Warum scheint das Ausdehnungsgefäß (300Liter) leer zu sein trotz großem Unterschied zum Anlagendruck?
Mein Ausdehnungsgefäß vom Wärmespeicher hat zu wenig Vordruck(0,5bar), so daß mein Anlagendruck (3500Liter) sehr stark schwankt. Es Jetzt möchte ich wissen, ob der Vordruck im Außdehnungsgefäß das einzige Problem der Anlage ist. Dabei ist mir aufgefallen daß das Ausdehnungsgefäß bei 1,0 bar und bei 1,5bar Anlagendruck absolut identisch klingt, nähmlich leer - wenn ich mit dem Finger dagegen klopfe kommt für ca 3 Sekunden ein hohler Ton. Auch kann ich daß Gefäß, daß an der Denke aufgehängt ist mit einem Finger ganz leicht hin und her bewegen. Bei 1,8 bar klingt es so als wäre es zu 2/3 gefüllt und schwingt nicht mehr so leicht. Wie kann das sein wenn doch der Druckunterschied bei 1,5 bar Anlagendruck immerhin 1bar ist? Da Wasseranschluss und Stickstoffventil auf der selben Seite liegen - 15cm von einander entfernt - handelt es sich wohl um ein Ausdehnungsgefäß mit Blasenmembran.
Von unten
1 Antwort
Mein Ausdehnungsgefäß vom Wärmespeicher hat zu wenig Vordruck(0,5bar)
Wie hast du das gemessen?
Dabei ist mir aufgefallen daß das Ausdehnungsgefäß bei 1,0 bar und bei 1,5bar absolut identisch klingt,
1,0 und 1,5 bar auf dem Ausdehnungsgefäß oder in der Heizungsanlage?
wenn ich mit dem Finger dagegen klopfe
Um so größer das Ausdehnungsgefäß, um so unzuverlässiger ist der Klopftest.
Bei 1,8 bar klingt es so als wäre es zu 2/3 gefüllt
1,8 bar Anlagendruck vermute ich, oder? Dann ist der Vordruck nicht 0,5 bar.
Wie kann das sein wenn doch der Druckunterschied bei 1,5 bar Anlagendruck immerhin 1bar ist?
Kann nicht. Wenn dein Klopftest halbwegs realistisch ist, liegt der Vordruck des Ausdehnungsgefäß eher bei 1,5 bar als bei 0,5 bar. Ich behaupte mal, der Vordruck wurde nicht auf die Anlage eingestellt.
Als ich den Vordruck gemessen habe, habe ich die Leitung zum Ausdehnungsgefäß nicht zu gemacht. Mir erscheinen die 0,5 bar Vordruck nicht logisch und auch daß er sowohl bei 1,5 bar und 1,0 bar Anlagendruck gleich war.
Der Vordruck war bei 1,0bar und 1,5bar Anlagendruck identisch und lag bei 0,5 bar.
Hier stimmt etwas nicht. Gerade wenn:
Als ich den Vordruck gemessen habe, habe ich die Leitung zum Ausdehnungsgefäß nicht zu gemacht.
Wenn das Kappenventil nicht zu ist, ist der Druck im Gefäß entweder höher oder gleich dem Anlagendruck. Etwas anderes geht nicht. Wenn der gemessene Druck im Gefäß also niedriger ist, dann muss irgendwo die Leitung zum Gefäß abgesperrt sein.
Also nehme ich an, daß die Membran (nach 40 Jahren) porös geworden ist und der Stickstoff in das Heizwasser diifundiert.
Das Gefäß hängt an der Decke, oder? Gibt es eine Entlüftung in der Leitung zum Gefäß? Ist also sichergestellt, dass das Wasser bis zum Gefäß kommt oder könnte die Leitung auf voll mit Luft sein?
Wenn die Membran porös wird, diffundiert da für gewöhnlich nichts mehr. Dann läuft das Wasser direkt ins Gefäß.
--> Bitte prüfen, ob irgendwas abgesperrt ist und dann den Vordruck bei geschlossenem Kappenventil und Wasserseitig drucklosen Ausdehnungsgefäß prüfen.
Ist der Druck zu niedrig kann dieser mit der "guten Luftpumpe" wieder aufgefüllt werden. Dann kann man schauen ob das Gefäß den Druck hält oder undicht ist.
