Warum sind die Leute in meinem Studium so?

5 Antworten

Die sehen so ungepflegt aus haben keinen Style 

Ehrlich gestanden habe ich noch nie drauf geachtet, wie ein Arzt aussieht, weil mir das völlig wurscht ist in dem Moment.

Ich wüsste auch nicht, wozu es notwendig sein soll, dass die selber Sport machen.

Allerdings weiß ich ganz sicher, dass ich nicht von jemand behandelt werden möchte, der Menschen in solche Kategorien einteilt und von "Style" schwafelt.

Kann es vielleicht sein, dass du dich mehr auf die wirklich wesentlichen Dinge fokussieren solltest?

verreisterNutzer  20.05.2023, 13:50

Da hast du recht ! Danke für deinen Beitrag!

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Keine Ahnung, was das für ein Studium ist. Aber aus meiner Studienzeit habe ich das so in Erinnerung, dass die Studierenden halt bunt gemischt waren. Es gab die typischen Nerds, die auch als solche wahrgenommen werden wollten, mit fettigen Haaren und Comicmotiv-T-Shirts und andererseits Leute, die immer frisch geduscht und im Hemd in die Veranstaltungen kamen.

Es muß doch Unterschiede zwischen guten und weniger guten Ärzten geben😉

Vielleicht desinfizieren sie sich dann mit Akohol oral.

Von Experte Kristall08 bestätigt
Warum sind die meisten Studenten so ?

Man könnte ja durchaus mutmaßen, dass

Da ich vorher ein Hobby hatte (tanzen und Sport) musste ich dies sehr einstellen und reduzieren um mich diesem Studium zu widmen.

auch bei anderen Studenten zutrifft.

Die sehen so ungepflegt aus haben keinen Style und machen keinen Sport. Ich finde die Männer bei uns deswegen auch so unattraktiv.

Man könnte ebenfalls mutmaßen, dass bei anderen Menschen "Style" und "attraktiv wirken" nicht unbedingt die Prioritäten Nummer eins im Studium sind.

Wie wollen die Leute später anderen Tipps und Rat geben (Patienten) wenn sie selber keinen Sport machen und nicht auf sich achten ?

Äpfel-Birnen-Vergleiche sind selten sinnvoll - der Einfluss von Wahrnehmungseffekten macht es nicht besser.

Eine Patientenberatung beruht durchaus zu großen Teilen auf Fachwissen und nicht zwangsläufig auf eigenen Erfahrungen. Ob jemand unrasiert und mit Jogginghosen im Hörsaal sitzt bedeutet nicht, dass dieser Mensch nicht auf sich achtet - daraus auf späteres Auftreten im Beruf zu schließen ist ein typischer logischer Fehler.

LG

verreisterNutzer  20.05.2023, 13:16

Danke :) aber was ich genau meine ist: wenn ein Student weiß was Gesundheit und Lifestyle bedeutet ist diese Erfahrung in Kombination mit Fachwissen doch noch besser als nur Fachwissen zu haben? …

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SaniOnTheRoad  20.05.2023, 13:29
@verreisterNutzer
wenn ein Student weiß was Gesundheit und Lifestyle bedeutet ist diese Erfahrung in Kombination mit Fachwissen doch noch besser als nur Fachwissen zu haben?

Was gesund ist, dürfte durchaus bekannt sein - das heißt allerdings nicht, dass es für den Einzelnen gut umsetzbar ist.

Was "stylisch" ist, dürfte ebenfalls den meisten bekannt sein - was aber nicht bedeutet, dass man im Frack in der Vorlesung erscheinen muss.

Und beides ist sowohl für Studium, als auch die spätere Tätigkeit konsequenzlos.

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verreisterNutzer  20.05.2023, 13:56
@SaniOnTheRoad

Aber wenn es bekannt ist kann man den Patienten doch viel besser beraten oder nicht ? Zum Beispiel empfehlen viele Ärzte bei schmerzen vor allem rücken, schonung, obwohl dort die richtigen Übungen wichtig sind um den Rücken zu stärken ? Wenn ein Arzt sich in mehreren Bereichen auskennt würde das doch sowohl Konsequenzen haben.
also als Beispiel. Also mehr Bildung in den Bereichen. So kann man den Patienten dazu bringen es umzusetzen ? Und ist wirklich bekannt was gesund ist ? Und genau darum gehts ja auch das man einem Patienten zeigt wie er es am besten umsetzen kann, und das geht ja nur wenn man selber damit gute Erfahrung hat oder ?

und stylisch könnte auch Konsequenzem haben? Also es gibt viele plastische Chirurgen die darauf ihre Praxis aufbauen nur mit der Ästhetik zum Beispiel und es zieht viele Patienten an.. damit verdienen die ihr Geld und vor allem wenn sie dazu selber noch Gesundheit und ,,Style“ in ihrem eigenen Aussehen repräsentieren ? Findest du nicht ?

