Warum sind Menschen attraktiver, die in einer Beziehung sind?

11 Antworten

Naja, für mich sind Vergebene zwar eher Tabu und ich verbitte mir das Begehren selbiger, aber habe dazu so meine Theorien:

Menschen sind Rudeltiere und wenn andere bereits etwas gut finden, ist es meist leichter es auch gut zu finden - dann liegt die Verantwortung der Entscheidung nicht nur bei einem selbst. Beispiel wäre etwa die Suche nach dem richtigen Restaurant - sitzen irgendwo schon viele Leute drin, schließt man schnell, dass es deshalb auch gut sein muss, obwohl das gar nicht stimmen muss. Das lässt sich auch auf Menschen übertragen: Findet jemand schon eine Person gut, wovon man in einer Beziehung ja ausgehen kann, ist das wie ein vermeintliches Güteprädikat. Jemand gut zu finden, den auf den ersten Blick sichtbar niemand gut findet, erfordert mehr Mut. Vielleicht ist das dann auch Angst, im Gut-Finden falsch zu liegen, es hilft einem ja niemand bei der Entscheidung, man muss ganz allein zu der Entscheidung stehen und mit ihren Konsequenzen leben. Das ist nicht immer leicht. Ein Freund von mir beispielsweise, der allgemein sehr unsicher in Geschmacks-Fragen ist, in denen es kein objektives Gut oder Schlecht gibt, findet auch immer nur Frauen gut, die bereits vergeben sind. Denn da bestätigt ja schon ein anderer, dass die jeweilige Frau "taugt". Das gibt Sicherheit.

Der nächste Punkt ist eher bio-chemisch: Wer in einer Beziehung ist, hat vermutlich auch regelmäßigen Körperkontakt oder gar Sex. Das schüttet Glückshormone aus und die machen sexy. Also Menschen nehmen unterbewusst den Hormon-Cocktail des Glücks war und finden dann die Person, die Glück "ausdünstet" anziehend. Das ist von der Natur tatsächlich etwas unfair gemacht...Macht mal den Versuch, frisch gevögelt in z.B. in eine Disko zu gehen - Aufmerksamkeit garantiert! Niemand strahlt eine solche Erhabenheit und Entspanntheit aus, ein solches Nicht-Nötig-Haben, wie ein Mensch der gerade einen Orgasmus hatte. Wer sich schon begehrenswert fühlt, strahlt "Begehrenswertheit" aus.

Im Gegensatz dazu ist auch die Verzweiflung etwa eines Dauersingles, der sich nichts sehnlicher wünscht als einen Partner und die Aufmerksamkeit vom begehrten Geschlecht, deutlich "witterbar". Wer schon in eine Bar oder Disko gegangen ist, mit dem Ziel auf Biegen und Brechen jemand kennenzlernen, wird eventuell schon die Erfahrung gemacht haben, dass dann gar nichts geht. Sich eher etwas ergibt, wenn man nicht "krampfhaft" sucht, bzw. gar nicht sucht.

Das es pauschal so ist, dass Vergebene interessanter sind, würde ich nicht unterschreiben. Aber eines schon: Verzweiflung stinkt, Glück duftet. Wer in sich ruht und mit sich selbst zufrieden ist - und das kann auch unabhängig von einer Beziehung so der Fall sein - der oder die wirkt einfach anziehender.

habmalnefrageex 
Fragesteller
 29.10.2022, 21:44

Perfekt beschrieben, vielen Dank

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Attraktiv erscheint oft das, was man nicht haben kann, also wenn jemand gebunden ist.

Damit könnte es zusammen hängen.

Was weit erreichbar ist unerreichbar erscheint motiviert einen es zu erreichen und macht es interessanter.

Sind sie nicht immer.

naja weil du sie nicht haben kannst