Warum schreibt man eigentlich immer noch Klausuren ohne eigene Unterlagen?
Wäre es nicht sinnvoller, Klausuren so zu gestalten, dass man Unterlagen nutzen kann? So könnte man gezielt nachschlagen, wo etwas steht, und das Gelernte direkt anwenden. Schließlich kann man im späteren Berufsleben auch nicht alles auswendig wissen und einfach "herbeizaubern". Derzeit basieren viele Klausuren darauf, Inhalte auswendig zu lernen und anzuwenden – aber vieles, vor allem Formeln, vergisst man danach wieder. Natürlich gibt es Formelbücher und so, aber die eigenen geschriebenen Unterlagen darf man meistens nicht benutzten.
Das Konzept wirkt etwas altmodisch. Es gibt mittlerweile viele Online-Studiengänge oder Prüfungen, bei denen sogar die Nutzung des Internets erlaubt ist. Man lernt ja trotzdem, indem man gezielt Informationen sucht, sie findet und sie anwendet. Außerdem gibt es viele Menschen, die wegen Zeitdruck oder Nervosität in Prüfungen scheitern, obwohl sie das Thema eigentlich verstanden haben.
7 Antworten
Ich habe einige Open-Book-Klausuren geschrieben. Da ist es ja nicht so, dass man nichts lernen muss. Denn die Zeit ist der Engpassfaktor.
Je mehr man während der Klausur in seinen Unterlagen sucht, desto weniger Aufgaben kann man tatsächlich bearbeiten.
Außerdem sind die Aufgaben in der Regel so gestellt, dass sich die Lösung nicht 1:1 in den Unterlagen findet.
Unterm Strich sind Open-Book-Klausuren also nicht unbedingt leichter als "normale" Klausuren ohne Hilfsmittel.
So wie Multiple-Choice-Aufgaben (wenn 0 bis 5 Aussagen richtig sein können) ebenfalls nicht zwingend leichter sind als offene Aufgaben
hmm… das System ist schon etwas outdated; aber ein großer Reform könnte unvorsehbare Folgen in die Zukunft haben, die können auch schlecht enden…
natürlich gibt es auch Klausuren, die Sachverständnis überprüfen, aber es ist wahr, dass viele Schüler nur das Wissen für die Klausur lernt und nicht wie vorgestellt, dass die Schüler das Material so lernen und die Klausur nur als Überprüfung des Verständnisses dient
es scheint einfach, das das Schulsystem keine Änderungen mit schwerwiegende Folgen initiieren will. Denn, wenn was nicht kaputt ist, warum es ändern?
ajkcdajefiu~
Man soll eben das Lernen lernen.
Und auch lernen mit Stress und Zeitdruck umzugehen.
Auch im Beruf kann man nicht alles immer nachlesen. Ein grosser Teil Wissen muss sitzen
Bei manchen Klausuren geht es nunmal darum, zu überprüfen ob in den letzten Wochen, Monaten usw. das gelernt wurde, was zu lernen war. Das ginge nicht, wenn man das spontane Nachlernen nach dem Lesen der Klausurfrage ermöglichen würde.
Das Konzept wirkt etwas altmodisch.
Das Konzept, Dinge während des Unterrichts zu lernen, sodass man sie bei der Prüfung wiedergeben kann?
Stimmt, das hat was mit Gehirn zu tun und da wollen halt einige Menschen nicht mitmachen. Stellt in meinen Augen aber das Konzept nicht prinzipiell infrage.
aber vieles, vor allem Formeln, vergisst man danach wieder.
Das ist nicht der Fehler der Klausur, sondern der Fehler dessen, der glaubte dass er nur für die Klausur lerne und sich darüber hinaus nichts merken müsse.
Dein "spontanes Nachlernen während der Klausur" würde das übrigens noch schlimmer machen - da ist das Langzeitgedächtnis ja vollends umgangen.
Außerdem gibt es viele Menschen, die wegen Zeitdruck oder Nervosität in Prüfungen scheitern, obwohl sie das Thema eigentlich verstanden haben.
Auch der Umgang mit der Prüfungssituationen gehört zu dem, was man in der Schule lernen soll. Also sowas wie Zeitmanagement, Stressbewältigung...
Es ist nicht der Fehler der Klausur, wenn du noch nicht gelernt hast während der Klausur auf die Uhr zu schauen.
Man lernt ja trotzdem, indem man gezielt Informationen sucht, sie findet und sie anwendet.
Das ist ja absolut richtig. Aber warum sollte man das erst während der Klausur machen, wo eigentlich abgefragt werden soll ob du vorher gelernt hast?
in Deutsch darf man doch spickzettel für aufsatz