"Gibt es eine Entlüftung in der Leitung zum Gefäß"
Ich habe den Außlasshahn am Kappenventil kurz aufgemacht und da kamm keine Luft. Dieser befindet sich 30cm vor dem Ausdehnungsgefäß.
Den Vordruck vom Ausdehnunhsgefäß werde ich so wie du sagst heute Abend mit geschlossenem Kappenventil noch mal prüfen.
Ich würde ungerne Luft rein pumpen, da ja für sehr viel Geld mit Stickstoff gefüllt wurde (damit keine Luft in die Anlage kommt).
Also du meinst in der Regel wird die Membran nicht nur für den Stickstoff durchlässig über die Jahre sondern eher für das Heizwasser, richtig? Folglich müsste ja entweder Wasser in der Blase sein oder der Stickstoff könnte ausschließlich über das Ventil entweichen sofern kein Wasser in der Blase ist, richtig?
Dank dir sehr!
Ich habe den Außlasshahn am Kappenventil kurz aufgemacht und da kamm keine Luft.
Aber Wasser mit Druck?
mit geschlossenem Kappenventil noch mal prüfen.
Geschlossen und Wasserseitig bitte drucklos.
Ich würde ungerne Luft rein pumpen, da ja für sehr viel Geld mit Stickstoff gefüllt wurde (damit keine Luft in die Anlage kommt).
Erst mal schauen was der Druck überhaupt sagt. Und dann besteht Luft zu fast 80% aus Stickstoff. Aber das muss jeder für sich selber wissen, ob man das Risiko eingehen möchte. Nebenbei, Reflex (namenhafter Hersteller gibt selber an, dass man das Gefäß auch mit trockener Luft füllen kann (Hinweis auf Seite 10 --> content).
Also du meinst in der Regel wird die Membran nicht nur für den Stickstoff durchlässig über die Jahre sondern eher für das Heizwasser, richtig?
Ja. Natürlich ist die Blase aber selten zu 100% dicht. Deswegen verlieren viele Ausdehnungsgefäße auch ohne einen defekt über sehr viel Zeit an Inhalt. Wenn die Blase, welche eigentlich auch nichts anderes als ein dickerer Fahrradschlauch ist, alt wird fängt sie für gewöhnlich an zu reißen (meist da wo sie fixiert ist). Und
Folglich müsste ja entweder Wasser in der Blase sein oder der Stickstoff könnte ausschließlich über das Ventil entweichen sofern kein Wasser in der Blase ist, richtig?
Entweder ist Wasser in der Blase (welche dann keine Blase mehr wäre), Stickstoff oder nichts. Nichts würde bedeuten, dass die Blase zwar leer aber nicht zwingend defekt ist.
Wo der Stickstoff entweichen kann hängt auch vom Aufbau des Gefäß ab. Aber natürlich ist das Ventil und auch die Abdichtung des Ventils eine Schwachstelle.
Und nur um Missverständnissen vorzubeugen, die Blase ist meist keine Blase sondern nur eine Membran die das Gefäß in 2 Hälften teilt. Eine Seite Stickstoff und die andere Wasser. Lediglich bei Trinkwasser ist es eher wirklich eine Blase.
Und nur um Missverständnissen vorzubeugen, die Blase ist meist keine Blase sondern nur eine Membran die das Gefäß in 2 Hälften teilt.
Dachte ich auch, nur das Ventil und Wassereingang so nah nebeneinander liegt und auf der selben Seite. So ein Ausdehnungsgefäß ist doch nie längs geteilt sondern immer quer oder gibt/gab es längs geteiltige Menbranen in hängenden Audehnungsgefäßen? Das würde möglicherweise den Klang zu mindest etwas besser erkärbar machen.
Kannst du hier mal ein Foto hochladen? Würde mich schon interessieren, was für ein Gefäß das ist. Vor allen bei 300 Liter an der Decke.
Das Ventil könnte in deinem Fall auch im Gefäß einfach verlängert sein.
Foto ist drin. Bei 1,0 bar Anlagendruck und Kappenventil zu, ist der Vordruck im Ausdehnungsgefäß unverändert bei 0,5 bar. Ich messe gleich nochmal bei 1,8 Bar Anlagendruck und Kappenventil offen. Ich muss da einen Messfehler drin haben, das ergibt sonst keinen Sinn für mich.
