Warum sind Leute in Großstädten oft so unhöflich?
Irgendwie wird man oft einfach so von fremden angesprochen. Meist auch komplett ohne Begrüßung. Und dann folgen Kommentare zur Kleidung oder die Frage nach Geld.
Ich bin auf dem Land groß geworden und niemand hat sich da an meiner freizügigen Sportkleidung gestört. Niemand. In der Großstadt bekomm ich einfach von irgendwelchen Leuten ihre Meinung über meine Kleidung zu hören. Deshalb fahre ich momentan in der Stadt tatsächlich lieber mit einer längeren Hose und ziehe mich dann außerhalb der Stadt um.
Und auch dieses ständige Fragen nach Dingen nervt mich. Am Land würde man vielleicht die Leute erstmal begrüßen, ihnen die Lage schildern und dann nach Hilfe fragen. "Entschuldigung, ich habe mich leider verfahren, könnten Sie mir bitte sagen, wie ich nach Hause komme." Und nicht einfach: "Ey, kannst Du mal..." .
8 Antworten
wohne selbst am Land und würde viel lieber in einer Stadt leben.
In der Stadt geht es oft stressiger zu, da ist jeder vielleicht im vornherein schon angespannter.
Am Land kennt jeder jeden (bei mir ist das kein Vorteil).
Außerdem haben Städte meistens mehr Einwohner. Da ist es viel wahrscheinlicher, dass mehrere unfreundliche Menschen dabei sind als am Land.
Meiner Meinung nach sind die Menschen in der Stadt mit Abstand freundlicher als am Land. Ist halt bei mir so. Bei mir herrscht in der Stadt eindeutig mehr Toleranz als am Land. In meinem Dorf wird man schnell von Dorftrampeln angemotzt. Ist wahrscheinlich immer unterschiedlich, aber bei mir im Dorf gibt es weder Respekt noch wird man akzeptiert wenn man nicht deren Norm entspricht.
Leute in Großstädten sind genervt und haben auf gut Deutsch gesagt die Schnauze von dem Lärm und den unzähligen Menschen voll.
Mit dem Stadtleben ist es wie mit GF: Die vermeintliche Anonymität führt zu Unfreundlichkeiten und oft geht jede Höflichkeit verloren.
Das ist auf dem Land meist nicht so, wo jeder jeden kennt und die soziale Gemeinschaft oft wirklich noch trägt.
Ich habe es eher umgekehrt erlebt und den Tonfall auf dem Land als oftmals sehr rau in Erinnerung, deutlich rauer als in der Stadt, wobei es drauf ankommt, ob man in einer Arbeiterstadt unterwegs ist oder in einer Beamtenstadt.
Die Leute gelten zwar als freundliche Unschuld vom Lande ... von wegen, da ist die Sünde gar nicht weit, man kokettiert nur mit der "netten Art der bescheidenen einfachen Leute vom Land", typische Folklore und Eigenwerbung wie aus einem Volkslied oder Groschenroman.
Ich habe zum Beispiel die Dorfkinder schon in der Schule als frecher erlebt und als barscher. Da konnte, wenn denen was nicht gepasst hat schon mal ein Satz wie "hör auf zu labern" fallen oder eine Beleidigung kommen, was man sich eigentlich als Schüler aus nicht-bäuerlichem oder wie in meinem Falle vorstädtischen Haus nicht getraut hätte. Das ging immer so weiter, die Dorfkinder waren auch in Sachen Alkohol irgendwie weiter und maßloser - die hatten schon mit 14 alles durch und ich erinnere mich an einen, dem mit 13 der Magen ausgepumpt werden musste, weil er den Obstler leergetrunken hatte ... während wir noch Fanta und Cola tranken oder mal einen Sekt Orange am 60. Geburtstag vom Onkel Robert oder so irgendwas und selbst da musste es bei einem kleinen Gläschen bleiben, damit man nicht "komisch" wird, wie es hieß.
Meinst du, es hat etwas mit dem Unterschied Land - Stadt zu tun? Ist es nicht eher ganz individuell? Dass es dich stört, wenn die Leute nicht die Form wahren, kann ich nicht ganz nachvollziehen. So lange es nicht beleidigend ist. Ich komme aus einer kleineren Stadt und ich könnte dich auch ziemlich direkt ohne großartige Begrüßung ansprechen. Nimm so eine Situation doch eher als Vertrauensbeweis.