produziert werden und das regal haribo muss wieder gefüllt werden.. leben verursacht kosten und lebt sich auf kosten anderer

8 Antworten

Weil es in unserer Natur liegt, dass der stärkere gewinnt. Das bedeutet leider auch, dass wir auf Unkosten leben, weil wir es können. Aber nicht nur auf Kosten anderer, größtenteils auch auf eigene.

Menschen wollen eine ganze Mahlzeit in 5 Minuten, aber sie beschweren sich, wenn man ihnen Mist serviert. Währenddessen verpesten wir unsere Luft mit Autos und das T-Shirt darf nicht mehr als 3€ kosten. Eine gut gemeinte Linksideologie (ohne sie zu kritisieren) wird an diesem Verhalten nichts ändern bis wir am Ende angekommen sind: Schlaganfall, Klimawandel, völlige Versklavung.

Wir sind quasi süchtig nach dieser Bequemlichkeit. Ähnlich wie rauchen. Die eigentliche Frage ist deshalb, wie lange unser Lebensstil gut geht.

aleluja 
Fragesteller
 27.04.2024, 04:25

können ist eine andere sache, da geht es um die lust... wir müssen auf kosten anderer leben, weil das leben so ist... selbst wenn du arbeitest lebst du auf kosten anderer, die person muss dir lohn zahlen... wiederrum die person die dir lohn zahlt leben ebenfalls auf deine kosten, er verbraucht deine zeit und energie... ;)

0

Offensichtlich ist das "Konzept Leben" so aufgebaut, dass jedes Leben irgendwie "auf Kosten" anderen Lebens (über-)leben muss.

Das deckt sich nur schwer bis gar nicht mit unserem Verständnis von Individuum, weil wir im Grunde unzählige Individuen (=Tiere) zum überleben töten müssen.

Wir "schützen" uns (vielfach jedenfalls) damit, dass wir Tieren Individualität Selbstbewusstsein usw. einfach absprechen - Selbstschutz!?

Die meisten Pflanzen machen's "besser": denen reicht Sonne, Luft und Wasser.

Wir hingegen haben keine andere Chance, "verdecken" durch Arbeitsteilung die Grausamkeiten: Mein Fleisch kaufe ich beim Fleischer, im Supermarkt, muss selber nichts und niemanden töten.

Die Redewendung heisst "Auf Kosten anderer". Unkosten sind etwas anderes.

Und das Beispiel mit dem Fleisch ist damit nicht gemeint. Wenn wir Fleisch (oder etwas anderes) essen, dann folgen wir lediglich unserer Natur und der zwingenden Notwendigkeit, zu essen.

Auf Kosten anderer zu leben bedeutet hingegen, dass man nicht selbst dafür besorgt ist, dass man Essen auf dem Tisch hat, sondern dass man sich von anderen durchfüttern lässt, ohne eine Gegenleistung zu erbringen.

Die Redewendung impliziert zudem, dass diese anderen eigentlich keine Lust haben, jemanden durchzufüttern, ohne dafür eine Gegenleistung zu bekommen.

Denn die Frage ist ja: Warum sollten sie das tun? Wie hat der andere das verdient oder welches Recht hat er darauf?

Darum geht es, nicht um das Leben von Tieren, Pilzen, Pflanzen oder von Mikroorganismen, die zwangsläufig ihr Leben lassen müssen, wenn wir uns ernähren wollen (was auch für alle Tiere gilt).

Aurel8317648  27.04.2024, 04:53

Wenn wir Fleisch essen, folgen wir nicht zwangsläufig der zwingenden Notwendigkeit zu essen, denn man kann sich auch ohne Fleisch ernähren ☝😀

0
LastDayofEden  27.04.2024, 04:58
@Aurel8317648

Kann man. Aber auch dann geht unsere Ernährung auf Kosten des Lebens anderer Lebewesen, wie ausgeführt.

Es ist sehr naiv zu glauben, man könne ohne einem Lebewesen wehtzutun leben.

0

Ist es ja auch nicht immer, nur wenn es zu ungerecht ist

Dass es etwas schlechtes sei, enthält das Zitat von Nietzsche ja erstmal gar nicht. Warum es also schlecht sein sollte, kann sich jeder selbst beanworten, da es eine Frage nach Moral ist und damit subjektiv. Jeder kann seine eigenen Moralvorstellngen entwickeln und diese anwenden. Für das Nietzsche Zitat könnte man zB überlegen, was einem für Szenarien einfallen, in denen der Satz zutrifft und was das eigene Verständnis von Gerechtigkeit dazu sagt. Häufig ist sowas eine gute Gelegenheit zur Selbstreflektion, weil uU auffällt, dass die eigenen Moralvorstellungen evlt. nicht immer logisch oder angebracht sind und man die eigene Meinung hier und da noch etwas abrunden könnte.

Man könnte auch etwas wissenschaftlicher vorgehen und Texte heranziehen, die für die Frage relevant sind, zB Werke der Moralphilosophie, Gesetzestexte oder auch religiöse Texte. So erhält man neben der eigenen Sicht zusätzlich noch ein Bild davon, wie andere Menschen Moral verstehen.

Ich persönlich finde die Frage sehr schwierig zu beantworten, da sie so offen und allgemein ist und daher eine einfache Pauschalantwort, die alles abdeckt, nicht möglich scheint. Prinzipiell würde ich aber schonmal grundlegend festhalten, dass es nur für ein Menschenleben gelten kann, dass es schlecht ist, auf Kosten anderer zu leben. Denn der Mensch ist das einzige Wesen (das wir kennen), das fähig ist, moralisch zu denken und nur ihm daher die Verantwortung auferlegt werden kann, dies auch zu tun. In welchen Szenarien es tatsächlich als schlecht zu bewerten wäre, ist so kontextabhängig, dass ich das wenn nur von Fall zu Fall entscheiden könnte und dann auch nur unter Vorbehalt, da man nie sämtliche Umstände kennen kann.