Warum sind Deutsche so unfreundlich und verbittert?

5 Antworten

Ich denke es gibt zum einen ein Nord-Süd-Gefälle (im Norden sind sie kühler) als auch ein Gefälle von Stadt zu Land.

Ich bin mir aber nicht sicher ob dass was Du oder andere als Unfreundlichkeit empfinden nicht eher ein Mangel an Kommunikativität ist.

Die Unfreundlichkeit liegt an der Sprachbarriere - und zwar nur, weil die meisten Menschen in der BRD sich nicht richtig in anderen Sprachen ausdrücken können. Z.B. kann kaum einer die viele Höflichkeitsfloskeln und -Formen und Feinheiten der Englischen Sprache korrekt anwenden, wenn er nicht selbst 10 Jahre in einem englisch-sprachigen Land gelebt hat.

Daraus entsteht dann aber der Eindruck, dass "Deutsche" eben unfreundlich und unhöflich seien - was eben einfach so nicht korrekt, sondern nur ein Vorurteil ist.

Verbittert? Ja mei - das kann passieren in einer Welt, in welcher man von Politik und Gesetz behandelt wird wie ein Kleinkind, welches tausende Regeln zu befolgen hat, um erwachsen werden zu dürfen.

Mal abgesehen davon, dass die von Dir genannten Nationalitäten nicht per se freundliche Menschen sind.....

Aber vielleicht liegt es daran, dass sehr viele Menschen etwas von uns Deutschen haben wollen. Sie kommen nach Deutschland um ein besseres Leben zu führen und treten dann als Konkurrenten um die knappen Güter wie Wohnungen, Arbeit und Gesundheitsdienstleistungen auf. Und dann kommt noch hinzu, dass auch nicht alle Ausländer freundlich zu uns Deutschen sind. Und zwar nicht deshalb, weil sie vorher schlechte Erfahrungen mit uns gemacht haben, sonder weil sie genau so sind, wie sie uns immer vorwerfen. Rassistisch, egoistisch und machohaft. Und weil sie uns für Weicheier halten, die sich noch dafür bedanken müssen, wenn sie wirtschaftlich gemolken werden.......

Wie hast du das verglichen? Gibt es dafür eine App?

Außer in Albanien war ich in dem angegebenen Ländern (auch in Russland ,Polen , Tschrchien ..)

Richtig, in den großen Städten ist schon Hecktik anzutreffen. Kann mich nicht erinnern, in Madrid oder Porto oder Prag anderen Menschen begegnet zu sein.

Na vielleicht waren das alles Deutsche.

Welcher Nationalität bist du eigentlich?

In Deutschland leben ~84 Mio. Menschen... alle über einen Kamm zu scheren wäre nichts weiter als ignorant.

Trotzdem gibt es auch bereits sozial-wissenschaftliche Studien zur "typisch deutschen Neidkultur", welche ausgeprägter ist, als in anderen Kulturen.

Woran das liegt, wäre eine interessante Frage.

Historisch betrachtet gibt es eine weitestgehend homogene, deutsche Kultur seit nicht mehr als 150 Jahren, seit Gründung der deutschen Nation. Vorher war es völlig normal, das ein Sachse nichts mit einem Bayern gemeinsam hat, oder ein Friese mit einem Hessen ;)

Die gemeinsame Identität wurde faktisch aufgezwungen, durch die Eroberung der Preussen des vormals deutschen Bundes.

Was wir heute als "typisch deutsche Werte" bezeichnen (z. B. Ordnung, Pünktlichkeit, Disziplin), sind eigentlich die kulturellen Werte der Preussen, welche ursprünglich ein baltisches Volk waren (kein germanisches).

Davon abgesehen gab es in Deutschland seit 1949 eine politische und kulturelle Teilung, welche zwei vollkommen unterschiedliche Wertesysteme hervorbrachte.

Gekoppelt mit der fehlenden Suche nach "der Einen" deutschen Identität und massiven politischen Umbrüchen (Kaiserreich - Republik - Diktatur - Demokratie) führte das evtl. zu einem tief-verankerten Misstrauen, vor allem den eigenen Nachbarn gegenüben.

Wer weiß? ;)

Harald2000  30.06.2022, 04:19

Ziemlich daneben; davon stimmt kaum was … (z.B. Preußen - baltisches Volk etc.)

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II99II  30.06.2022, 10:27
@Harald2000
davon stimmt kaum was … (z.B. Preußen - baltisches Volk etc.)

Dabei muss man sich doch nur mal die geografische Lage ehem. Preußens ansehen... es lag im Baltikum...

Die Polen versuchten lange erfolglos die Pruzzen zu Christianisieren, bis der polnische Herzog Konrad von Masowien schließlich den Deutschorden um Hilfe bat und ihnen als Gegenleistung das Kulmerland übergab (polnisch Kujawien-Pommern, baltisch-slawisches Siedlungsgebiet).

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Harald2000  30.06.2022, 11:05
@II99II

Da hast du wohl die Landkarte nur von Ostpreußen angesehen…

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II99II  30.06.2022, 11:41
@Harald2000

Und du sprichst wohl von Preußen im Zusammenschluss mit den Pommerellen oder noch später, nach der Erbschaft des Kurfürsten von Brandenburg? Oder nach Auflösung der polnischen Lehnsabhängigkeit oder nach dem Schlesischen Krieg?

Wäre doch absurd sich irgendeinen einen Moment der bewegten Geschichte rauszupicken... es geht um den Ursprung.

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Harald2000  30.06.2022, 14:42
@II99II

Vom Ursprung war nicht die Rede. Außerdem dürften die Pruzzen kaum einen Einfluss auf die Mentalität der sogen. Preußen des 20.Jh. gehabt haben.

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II99II  30.06.2022, 22:07
@Harald2000
Vom Ursprung war nicht die Rede.

Also zumindest in meiner Antwort, welche du ja kommentiert hast ;)

Ich schrieb:

[...] sind eigentlich die kulturellen Werte der Preussen, welche ursprünglich ein baltisches Volk waren (kein germanisches).

Natürlich ist es auch richtig, was du schreibst, denn nach der Lehensübergabe des baltisch-slawischen Gebiets sind auch viele Rhein- oder Niederländer dorthin gezogen.

Generell ist es eigentlich blödsinnig, von "Ursprüngen" zu reden, wenn es gerade in Europa so viele Völkerwanderungen und Umsiedlungen in Folge von Kriegen etc. gab. Purismus ist eher fehl am Platz, gebe ich zu.

Außerdem dürften die Pruzzen kaum einen Einfluss auf die Mentalität der sogen. Preußen des 20.Jh. gehabt haben.

Zumindest die Folgen ihrer historischen Entstehung haben bedingt schon dazu geführt. Preussen war ständig bedroht, zum Einen vom polnischen Königreich, zum Anderen von den deutschen Fürstentümern.

Das führte letztlich auch zu den, heute als "typisch deutsch" verstanden Tugenden "Pünktlichkeit, Ordnung, Disziplin", welche um Grunde einen militanten Zweck erfüllten. Fast jeder preussischer Bürger war gleichzeitig ein Soldat, so kam auch Wilhelm I. zu seinem Beinahmen "Soldatenkönig".

Diese Werte haben die Preussen dann der gesamten, deutschen Nation aufoktroyiert, weshalb man auch von einer "Reichsgründung von oben (herab)" spricht.

Der Deutsche Bund, oder das HRR kannten bspw. auch kein "Abstammungsprinzip" bei der Frage zur Staatsangehörigkeit. Das preussische Königreich dagegen schon ;)

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