Warum soll ich mich noch als selbständiger abrackern?
40 Jahre alt 3 Kinder , Plegestufe 3 und arbeite jeden Monat 200 Std oder länger um dann bei 4000€ Netto schlechter zu fahren als ein Bürgergeldempfänger.
Mir würde als Bürgergeld:
2700€ + 1000€ Kaltmiete + 400€ Nebenkosten zustehen + das ich mir Nahrungsmittel von der Suppenküche hole.
Also warum sollte ich arbeiten ? Als Rentner bekomme ich dann auch wieder weniger als ein Bürgergeldempfänger da ich meine Krankenkassen Kosten vom Staat bezahlt bekomme und auch die Wohnung weiter , wenn natürlich nicht mehr in der gleichen größe aber hey wir haben jetzt schon seit 2 Jahren keine freien Wohnungen mehr.
Und in 10 Jahren gehen 1/3 der erwerbstätigen in Rente... Wie will das Finanzminsterium diesen Steuerausfall ausgleichen .?
Wir haben jetzt schon die höchsten Steuern in der EU ...Sparen können die ja nicht.
Und der Beitrag auf der Bild war auch sehr interresant:
Überschrift: Es ist fast egal, ob ich 3000 oder 5000 Euro verdiene;Netto bleibt nur ein Hunni übrigHier müssten viele Arbeitnehmer und Selbständige doch sehen das unsere Regierung alles getan hat um die Mittelschicht sterben zu lassen .
Ich freue mich über jede konstruktive Kritik..
Wie kommst du auf 2700? Ich komme da auf erheblich weniger.
ich bekomme einen Zuschlag als Rollstuhlfahrer und mit Pflegestufe 3 .
Ja, Mehrbedarf. Aber so hoch ist das auch wieder nicht. Bei Pflegegrad 3 ohne Pflegedienst hast du natürlich das Pflegegeld in voller Höhe. OK, dann könnte es hinkommen.
ca 2700€ ;) Aber nur für Nahrung, Handy und Klamotten und vielleicht ne billige Rechtschutz ...Aber auch nur bis die Kinder bei einem Wohnen ;)
5 Antworten
Wie kommst du auf 2700 Euro Regelsatzanspruch? 563 Euro für alleinstehende Erwachsene, 506 Euro pro Person bei Paaren. Pro Kind je nach Alter 357-451 Euro. Selbst mit zwei Erwachsenen und drei Kindern im Bereich von 451 Euro ergibt das maximal 2365 Euro, keine 2700 Euro.
Auch bei der Miete stehen dir nicht automatisch 1400 Euro Warmmiete zu. Deine Wohnung muss "angemessen" sein. Bedeutet, sie muss sich im unteren Bereich des ortsüblichen Mietspiegels bewegen. Du bewohnst gerade eine hübsche Wohnung in einem guten Viertel? Tja, Pech - wahrscheinlich ist die zu teuer, wenn du im Bürgergeldbezug bist! Da geht's dann ab in die sozialen Brennpunkte bei euch vor Ort. Und natürlich maximal 105m² für drei Kinder und zwei Erwachsene.
Kindergeld wird übrigens mit dem Regelsatz für die Kinder verrechnet. Sprich, das gibt's dann nicht noch oben drauf. Ebenso Kindesunterhalt, falls du alleinerziehend bist.
Und wenn du deine Kinder zusammen mit dem anderen Elternteil erziehst und ihr zusammenlebt, dann kann dieser andere Elternteil sich zum Beispiel einen Minijob suchen und mit ein paar Stunden Arbeit pro Monat einige hundert Euro dazu verdienen. Beim Bürgergeld würde ein guter Teil davon auch erst mal wieder mit dem Regelsatz verrechnet werden.
Den Kinderzuschlag könntest du übrigens als Selbstständige*r auch beantragen, genau wie Wohngeld. Auch wieder Geld, was bei Einkommen aus selbstständiger oder nichtselbstständiger Arbeit oben drauf kommt. Und wodurch man, wenn dieses Einkommen zum Beispiel aufgrund der Anzahl der Personen im Haushalt etwas knapp ausfällt, deutlich über Bürgergeld landet.