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SaniOnTheRoad  20.05.2023, 14:08
@verreisterNutzer
Aber wenn es bekannt ist kann man den Patienten doch viel besser beraten oder nicht ?

Fachwissen für die Beratung in medizinischen Fragestellungen wird im Studium vermittelt - ein Arzt ist kein Life-Coach, der auf Basis seines Privatlebens argumentiert.

Zum Beispiel empfehlen viele Ärzte bei schmerzen vor allem rücken, schonung, obwohl dort die richtigen Übungen wichtig sind um den Rücken zu stärken ?

Mir ist nicht ein einziger Arzt bekannt, der solche Empfehlungen ausspricht.

So kann man den Patienten dazu bringen es umzusetzen ?

Man bringt keinen einzigen Patienten dazu, Sport zu treiben, weil man selbst Ultramarathon-Läufer ist, man bringt keinen Patienten dazu, auf Zigaretten zu verzichten, weil man als Arzt Nichtraucher ist und man bekommen keinen Patienten dazu, 30 kg abzunehmen, weil man gertenschlank ist...

Eine Beratung erfolgt im Übrigen patientenzentriert...

und stylisch könnte auch Konsequenzem haben?

Ich zitiere mich einfach mal selbst: "Ob jemand unrasiert und mit Jogginghosen im Hörsaal sitzt bedeutet nicht, dass dieser Mensch nicht auf sich achtet - daraus auf späteres Auftreten im Beruf zu schließen ist ein typischer logischer Fehler."

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verreisterNutzer  20.05.2023, 14:19
@SaniOnTheRoad

Okey danke für deine Ansicht. Ich habe ein ganz interessantes Buch gelesen, dass die Problematik beschreibt von den zunehmenden Lifestyle Erkrankungen und auch die Wichtigkeit betont, dass der Arzt in den Bereichen geschulter sein sollte.
Garry Weber „Lifestyle Medicine“( 2017)

Ich weiß was du meinst, aber ich glaube durch den Paradigmenwechsel in der Medizin braucht es eine komplette Änderung.. es ist ja schön wenn man lernt was es im Medizinstudium gibt aber Ärzte die sich als selbstständig praktizierende noch weiter Gedanken machen sind ja glaub ich echt wichtig als einfach nur das Gelernte auf einen individuellen Patienten anzuwenden

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verreisterNutzer  20.05.2023, 14:23
@verreisterNutzer

Vielleicht wäre es garnicht so schlecht wenn die heutigen Ärzte auch unter anderem eine Art Lifestyle Coach sind ? Wenn man die Prävalenz der Erkrankungen berücksichtigt.. oder was sagst du?

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SaniOnTheRoad  20.05.2023, 14:39
@verreisterNutzer
Ich habe ein ganz interessantes Buch gelesen, dass die Problematik beschreibt von den zunehmenden Lifestyle Erkrankungen und auch die Wichtigkeit betont, dass der Arzt in den Bereichen geschulter sein sollte.

Ich sehe in dem Bereich kein Schulungsdefizit - sondern eher ein Problem der Umsetzung.

All das, was unter "Lifestyle-Medizin" fällt, ist zum großen Teil Präventionsarbeit. Präventionsarbeit ist nicht nur extrem zeitaufwändig, sondern derart komplex, dass es ohne weitere Fachexpertise nicht funktioniert.

Ich weiß was du meinst, aber ich glaube durch den Paradigmenwechsel in der Medizin braucht es eine komplette Änderung..

Ich sehe hier auch keinen Paradigmenwechsel - Wohlstandserkrankungen und ihre Folgen sind seit den 60ern bekannt, die Notwendigkeit von Primär- und Verhältnisprävention ist auch kein Novum, das biospsychosoziale Krankheitsmodell gibt es auch nicht erst seit gestern.

