War das egoistisch oder richtig?

Meine Mitbewohnerin, Lara, hat gerade Urlaub und ist gestern mit gemeinsamen Freunden nach Holland zum Shoppen gefahren. Einer von denen, Bernd, kam nur mit, weil sie mit dem Auto fuhr (er hat kein Deutschlandticket).

Irgendwann äußerte Bernd den Wunsch, man könne heimfahren, ihm sei das alles zu viel, die Menschen, das Wetter und so. Lara wollte nich nicht fahren, sie war noch nicht überall, wo sie hin wollte. Bernd argumentierte, es sei ihm alles zu viel. Seine Freundin sagte, wenn man zusammen unterwegs ist, muss man darauf Rücksicht nehmen, wenn einer genug hat.

Lara fand, der Fahrer bestimmt, und Bernd könne sich ja eine Auszeit nehmen und sich in ein Café setzen (wollte er nicht, da es ihm zu teuer war). Mit dem Zug zurück wollte er natürlich auch nicht, da hätte er ja ein Ticket kaufen müssen.

Am Ende gab es erst mal Streit, dann ist er mit Leidensmiene weiter mitgegangen. Später beim Aldi war der Stress dann vorbei, da machte er mit seiner Freundin Grosseinkauf, so dass Lara und der Vierte schon längst bezahlt und eingeräumt hatten. Als sie dann irgendwann nch 20 Minuten warten testete, in 10 Minuten sei Abfahrt, hiess es dann, sie stellt sich an.

Sie hat die beiden dann noch heimgefagren, wollte aber nicht mehr mit hochkommen, und jetzt ist die Stimmung etwas eisig.

Ich finde aber, Lara hat Recht, der Fahrer bestimmt, wann es losgeht und wann man heim fährt. Was meint ihr?

Ausflug, Freundschaft, Gefühle, Streit

Hat euch eure Familie früher auch so kontrolliert?

Ich bin erstaunt, weil ich darüber heute mit einer Kollegin gesprochen habe, bei der es ganz ähnlich war (dabei dachte ich immer, meine Familie sei besonders freaky).

Wenn zum Beispiel meine Eltern sagten, meine Schwester und ich sollten heute noch eine bestimmte Sache im Haushalt erledigen, und ich gesagt habe, dass ich nicht kann, weil ich morgen eine Mathearbeit schreibe, sagte mein Vater, ok, dann müsse meine Schwester das eben allein tun (umgekehrt natürlich genauso).

Allerdings war es so, dass kaum dass ich meine Zimmertür von innen geschlossen hatte, ich hörte, wie mein Vater die Treppe hinaufrannte (und er rannte wirklich), meine Tür aufriss und guckte, was ich tat. Ich habe nie gelogen, wenn ich sagte, statt Haushalt muss ich zB Mathe machen, aber das Trepperaufrennen hätte mir natürlich jede Chance gegeben, ein Jugendbuch oder das Handy schnell verschwinden zu lassen.

Meine Schwester war etwas intelligenter und auch gemeiner, die ließ mir nämlich genug Zeit, so richtig ins Lernen "reinzukommen", und wenn ich grad so im Flow war, schlich sie sich an meine Zimmertür, stand plötzlich im Zimmer und glotzte. "Ach soooo... Ich wollt nur gucken, ob du auch lernst. Weil nicht, dass ich jetzt XY allein machen muss und du faul in deinem Bett liegst..."

Wie gesagt, ich habe nie so getan, als ob ich keine Zeit hätte, und dann in Wahrheit rumgegammelt, und ich dachte immer, nur meine Familie hätte einem ohne Anlass so heimtückisch hinterhergegeiert, aber ich bin echt überrascht, dass es auch woanders so war.

Kennt ihr das so auch?

Eltern, Geschwister, Kontrolle, misstrauen, Streit

Familienkrach bei meinem Freund?

Er hat eine Wohnung im Haus seiner Mutter (M), die oben mit seiner Schwester, 18, Azubi, (S) wohnt. Ich wohne nicht in dem Haus, war aber eben dabei.

S wollte sich übers Wochenende das Auto von M leihen, aber mit diesem ist sie heute liegen geblieben und hat S gesagt, das geht nun leider nicht, hoffentlich wird das in der Werkstatt nicht so teuer.

S fragte also meinen Freund, ihren großen Bruder, nach seinem Auto, aber der sagte, er braucht es selbst.

S so: Na toll, und wie komm ich dann zu dem Mädelstreffen (ist weiter weg)? Er: Nimm drn Zug, hast ja ein Deutschlandticket. "Boah, aber das dauert doch voll lange!" "Dann guck, ob ein Intercity fährt." "Ja, aber das kostet Geld! Moorhuhn, dann musst du mir dein Auto geben."

Da habe ich gesagt, muss ich nicht, und ich brauch mein Auto auch.. Aber ich hätte doch auch ein Deutschlandticket, ob ich nur zu faul und zu fett bin Bus zu fahren?

Da ist mir der Kragen geplatzt, und ich habe gesagt, sie kriegt das Auto nicht, am Ende fährt sie es zu Schrott, ausserdem tankt sie ja schon nie, wenn sie sich das von M leiht. Der könnte sie ja sowieso mal anbieten, was zur Werkstatt dazu zu geben, sie fährt ja auch ständig. Für den Intercity ist sie zu geizig, aber anderen den Tank leerfahren kostet ja nix, und wenn sie mich sonst behandelt wie Sch..., braucht die ihren dicken Hintern nicht mit meinem Auto durch die Gegend zu schaukeln.