Also bitte - hör auf, so einen Unfug zu behaupten! Nur, weil Hartz IV bzw. ALG2 jetzt Bürgergeld heißt, inflationsbedingt ein bisschen erhöht wurde und ein paar echt fiese Sanktionen und Regelungen endlich abgeschafft wurden, ist das noch lange kein Leben im Wohlstand, sondern immer noch ein Dahinkrepeln am untersten Rand ohne jeden finanziellen Spielraum!
Ich würde als Person mit höheren Pflegeaufwand mehr Geld bekommen ... Und ich rede hier nicht von Menschen die uneingeschränkt arbeiten gehen können ;)
Klar. Wollen wir als nächstes dann die Durchschnittseinkommen mit den Verdienstmöglichkeiten beim Drogendealen oder beim Menschenhandel vergleichen? Ich mein, wenn Vergleiche zwischen legalen und illegalen Tätigkeiten zum Bestreiten des eigenen Lebensunterhalts, dann doch am besten gleich richtig, oder?
Es ist nicht erstrebenswert, bewusst und mit purer Absicht auf den Kosten der Allgemeinheit zu leben. Natürlich ist es ärgerlich und ja, ich finde es z.T. falsch wer oder wie viel Sozialleistungen manche bekommen. Allerdings ist es auch nicht richtig und in meinen Augen falsch gedacht, wenn man es alleine darauf reduziert.
Ich gehe jetzt langsam auf die 40 zu und ja, ich habe auch kein Bock mehr für nichts und wieder nichts zu ackern. Mich trotzdem nicht hinsetze und jammere, sondern mein Leben in die Hand nehme und es in andere Bahnen lenke. Sei es durch Fort- und Weiterbildung, Berufswechsel und in letzter Konsequenz ein anderes Klima.
Nicht jeder von uns hat oder hatte die besten Startbedingungen ins Leben, geschweige ins Berufsleben. Sei es wie in deinem Fall mit der Pflegestufe 3, andere aufgrund von familiären Problemen oder aufgrund anderer Umstände. Die Frage ist immer wie man damit umgeht und was man selber trotz alle dem daraus macht.
Mit Familie und Kindern ist nicht leicht und es sicher schwieriger ist oder wird, je mehr Verantwortung man auch gegenüber anderen hat. Trotzdem ist auch dies keine Sackgasse und an deiner Stelle einfach mal schauen würde, was du oder ihr in eurem Leben vielleicht umstellen könnt. Wenn man so will ein Tapetenwechsel.
Hier müssten viele Arbeitnehmer und Selbständige doch sehen das unsere Regierung alles getan hat um die Mittelschicht sterben zu lassen .
Was in meinen Augen falsch ist bzw. was ich mir abgewöhnt habe, danach zu schauen was mich in Deutschland in Bezug auf Rente erwartet. Ich habe letztere mehr oder minder längst abgeschrieben und jetzt so gut ich kann zu sehe, dass meine Rente eher als Taschengeld zu meinem bisherigen Verdienst dazukommt.
Und ja, in deinem Fall sowie wie bei jedem anderen mag es anders aussehen. Mein Leben jedoch so gestalte und ausrichte, damit mir die negativen Dinge nicht ständig irgendeinen Knüppel zwischen die Beine werfen. Ich habe nicht einmal vor bis 60 zu arbeiten und wenn doch, weil ich selber richtig Bock auf meinen Job habe.
Ich hatte auch mal eine „Trotzphase” sowie hier und da am motzen war. Das ist aber alles schädlicher Ballast und einen mehr ausbremst als weiterbringt. Ich weiß nicht ob es dir weiterhilft und sich dadurch deine Situation irgendwie verbessert, dir dennoch viel Erfolg und alles Gute für deine weitere Zukunft wünsche.
naja eine Trotzphase würde ich das nicht nennen .. Eine ungerechte Behandlung von Menschen die eine Pflegestufe haben so wie ich (Stufe 3) und Sie aber trotzdem den Kindern ein Vorbild seien möchten. Aber irgendwann fragt man sich warum nur damit ich 300€ netto mehr habe.. ? Die dann aber in Endeffekt weniger sind weil ich mit 4000€ alles bezahlen muss und als Bürgergeld Empfänger ca 2600€-2700€ netto hätte um nur Lebensmittel, Handy, Fernsehen und Versicherung zu bezahlen
naja eine Trotzphase würde ich das nicht nennen .
