Warum sagen Leute, die kein Abitur haben, „Abitur macht dich nicht schlau“?

6 Antworten

Was ist schon schlau?

Den Bildungskanon für die Reifeprüfung haben von langen Jahren mal irgendwelche Philister festgelegt, vormutlich vor allem mit dem Ziel, irgendwelche philologischen Studien an den Unis damit absolvieren zu können.

Problem bis heute: Die meisten Abiturienten können vielleicht ein bischen integrieren und haben vielleicht auch ein kleines Latinum, nur haben sie z.B. oft keinerlei Schimmer von volkswirtschaftlichen Dingen, wie z.B. den Handelbilanzen oder der internationalen Finanzwirtschaft.

Viele in der Politik haben dann nur Jura studiert und immer noch zu wenig Ahnung. Am Ende lassen sich sich dann von sogenannten "Experten" beraten, das sind aber so gut wie immer nur Lobbyisten, die Konzerninteressen vertreten. Und so sieht dann die praktische Politik auch aus und der Laie wundert sich. LOL!

Vielleicht, weil sie schon etliche Personen kennengelernt haben, bei denen dieser Eindruck entstanden ist.

Auch gäbe ja vor einigen Jahren den Aufschrei in der Gesellschaft, als eine Abiturientin in den digitalen Medien die Aussage prostete, dass sie nun eine Gedichtinterpretation schreiben könne, in 4 Sprachen, aber keine Ahnung von alltäglichen Dingen wie Versicherungen oder Steuererklärung hätte.

Ich selbst habe mit Ferienjobberinnen arbeiten müssen, die zwischen Abi und Studium standen. Es war oft wirklich seeehr schwierig, den Leuten begreiflichste machen, worauf es bei einfachsten Arbeiten ankommt...

Nicht falsch zu verstehen, ich bin kein Bildungsgegner. Aber Abitur allein macht wirklich keinen Menschen wirklich klug.

Das ist vermutlich die Aussage einer einzigen Person - das zu pauschalisieren und auf alle Leute, ohne Abitur, zu verallgemeinern, ist nicht gerade schlau, Abitur hin oder her... ;)

Weil der Satz stimmt, aber dennoch keinen Sinn macht.

Allerdings sage ich: Wer schlau ist, macht Abitur.

Abitur ist wichtiger denn je, denn viele Berufe sind ohne Abitur heute nicht mehr moeglich, da:

  1. Immer mehr Berufsbilder akademisiert werden.
  2. In beliebten und begehrten Berufen mit vielen Bewerbern die Chefs natuerlich waehlen koennen. Dass diese natuerlich nicht zuerst die Hauptschueler anheuern, ist klar.
Urlewas  29.12.2018, 23:56

Wer schlau ist, macht Wasser seinen Fähigkeiten. Und wer beispielsweise handwerklich begabt ist, sich aber mit Fremdsprachen schwer tut, ist schlauer, wenn er eine praktische Ausbildung und den Meister macht. Und womöglich dann auch noch studiert, ohne Abitur. Auch dies ist in manchen Fachbereichen durchaus möglich.

Also dein Satz ist auch nur bedingt richtig...

2
tsirhCsuseJ  30.12.2018, 00:23

Ziemlich dumm 3 Jahre Lebenszeit auf einer Chance für einen Abschluss zu bezahlen dessen Inhalt dich nicht weiterbringt.

0
Schaible  30.12.2018, 00:35
@tsirhCsuseJ

Darum geht es nicht. Auch ich habe mind. 70% des Lernstoffs in der gymnasialen Oberstufe nie wieder gebraucht, auch nicht im Studium. Dennoch wurde hier die Lebensreife und Allgemeinbildung deutlich gefoerdert.

Ich galube nicht, dass es "ziemlich dumm" ist, das Abitur zu machen. Ich glaube schon, dass es einen weiterbringt. Man vergleiche nur mal die durchschnittlichen Gehaelter eines Hauptschuelers (z. B. Strassenreinigung) und eines durchschnittlichen Akademikers (z. B Anwalt). Noch Fragen????

0
tsirhCsuseJ  30.12.2018, 00:45
@Schaible

Aber das sind Werte die von der Gesellschaft gesetzt worden. Wer weiß ob überhaupt das Geld es Wert ist? Vielleicht ist die Strassenreinigung glücklicher als der Büromann der 8-16 arbeitet und das Gefühl als hätte er nichts getan hatte durchgehen hat.