M hat schweigend genickt, mein Freund sagte "Denk da mal drüber nach", und dann hat sie ihn und mich total angemacht, wie geizig wir sind und ich mit meinem Ticket erst recht, aber ich müsse im Bus ja bestimmt draufzahlen, weil ich so fett bin, und sie würde uns alle hassen und so, und wir sollten ihr gefälligst sagen, wie sie da dann morgen hinkommt. Zur Not würde sie trampen, aber wenn da was passiert, wären mein Freund und ich Schuld.

Ich, schon kurz vorm Heulen, hab nur gesagt, mir ist das scheißegal ob du trampst, aber passieren wird da höchstens ein Mord, ich glaube nicht, dass ein Vergewaltiger für eine wie sie anhält.

Sie ist dann auf mich los, mein Freund und die Mutter der beiden dazwischen, sie ist wütend hochgehalten, und M und ich haben erst mal geheult.

Mein Freund wollte erst wütend hoch und ihr die Meinung sagen, wir sind uns einig, dass wir keinen Handschlag mehr für sie tun werden. M meint, wir müssen Verständnis für sie haben, weil ihr Vater früh gestorben ist und ihr Bruder jetzt eine Freundin hat, aber uns reicht es jetzt echt.

Wie sollen wir weiter damit umgehen? Die Schwester ignorieren oder ihr noch mal sagen, dass sie eindeutig zu weit gegangen ist und sie von uns nichts mehr zu erwarten hat?

Schwester, Streit

Kostgeld von erwachsenen Kindern, aber nicht von künftiger Stiefmutter, fair?

Eine Freundin von mir, 22, wohnt bei ihrem Vater (Eltern sind schon lange geschieden). Sie ist Berufsanfängerin und zahlt bei ihrem Vater 400 Euro Kostgeld (Haus, sie hat ihr Zimmer und ein eigenes Bad, darf Küche und Wohnzimmer natürlich mitbenutzen und machte bis vor kurzem auch den Haushalt größtenteils.

Jetzt ist vor zwei Monaten die Freundin des Vaters eingezogen. Sie arbeitet Teilzeit, und due Aufgaben im Haushalt hat sie sich jetzt mit meiner Freundin aufgeteilt. Also eine putzt oben, eine unten, mit dem Kochen wird sich abgewechselt, die Küche wird nach dem Essen gemeinsam aufgeräumt, die Spülmaschine räumt aus, wer grade sieht, dass sie voll ist...

Klappt an sich gut, aber meine Freundin hat jetzt mitbekommen, dass die Partnerin ihres Vaters sich finanziell gar nicht beteiligen muss, also weder Miete noch Geld fürs Essen. Sie kann praktisch ihr ganzes Geld behalten oder für sich persönlich ausgeben.

Meine Freundin will sich sowieso eine eigene Wohnung suchen, wenn sie etwas gespart hat, aber sie findet die Regelung nicht fair.

Bzw. es verletzt sie auch, ihr Vater war immer schon eher knickerig, sie musste schon seit der Ausbildung Geld abgeben, und dann holt er seine Freundin ins Haus (die sie vorher schon kannte und mit der sie sich versteht), und die kann alles behalten und erzählt auch, was sie ihrer (erwachsenen) Tochter, die aber bei ihrem Freund wohnt, so alles schönes schenkt.

Natürlich kann es der Tochter praktisch egsl sein, für wen ihr Vater Geld ausgibt, aber dass sie verletzt ist, verstehe ich sehr gut, ich glaube, das wäre ich auch.

Wie würdet ihr das empfinden? Das Kostgeld wurde übrigens mit Einzug der Partnerin nicht erhöht, meine Freundin muss also deshalb nicht mehr bezahlen.

Familienprobleme, kostgeld, Stiefmutter

Eltern denken, dass eine von uns klaut?

Meine Eltern kamen heute aus dem Urlaub. Meine Schwester und ich wohnen nicht mehr daheim, haben aber je einen Schlüssel (wir hatten abwechselnd die Katzen und Blumen versorgt).

Ich hatte einen Anruf in Abwesenheit und eine Voicemail meiner Mutter, in der sie rumkeifte, ihr 149 Euro teures Parfüm wäre weg, ich hätte sie beklaut.

Ich meine Schwester angerufen, diese war gleich ans Telefon gegangen, und ihr wurde das gleiche unterstellt.

Ich habe meiner Mutter geschrieben, ich hab keine Ahnung, wo es ist, und kurz drauf rief mein Vater an, machte mich ebenfalls total fertig und verlangte, ich soll sofort kommen und den Schlüssel abgeben und am besten den von meiner Schwester gleich mitbringen- aber im Schweinsgalopp! Dann hat er aufgelegt.

Ich hab noch mal geschrieben: den Schlüssel können sie sich abholen, sie wissen ja, wo ich wohne, aber sie müssen nicht denken, dass ich ihn dann noch mal nehme, wenn sie wieder mal in Urlaub sind. Wurde auch gelesen und noch zweimal angerufen, bin aber nicht dran gegangen.

Meine Schwester ist grade hier, sie schwört auch, sie war es nicht. Sie hat einmal als Teenager in der Drogerie geklaut und, als sie noch daheim wohnte, die Vorräte geplündert und es nicht zugegeben, aber sonst war da nie was, bei mir übrigens auch nicht.

Sie sagt, sie glaubt mir, und ich glaube ihr, weiss keiner, wo das Zeug hingekommen ist. Meine Schwester ist jetzt völlig fiwnund ich stinksauer.werde mich erst mal nicht mehr bei meinen Eltern melden.

Was würdet ihr an unserer Stelle tun?

Eltern, Diebstahl, Verdacht