Warum reden Leute immer weniger über Beziehungs Probleme?

8 Antworten

Ich glaube, dass es hauptsächlich an den Umständen der Zeit liegt, in der man aufwächst.

Die Nachkriegsgeneration, von denen sind die allermeisten zusamen geblieben. Es war nämlich wirtschaftlich meist nicht anders möglich. Die mussten zusammen halten, und so waren sie auch aneinander gebunden. Es war oft schwer, sich das Geld zu erarbeiten und damit die Existenz zu erhalten und die Familie zu ernähren. So blieben und bleiben die meist ihr ganzes Leben zusammen. Sie redeten auch nicht immer über ihre tiefsten Probleme, aber die meisten versuchten zumindest , eine Lösung zu finden. Und es war normal zusammenzubleiben. Eine Scheidung oder Trennung galt noch ziemlich als skandal.

Die Generation ( in der auch ich aufgewachsen bin , KInder der 70er-Jahre), bekamen das von ihren Eltern oft vermittelt. Teilweise und vielleicht zum Großteil waren auch wir noch so, aber es gab dann so ab den 90ern den Trend, sich alleine zu verwirklichen. Es wurden immer mehr Wohnungen gebaut und man konnte schon leichter auf eigenen Beinen stehen. Auch Jobwechsel wurden einfacher gemacht. Es war also das Zusammenhalten in einer Beziehung nicht mehr so wirklich unbedingt erforderlich und der Mensch geht dann eben oft diesen Weg des geringeren Widerstandes. Also anstatt da groß über so richtige Beziehungsprobleme zu reden (zumindest , wenn es lange so ging und es größere Probleme waren), gingen manche dann schon öfters den Weg der Trennung.

In der Folge wurde das dann immer mehr so üblich. GIbt es in einer Beziehuung Probleme, "dann trenne ich mich eben, und suche eine neue". Diese "neuen Beziehungen" häufen sich dann oft schon ziemlich und so wird es normal, dass man oft flüchtet, weil es ja möglich ist. Unterstützt wird das aber auch oft durch verschiedene "psychologische Ratgeber". Manche machen damit auch schon viel Geld. Das ist eben alles ein Zeichen der Zeit. Man soll sich sein Glück suchen, und oft sucht man sein Leben lang. Aber: auf keinen Fal eine "schlechte" Beziehung leben, denn das ist ungesund. Ist natürlich teilweise richtig, aber was ist schon eine richtig "schlechte" Beziehung ? An denen kann man auch arbeiten, wenn man eben will.

Es ist auch nur meine Meinung und was ich so beobachte. Es gibt genug, die auch anders sind. Aber mir kommt es eben so vor und ich habe auch schon mit anderen oft über dieses Thema diskutiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man nennt Gen Z nicht umsonst auch Generation Beziehungsunfähig. Über Probleme zu reden, muss gelernt werden. Das ist bei vielen aus meiner Generation in der Kindheit nicht passiert, und es als Teenie bzw. Erwachsener zu lernen, ist sehr viel schwerer. Zumal wir sowieso schon sehr dazu tendieren, Unangenehmes zu vermeiden.

Viele sind heute mit sich selbst nicht mehr im Reinen. Sie haben so viel Stress, rennen der Aufmerksamkeit des Chefs hinterher, den Statussymbolen und wissen eigentlich gar nicht was genau ihr wirkliches Ziel und Warum ist. So erlebe ich es.

Die Medien sind schnelllebig, genau wie Klamotten und der neueste Modetrend. Bongolippen und Botox überall. Naja wer es mag.

Ich bin auch noch von der Sorte :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Networker im Bereich Gesundheit & Fitness

Die Mentalität mein Freund. Es ist einfach nur die Mentalität...

Großeltern hatten noch die Mentalität das man ALLES reparieren kann und haben genau das auch gemacht. Sowohl am Haus als auch an der Beziehung.

Papa Und Mama haben dann schon angefangen unter umständen beschädigtes einfach mal wegzuwerfen und neues zu holen. Ebenso sowohl am haus als auch in der beziehung.

Und naja. Unsere Generation... Wir leben in der Wegwerfgesellschaft schlechthin.

Aber auch unter uns gibt es wenige die noch wie die Großeltern ticken.

Meine Frau und ich z.b.

Wir sind ganz klar vom Mindset noch schön altmodisch. Bissl tape drauf und das rollt wieder.

Trennungen sind heute normal, früher haben die Leute Religionen davon abgehalten. Zudem gab es nicht so viel Ablenkung wie heute, da hat man mehr wert auf gute (reale) Gesellschaft gelegt. Bin seit 1997 Single und bereue es nicht