Entschuldige das Missverständnis, ich wollte deine Situation nicht als Trotzphase abstempeln geschweige herunterspielen.
Ich bin in vielen Punkten ganz bei dir und mich auch immer mehr gefragt habe „wofür tue ich mir das noch an, was soll das ganze oder was bringt es mir...”.
Ich habe mit vielen abgeschlossen, einen neuen Weg eingeschlagen und dafür auch auf vieles verzichtet, um es morgen und in Zukunft besser zu haben. Es ist nicht einfach und trotzdem lässt sich vieles ändern. Ich denke da gibt es keinen Idealweg und halt jeder selber evaluieren muss, was geht und was geht nicht.
In Deutschland ist vieles ungerechnet und ich habe auch keine große Hoffnung, dass sich daran wirklich etwas ändern wird. Der arbeitenden Bevölkerung wird immer mehr auf die Schultern gelegt und auf der anderen Seite gibt es ebenso Menschen, die wirklich auf die Hilfe der Solidargemeinschaft angewiesen sind.
Ein großes Problem ist halt auch dieses Missverhältnis bei denen, die zwar Leistungen beziehen, aber weder eingezahlt haben noch jemals einzahlen werden. Ich will da jetzt nicht die einen gegen die anderen ausspielen, sondern viel mehr sagen, dass es unter diesen Voraussetzung für alle immer schwieriger wird.
Ich würde dir gerne schreiben, tue dies oder das, mach dieses oder jenes und dann wird alles gut. Das kann ich leider nicht. Auch wenn ich es falsch finde absichtlich von Bürgergeld zu leben, kann ich es doch bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Es ist wirklich nicht einfach und es in DE einfach zu viele Baustellen gibt.
Du wirst kein Bürgergeld, du sondern Grundsicherung bekommen, wegen dem Pflegegrad. Und wenn du deinen Kindern ein Vorbild bleiben willst, dann bleibt dir nur, weiter zu arbeiten.
Du hast natürlich recht, manchmal lohnt sich Arbeit nicht wirklich. Das wird ja auch sehr intensiv diskutiert, zur Zeit. Aber weißt du, ich überlege mir auch, aufzuhören, zum Glück würde ich mit meinem Ersparten über die Runde kommen, ohne den Staat in Anspruch nehmen zu müssen. Ich zögere es aber immer wieder hinaus, nicht wegen dem Geld, sondern wegen der Psyche. Ich weiß genau, dass ich in ein tiefes Loch fallen würde, wenn mich niemand mehr brauchen würde.
Das muss aber jeder für sich entscheiden.
Letztlich gibt es für deine Fragen keine zufriedenstellende Antwort, außer Sozialleistungen zusammenzukürzen oder das Arbeitsentgelt zu erhöhen. Über das Für und Wider könnte man Romane schreiben. Und du, als Selbstständiger, wärst bei Lohnerhöhung eh außen vor.
Früher war alles besser. Da hat noch Zucht und Ordnung geherrscht. Und alles was sich nicht biegen wollte wurde gebrochen.😆
Gab es da noch weniger Politiker die heute nur die $$$ Scheine sehen ;)
Ich mag meinen Job. Würde da auch für weniger hinfahren.
Aber pssst. Muss mein Chef ja nicht wissen =).
Wenn du deine Arbeit nicht magst udn keinen Sinn in ihr siehst, dann hör halt auf oder suche dir was wo du Sinn finden kannst.
Die meisten Empfänger geben Ihre zusätzlichen Einkünfte nicht an .. aus Erfahrungen meines Arbeitsgebietes...