Sag deinen Eltern: ihr wisst selbst, wie das läuft, ich kann es im Moment nicht ändern, dass ich hier nicht mal genug zu essen bekomme, aber ich finde das für meine Eltern ein Armutszeugnis. Ich muss davon ausgehen, dass ihr für meine Schwester einfach zu viel ausgeben, wenn für mich nicht mal Geld für ein Duschgel übrig ist.
Und natürlich wird euch klar sein, dass wenn ich irgendwann hier wegziehen kann, ich keine Schwester mehr habe. Das gilt natürlich auch, wenn euch zb etwas passieren sollte, ihr müsst nicht denken, dass ich dann für sie da bin. Ihr müsst damit leben, dass ich von ihr nichts mehr wissen will und sich das auch nicht ändert. Und dass, ich wünsche euch natürlich ein langes selbstbestimmtes Leben, ihr im Not-, Pflege- oder Todesfall zwei Kinder habt, die nicht zusammenhalten.
Und wenn ich das nächste mal in der Schule nichts zu essen habe, werde ich mich im Sekretariat abmelden mit der Begründung, dass ich mit großem Hunger nicht lernen kann und daher gegenüber der Klasse im Nachteil bin. Und wenn ihr mich dann nicht abholt, verlasst euch drauf, dann gehe ich lieber zum Kinder- und Jugendnotdienst. Da krieg ich immerhin drei Mahlzeiten und muss nicht klauen gehen, wenn die Zahnpasta alle ist.