Lebensreife kann man auch außerhalb der Schule bekommen, sonst wäre ich heute wohl noch Cartoons schauen wie My Little Pony^^ Bei mir war es sogar ziemlich früh, ab 14 Jahre ungefähr wo auch langsam die Pubertät sich änderte hat sich mein Blickwinkel extrem verändert.

Aber mal zurück zum Abschluss:

Auch mit einem Hauptschulabschluss können bestimmte Gruppen ihren Beruf ausüben, z.B: Buchautor und verdienen nicht weniger, wenn nicht sogar mehr als dieser Akademiker.

Und was hast du jetzt von dieser "Allgemeinbildung"?

So wie ich die letzten 13 Jahre in der Schule war, so gut wie gar nichts. Was bringt es dir zu wissen, wie das politische deutsche System funktioniert, wenn das einzige was du machen kannst ist, zu wählen?

Toll, jetzt wissen wir was für Verbrechen in Deutschland im Weltkrieg verursacht wurden -- doch die anderen Verbrechen z.B. wie Einheit 731 oder Comfort Women die in Asien waren wird natürlich nciht erwähnt.

Selbst die aktuelle Poltik wechselt sich stetig. Da muss man Zeitung / Meinungsartikel, etc. lesen. In der Schule wird ja nicht mal über Weltpolitik, was uns ja direkt beeinflusst, geredet.

Vor allem absurder wird es dann, wenn du 12 - 15 Jahre zur Schule gehst und zum 4. Bewerbungübungen, Gedichteanalyse, etc. machen musst.

Ich bin von Sonder -> Haupt -> Real momentan aufgestiegen und je höher man kommt desto absurder wird es.

Immer mehr den Lehrer in den A kriechen, immer weniger machen was einem gut tut (z.B. was sinnvolles lernen). Immer mehr seine Freizeit opfern obwohl man grundsätzlich schon vorher 8 Stunden lang in der Schule hockte um etwas zu lernen

Wissen = Macht. Doch wenn jeder das Wissen hat, dann ist es keine Macht mehr. Die Allgemeinbildung heutzutage ist nichts mehr als 0.01€ pro Information Wert. So stark ist die virtuelle Inflation

1
Schaible  30.12.2018, 00:52
@tsirhCsuseJ

Zum Glueck gibt es verschiedene Ansichten. Ich stehe nach wie vor zu meinen. Ich glaube daran, dass jeder seines "Glueckes' Schmied" ist und man - mehr denn je - unabhaengig von der sozialen Herkunft eine hochbezahlte akademische Karriere machen kann.

Wenn man alles verallgemeinern wuede, haetten die verschiedene Schulformen keine Daseinsberechtigung und man wuerde vielleicht auslosen, wer studieren darf und wer bei der Muellabfuhr anfaengt.

0

weil die schulische Leistung nix mit der Intelligenz eines Menschen zutun hat. Es gibt Menschen die können zb gut auswendig lernen, was einfach mal den Großteil deiner Noten ausmacht, und andere Wiederum können dies eben nicht... Genauso die Mündliche note die oftmals 50% zählt, es gibt nun mal eher sehr schüchterne, in sich gekehrte Menschen die lieber ruhig da sitzen und mitdenken als permanent zu plappern, die haben dann meist ne 4 oder schlechter in Mitarbeit! Wie du also siehst schule hat eher weniger mit einem hohem IQ oder deinen wahren Fähigkeiten zutun 🙂

Theotwellmann 
Fragesteller
 29.12.2018, 23:42

Ja stimmt hast recht

4
Aqua126  29.12.2018, 23:47

Das was du sagst, ist zunächst einmal richtig. Du solltest bedenken dass man in allen Bereichen gute Leistung erbringen muss (Schriftlich und Mündlich). Im Berufsleben muss man sich durchsetzen können, und selbst im Abitur muss man für sich selbst stehen und sich behaupten können. Ich bin momentan selbst Abiturient und muss sagen, dass die Benotung manchmal schon hart ist, aber für zukünftige Ärzte, Ingenieure usw. Muss man halt von allem was drauf haben.

In der Unterstufe magst Du mit deinen Aussagen schon richtig liegen, aber alles was danach kommt muss schon auf Belastung getrimmt werden : )

1