Da hast du ja mal ein Schmuckstück von Ausdehnungsgefäß. Hast du mal den Druck am hinteren Ventil getestet? Auch wenn mir noch nicht klar ist, warum das Gefäß 2 Ventile hat.
Oh, und das Gefäß hat tatsächlich eine Blase staticoPNU_Planung_D_732 0502h.qxp
... so wie es aussieht ist das Gefäß für eine stehende Montage gedacht. Das was ich als zusätzliche Füllventile gedeutet habe scheint die Montage für die Standfüße zu sein. Konstruktiv könnte ich mir vorstellen, dass die Blase Wasser enthält, so dass diese jetzt nach Unten durchhängt, da das Wasser nicht mehr raus kann und sich eine Gasblase um das Ventil gebildet hat, wodurch der Druck um das Ventil relativ konstant bleibt. Das Ventil hätte in dem Fall nach Oben und nicht nach Unten gehört.
Wobei du beim Klopfen von Unten dann ein dumpfes Geräusch hören müsstest. Ab der Mitte aufwärts würde ich dann ein helles holen Geräusch erwarten.
... das was aussieht wie zusätzliche Ventile sind wohl wie du sagst Gewinde-Nippel zum Fuße anschrauben, ...morgen mehr.
Besten Dank
Also bei 1,8bar Anlagendruck war der Druck im Ausdehnungsgefäß bei 0,9 bar (Kappenventil offen). Ich nehme an ich habe vorher nicht genau genug abgelesen und wahrscheinlich lag der Vordruck im Gefäß bei 0,4 bar bei 1,0bar Anlagendruck und bei 0,6 bar Vordruck bei 1,5 bar Anlagendruck mit Kappenventil offen. Daß der Vordruck so stark differiert zum Anlagendruck ist schon verwunderlich - das Manometer vom Speicher liegt nur 2 Meter unterhalb des Ausdehnungsgefäßes.
Trotzdem scheint das Ausdehnungsgefäß an sich noch irgendwie zu funktionieren aber der Anlagendruck ändert sich so stark bei Temperaturänderung im Speicher daß ich denke du hast recht mit der These, daß Heizwasser in die Blase eingedrungen ist.
Eine letzte Frage: Bei einem Ausdehnungsgefäß mit Blase - was wird in die Blase gefüllt die Luft/Stickstoff oder das Wasser?
Zum besseren technischen Verständnis: Wenn Anlagendruck an dem Ausdehnungsgefäß anliegt, kann der Vordruck nicht niedriger liegen als der Anlagendruck. Das ist physikalisch nicht möglich. Wenn in der Blase 1 bar herrscht muss das Gas um die Blase soweit komprimiert sein, dass dort auch 1 bar vorliegt. Einzige Ausnahme ist, wenn der Vordruck höher ist als der Anlagendruck.
Hinzu kommt, dass der Druck sich ja trotzdem in der Anlage verändert. Die Schwankungen werden lediglich durch das Ausdehnungsgefäß gedämpft.
Hast du mal ein anderes Prüfgerät zum Druck prüfen versucht? Nicht dass das Manometer deiner Luftpumpe ggf. fehlerhaft ist.
was wird in die Blase gefüllt die Luft/Stickstoff oder das Wasser?
Schau mal hier: staticoPNU_Planung_D_732 0502h.qxp
In deinem Fall ist in der Blase Heizungswasser und zwischen Blase und Metallgehäuse das Gas.
Danke schon mal.
Also, ich habe den Vordruck im Ausdehnunggefäß gemessen mit einer guten Luftpumpe.
Der Vordruck war bei 1,0bar und 1,5bar Anlagendruck identisch und lag bei 0,5 bar.
Die 1,8 bar bei der daß Gefäß nicht mehr hohl klingt bezieht sich auf den Anlagendruck. (Dabei hab ich den Druck im Ausdehnungsgefäß nicht gemessen).
Das Ausdehnungsgefäß wurde vor 2 Jahren mit Stickstoff auf 1,4bar aufgepumpt. Der Speicher hatte kaum Druckschwankung. Das Ventil habe ich mit Spucke geprüft, das scheint keine Luft rauszulassen. Also nehme ich an, daß die Membran (nach 40 Jahren) porös geworden ist und der Stickstoff in das Heizwasser diifundiert.