Warum sagt Alice Weidel, dass die Nazis Sozialisten waren, obwohl das nicht stimmt?

6 Antworten

Das sagt nicht nur Weidel. Das sagten schon in früheren Jahren Historiker. Es gibt sogar Werke hierzu: "Anmerkungen zu Hitler" - ein Buch des deutsch-britischen Publizisten und Historikers Sebastian Haffner, das 1978 veröffentlicht wurde.

Weidel betrachtet dies auch aus ökonomischer Sicht.

Hitler schaltete die Medien gleich. Ist Sozialismus / Kommunismus.

Hilter bestimmte über die Produktion der Unternehmen: Ist Planwirtschaft und somit Sozialismus. Auch wenn er die großen Unternehmen nicht verstaatlichte, sie waren dem Diktat Hitlers unterworfen.

Hitler schaffte die Demokratie ab: Ist (auch) Sozialismus / Kommunismus

Die NSDAP ist wirtschaftlich gesehen sozialistisch gewesen und politisch gesehen extrem nationalistisch, sprich in diesem war der Rassismus vorherrschend, bei diesem nur der Arier-Deutsche den höchsten Stellenwert besaß....

Der größte Feind für Hitler waren nicht die deutschen Kommunisten und Sozialisten anderer Parteien; mit denen kam er gut zurecht - sie waren keine Gefahr für ihn.

Das waren die rechten Konservativen gewesen. Selbst der Attentatsversuch in Juli 1944 war ein höchst konservativer Zusammenschluss gewesen - und kein kommunistisch / sozialistischer...

Gruß Fantho


Velbert2  13.02.2025, 14:46

Warum hat denn die SA die kommunistischen Abgeordneten der KPD verhaften lassen und ins Gefängnis oder KZ gesteckt. Und die ganzen Strassenschlachten in Berlin, Hamburg und München zwischen der NSDAP und der KPD.

Fantho  13.02.2025, 14:50
@Velbert2
Warum hat denn die SA die kommunistischen Abgeordneten der KPD verhaften lassen und ins Gefängnis oder KZ gesteckt

Weil es so einfach ging...Deshalb waren die Kommunisten und Sozialisten der anderen Parteien für Hitler keine Gefahr gewesen...

Gruß Fantho

Sozialisten waren die National-Sozialisten auch. Sozialismus ist ja nicht nur Marxismus. Genau genommen macht dieser nur einen Bruchteil aller Arten sozialistischer Bewegungen aus. Vor Marx gab es in Frankreich etwa Leute wie Saint-Simon, Proudhon, ferner gab es auch christliche Sozialisten (z. B. Wilhelm Weitling), die allesamt nichts mit der marxistischen Ideologie und deren Konstruktionen wie „DiaMat“, „HistoMat“ usw. zu tun hatten.

Auch der in Italien entstandene Faschismus war ein Sozialismus außerhalb der marxistischen Ideologie. Sein Schöpfer, Benito Mussolini, war zunächst Marxist, bis er die Widersprüche dieser Ideologie zu durchschauen begann und sie durch seine faschistische Staatstheorie ersetzte.

In Deutschland wiederum gab es Kräfte in der konservativen Revolution, die neue Formen von marxistischen und auch nichtmarxistischen Sozialismen ersannen (z. B. Ernst Niekisch).

Auch Hitlers politische Denken bildete sich in einem Umfeld, das nach einer Lösung der sozialen Frage suchte, dabei aber nicht in den extremen Terror der Kommunisten (Bolschewiki) in Russland abdriften wollte und den kruden Internationalismus des Marxismus ablehnte. Hitler verband eine faschistische Staatsauffassung mit Antisemitismus und einem völkischen Weltbild.

Somit hat Alice Weidel Unrecht, wenn sie Hitler als „Kommunisten“ bezeichnet. Hitler war kein Kommunist, sondern entschiedener Anti-Kommunist. Recht hat Frau Weidel aber, wenn sie Hitler allgemeiner den sozialistischen Bewegungen zuordnet und darauf hinweist, dass das NS-Wirtschaftssystem aus Sicht des liberalkapitalistischen Westens eine Annäherung an marxistische Planwirtschaft bedeutete. Sie hätte sich expliziter ausdrücken sollen und betonen sollen, dass Hitler ein nichtmarxistischer Sozialist war und ihn nicht fälschlicherweise als „Kommunisten“ bezeichnen sollen.

Allerdings war diese Etikettierung Hitlers durch Alice Weidel auch nichts weiter als der Versuch, politische Schlagwörter polemisch zu verwenden wie dies der linksgrüne Mainstream ja seit Jahrzehnten tut, wenn er Dissidenten und Nonkonforme einfach unsinnigerweise als „Faschisten“ diffamiert. Insofern habe ich Verständnis für Frau Weidel.


Velbert2  13.02.2025, 14:47

Sozialisten von Unternehmern und Konzernen finanziell unterstützt. Wer macht so etwas?

Weil sie Stimmung machen will Aufmerksamkeit das das nicht stimmt weiß sie selbst sonst währe die AfD auch linke Kommunisten

Das sagen viele aus dem eher rechten Spektrum. Der Nationalsozialismus war antikommunistisch, auch wenn die NSDAP die Propaganda der Sowjetunion kopierte.

Auch Mitglieder der damaligen Kleinpartei Die Freiheit argumentierten, dass die Nazis Sozialisten waren und zum politisch linken Spektrum gehörten, etwa Michael Stürzenberger oder Marc Doll.

Die NSDAP hat damals allen alles versprochen (außer den Kommunisten) um möglichst viele Wähler zu fischen für die Machtergreifung. Daher heißen sie auch NationalSozialistische Arbeiterpartei. Damit dekten sie das Spektrum: Arbeiter, Völkische, Bürgerliche und Sozialisten ab.

Auf dieses S beruft sie sich jetzt vermutlich.

Sie kopieren viel von damals. Was einmal geklappt hat, könnte auch ein zweites mal klappen. Es gibt immer Dumme die sowas glauben wollen, um ihr Gewissen zu beruhigen.