Warum nehmen viele die Berufsschule nicht so ernst?
Bei uns wird mehr geschwänzt als damals in der Regelschule. Liegt das daran, dass man als Lehrling weniger Freizeit hat als Schüler, oder woran sonst?
7 Antworten
Das hat viele Faktoren zur Ursache:
- denken Viele, dass die Theorie für den Facharbeiterabschluss nicht so wichtig ist, dabei verkennend, dass die Theorieprüfung in den letzten Jahren doch sehr anspruchsvoll geworden ist, die man nicht mal eben so nebenbei macht
- sehen die Berufsschullehrer ihren Lehrauftrag, anders als in Realschule oder Gymnasium, weniger in der Pädagogik als vielmehr in der reinen Fachkunde - ihnen ist es weitgehend herzlich egal, ob und inwieweit die Schüler ihre Ausbildung schaffen
- die Berufsschulklassen sind letztlich ein neu zusammengewürfelter und zudem von vornherein nur auf recht kurze Zeit angelegter Haufen, da fehlt eine gewachsene Klassenstruktur und somit Lernkultur
- die Schüler einer Berufsschulklasse sind vom Hintergrund her ziemlich auf einem Level - da fehlt die Orientierung zu wirklich Leistungsstarken, wie sie in den vorigen Schulen bestand
- auch wenn jetzt Einige aufschreien - aber die Berufsschulnoten und selbst das Ergebnis der schulischen Prüfungen sind letztlich für den weiteren beruflichen Lebensweg mehr oder weniger egal - allein entscheidend ist der Facharbeiterabschluss als Ergebnis der erfolgreich bestandenen IHK- beziehungsweise HWK-Prüfung.
Es kommt ganz darauf an welchen Beruf du lernst.
Bei uns in der Banken und Versicherungsbranche hat keiner geschwänzt.
Das wäre aufgefallen und gerügt worden. Es kann auch zu einer fristlosen Kündigung führen. Daher macht das keiner. Zumindest kenne ich keinen der das macht.
In der Baubranche und im Handwerk kann das eher vorkommen, wenn das vom Betrieb nicht kontrolliert wird und die Maßnahmen dagegen eher zum Lachen sind.
Sie nehmen die Ausbildung nicht ernst. Die Rechnung bekommen sie, wenn es um die Zulassung zur Prüfung geht. Man darf nämlich nur eine bestimmte Anzahl an Fehltagen haben um zur Prüfung zugelassen zu werden.
90 Stück in der gesamten Ausbildungszeit, um gemau zu sein. Vorausgesetzt, der Betrieb meldet die Berufsschulfehltage der IHK bzw. HWK. Die Berufsschule tut es nämlich nicht.
Das sortiert sich spätestens nach der Zwischenprüfung. Entweder man hat bis dahin gemerkt, dass Berufsschule nicht mal eben ein Absitzen ist oder man hat den Anschluss eh schon verpasst.
die meisten, die ich kannte, hatten die zp sogar gepackt, die hatten dann immer die abschlussprüfung versiebt und noch mehr zeit verloren
Wahrscheinlich haben diese Schüler einfach keine Lust.
Bei zu vielen Fehltagen kann es passieren, dass nochmal von vorn begonnen werden muss. Das wird diesen Schülern nicht bewusst sein.
Gilt das auch für Fehltage im Betrieb?