Sinnvoll wäre eher eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit mit entsprechenden Fachkräften - warum soll der Arzt nun Ernährungsberater spielen, wenn es Ökotrophologen gibt, die sich hauptberuflich damit beschäftigen? Warum soll der Arzt Anleitungen zu Übungen geben, wenn das das Metier des Physiotherapeuten ist?

Der Arzt hat hier eine Beratungsfunktion hinsichtlich dessen, was sinnvoll und umsetzbar ist - und eine Koordinierungsfunktion.

Vor allem aber (und um zur Ausgangsfrage zurückzukommen): nichts davon ändert etwas daran, dass es für all dies keine persönlichen Erfahrungen oder eine "Vorbildfunktion" braucht.

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verreisterNutzer  20.05.2023, 15:04
@SaniOnTheRoad

Ja das stimmt es sollte mehr interdisziplinär gearbeitet werden ich frage mich auch wieso es so häufig nicht stärker gemacht wird.

Also in der Psychologie gibt es schon Ansätze die zeigen, dass Menschen ihr Verhalten ändern wenn sie jemanden als Vorbildfunktion sehen. Vielleicht nicht viele aber die gibt es. Viele wollen dann auch so sein. Deswegen wollen vielleicht viele Medizin studieren ? Der kranken Patienten wäre sicherlich auch psychisch stärker mit so einem was die Genesung positiv beeinflussen würde? Und persönliche Erfahrung in der Medizin ist nach meiner Meinung doch sooo essentiell also das lernen geht doch weiter über den Uni Stoff hinaus ? Naja aber danke für deinen Rat und deine Ansicht:)

„Der Arzt hat hier eine Beratungsfunktion hinsichtlich dessen, was sinnvoll und umsetzbar ist“ je mehr er weiß desto vielfältiger und mehr Möglichkeiten bei der Beratung oder ? 🤷🏽‍♀️

danke aber für deinen Beitrag. Kennst du DocFelix ? Der ist ein gutes Beispiel finde ich worauf ich hinaus will :)

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SaniOnTheRoad  20.05.2023, 18:37
@verreisterNutzer
Also in der Psychologie gibt es schon Ansätze die zeigen, dass Menschen ihr Verhalten ändern wenn sie jemanden als Vorbildfunktion sehen.

Natürlich kann man mit Vorbildern arbeiten - das muss allerdings keinesfalls der Arzt selbst sein.

Und auch hier: der Patient steht im Mittelpunkt - und im Sinne eines Shared Decision Making geht es auch schlicht darum, die für den Patienten passende Lösung zu finden. Ein "machen Sie's so wie ich" taugt da nichts.

Und persönliche Erfahrung in der Medizin ist nach meiner Meinung doch sooo essentiell also das lernen geht doch weiter über den Uni Stoff hinaus ?

Klinische Erfahrung ist essentiell. Ob der Arzt seine Freizeit auf dem Sofa, beim Segeln oder MMA verbringt, nicht.

je mehr er weiß desto vielfältiger und mehr Möglichkeiten bei der Beratung oder ? 🤷🏽‍♀️

Jein. Er muss den Interventionsbedarf erkennen und den Patienten an diejenigen vermitteln, die weitergehend beraten können. Dazu sind selbst die einzelnen Themenbereiche der Prävention zu umfangreich, um "alles aus einer Hand" seriös anbieten zu können.

Kennst du DocFelix ? Der ist ein gutes Beispiel finde ich worauf ich hinaus will :)

Nein - das war allerdings kein Problem, welches sich nicht mit einer Google-Suche lösen lies.

Hm, ich habe offen gesagt immer etwas Bauchschmerzen bei Postulaten, wenn mich als erstes der Interessenkonflikt des Vertreters anspringt wie eine Katze im Dunkeln...

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Kristall08  20.05.2023, 13:33

Ich schmeiß mich weg. You made my day! 🤣

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Ich glaube es ist ihre Sache ob sie Sport treiben oder nicht und ich bin ehrlich, wenn ich studieren würde würde ich auch diese letzten Jahre Jugend und Freiheit noch nicht darauf verwenden mich allzu sehr um mein Äußeres zu bemühen oder groß zu stressen. Studium ist Stress genug an sich, solange man jetzt nicht stinkend durch die Gegend läuft find ichs voll in Ordnung wenn man sich nebenher etwas gehen lässt, noch hat man keine Familie die man ernähren muss, einen 10-Stunden-Job mit Verantwortung oder all das, Stress hat man den Rest seines Lebens, bis dahin kann man sich erstmal auf sich konzentrieren