Warum sind manche Jugendliche im Internet so verdammt naiv und unvorsichtig?

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Ist es wirklich fehlende Aufklärung oder ändert sich die Welt/ die Gewohnheit gerade wieder mal, ohne dass einige es mitbekommen?

Ich bin mit der Idee aufgewachsen, immer im Internet ein Pseudonym anzugeben etc. Und dann kam der Trend auf, dass man in Foren seinen echten Vornamen oder sogar Vor- und Nachnamen angab und oft Adresse oder sogar Telefonnummer veröffentlichte (die berühmten Wohnungsführungen/ Renovierungstagebücher + Impressum mit vollständiger Adresse...).

Inzwischen sind Klarnamen in einem Bereichen "Pflicht" - bei Facebook werden deshalb einige gesperrt, andere habe noch deutlich sichtbar Pseudonyme, schreiben aber weiter dort.

Die Folge von all dem ist, dass es einem zunehmend egal wird. Man versucht nicht mehr krampfhaft, seine Identität zu verschleiern durch falsche Angaben von Alter, Wohnort, Beruf usw., im Gegenteil, immer mehr Menschen schreiben das ganz offen und nehmen dann auch an Treffen teil, auf denen andere einige der Angaben ja nachprüfen könnten.Genauso kleiden wir uns heute auf eine Art, die noch vor 20 Jahren als zweifelhaft angesehen worden wäre - besonders im jungen Alter (Kinder, Jugendliche). 


Was früher ggf. "gefärlich" gewesen wäre und jemanden auf falsche Gedanken gebracht hätte, ist heute oft schon die Norm (z.B. 12jährige schminken sich und kleiden sich so, dass man sie für mindestens 18 halten könnte).Viele geben relativ viel von sich im Internet preis - standardmäßig. Wir posten unserer Namen, unseren Wohnort, Fotos von teils sehr persönlichen Ereignissen oder Orten, Fotos unserer Kinder - bis ins Babyalter, Töpfchenfotos etc. Das könnte man auch als "gefährlich" ansehen, aber es ist inzwischen schon so verbreitet, dass sich die meisten gar keine Gedanken mehr darum machen.


Vermutlich könnte man die meisten Leute finden oder zuordnen, wenn man sich Mühe geben würde - sie posten hier etwas von ihrem Geburtstag, erzählen dort von ihrer Abifeier, machen ein Video mit einer Wohnungsführung, fragen in Fachforen etwas über ihren Beruf nach - und erwähnen dabei, wo sie ihn ausüben usw. Man sieht an der Praxis des "Doxxing", dass viele User recht einfach ihren Klarnamen und Adressen zuzuordnen sind.Je verbreiteter es wird, diese Art Infos online zu stellen, desto weniger wird man gerade die heranwachsende Generation davon abhalten können, das zu tun. Es geht schon los damit, dass viele Schulen/ Lehrer Facebookgruppen haben.

 Facebook verlangt offiziell Klarnamen. Und schon ist ein Teil der Privatsphäre weg. Wer dann recherchiert, kann bestimmt auch schnell andere private Details finden bzw. zuordnen.Das Verständnis von Privatsphäre verschiebt sich. Mehr und mehr Hemmungen fallen, aber bei allen/ den meisten, daher weiß ich nicht, ob man es noch als gefährlich bezeichnen kann, wenn es fast jeder irgendwo so macht. Die Zahl der potentiellen Opfer wäre dann doch zu groß, oder nicht?

Ich denke es sind nicht nur Jugendliche. 

Ich bin selber 15 Jahre alt und aus meiner Sicht liegt es daran, dass sie einfach noch nicht darüber aufgeklärt sind bzw. dass sie sich noch darüber informiert haben. Sie wissen wahrscheinlich gar nicht welche Risiken es mit sich bringt, auch wenn man "nur" Bilder von sich postet. 

Ich finde aber auch, dass man heutzutage schon zu früh in die "Technikwelt" geführt wird. Ich sehe Kinder in der Grundschule mit eigenem Handy rumlaufen und ich kenne auch viele kleine Kinder die tagelang nur noch vor ihrem Computer sitzen. 

Es liegt aber auch viel an der Erziehung. Meine Eltern haben mich zwar modern aber doch sehr familiär erzogen. Ich habe Respekt vor Leuten und akzeptiere auch meine und die Privatsphäre anderer. Ehrlich gesagt könnte ich mir nicht  vorstellen so etwas zu machen :) 

Gruß, Maikeekiam 

Ich verstehe das auch nicht. Ich bin ja auch noch im Jugendlichenalter und trotzdem verstehe ich es nicht. In meiner Umgebung sind zum Glück alle recht gut aufgeklärt und da wird sich trotz End-toEnd-Verschlüsselung nicht mal über WhatsApp verabredet (oder kaum), weil alle Hacks befürchten. Klingt vielleicht schon übertrieben.

Ich persönlich bin weder bei Facebook noch auf Twitter und melde mich in jedem Forum mit einem anderen Pseudonym an, sodass man die nicht zuordnen kann. Zumindest nicht so schnell. IP-Adresse wechsle ich auch ab und an. Trotzdem passe ich natürlich auf, was ich wo poste - wobei ich der Meinung bin, dass man schon mal was aus seinem Leben erzählen darf. Es muss halt vielleicht was standardmäßigeres sein, sodass man es wirklich keiner bestimmten Person zuordnen kann. Aber darüber lässt sich streiten. Ganz persönliche Daten würde ich nie posten, auch keine Fotos und das sage ich auch allen, dass sie das lassen sollen. Oder zumindest mich nicht namentlich erwähnen sollen. Ich selber erwähne im Netz nicht mal meinen Vornamen.

Ich glaube, dass es für die jetztige Jugend schon so normal geworden ist mit den Medien umzugehen, dass sie mit den Gefahren nicht vertraut sind oder das sie die Gefahren ausblenden, da für sie diese Medien so vertraut sind. Früher war es noch etwas besonderes, aber heute integriert es sich so in deren Alltag.

Und wenn das mit der Partnersuche klappen würde, hätten sie natürlich auch viel gewonnen. Also es hätte auch etwas gutes und für sie überwiegen diese Vorteile.

Mangelnde Medienkompetenz... Nicht jeder ist mit dem Angebot »Internet« groß geworden. Was vor 20 Jahren kaum vorstellbar war ist für manche jungen Nutzer heutzutage alltäglich und der Verlust wäre unvorstellbar.

Permanent erreichbar sein, ständig in Kontakt bzw. erreichbar zu sein, etc.

Dazu noch eine zu große Portion Naivität gepaart mit einer fixen Idee. Schon rächt sich das bitter.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Früher Beruf, heute »nur« noch Hobby.