Kostgeld von erwachsenen Kindern, aber nicht von künftiger Stiefmutter, fair?
Eine Freundin von mir, 22, wohnt bei ihrem Vater (Eltern sind schon lange geschieden). Sie ist Berufsanfängerin und zahlt bei ihrem Vater 400 Euro Kostgeld (Haus, sie hat ihr Zimmer und ein eigenes Bad, darf Küche und Wohnzimmer natürlich mitbenutzen und machte bis vor kurzem auch den Haushalt größtenteils.
Jetzt ist vor zwei Monaten die Freundin des Vaters eingezogen. Sie arbeitet Teilzeit, und due Aufgaben im Haushalt hat sie sich jetzt mit meiner Freundin aufgeteilt. Also eine putzt oben, eine unten, mit dem Kochen wird sich abgewechselt, die Küche wird nach dem Essen gemeinsam aufgeräumt, die Spülmaschine räumt aus, wer grade sieht, dass sie voll ist...
Klappt an sich gut, aber meine Freundin hat jetzt mitbekommen, dass die Partnerin ihres Vaters sich finanziell gar nicht beteiligen muss, also weder Miete noch Geld fürs Essen. Sie kann praktisch ihr ganzes Geld behalten oder für sich persönlich ausgeben.
Meine Freundin will sich sowieso eine eigene Wohnung suchen, wenn sie etwas gespart hat, aber sie findet die Regelung nicht fair.
Bzw. es verletzt sie auch, ihr Vater war immer schon eher knickerig, sie musste schon seit der Ausbildung Geld abgeben, und dann holt er seine Freundin ins Haus (die sie vorher schon kannte und mit der sie sich versteht), und die kann alles behalten und erzählt auch, was sie ihrer (erwachsenen) Tochter, die aber bei ihrem Freund wohnt, so alles schönes schenkt.
Natürlich kann es der Tochter praktisch egsl sein, für wen ihr Vater Geld ausgibt, aber dass sie verletzt ist, verstehe ich sehr gut, ich glaube, das wäre ich auch.
Wie würdet ihr das empfinden? Das Kostgeld wurde übrigens mit Einzug der Partnerin nicht erhöht, meine Freundin muss also deshalb nicht mehr bezahlen.
2 Antworten
Hallo Moorhuhn68,
zunächst ist es fair, wenn alle Familienmitglieder, die ein Einkommen haben, sich verhältnismäßig an den Haushaltskosten beteiligen. Umso mehr darf das sein, wo sich alle auch am Haushalt beteiligen.
Es ist möglich, dass in dem genannten familiären Umfeld mit ungleichem Maß gemessen wird. Die Tochter kann dem im Moment nicht ausweichen. Die Freundin des Vaters könnte das aber schon - und so mag er sie vielleicht auf diese Weise halten wollen.
Es wäre schon interessant, wenn Deine Freundin da auch auf eigenen Beinen stehen könnte: etwas fände, was sie auch mit einem Ausbildungsgehalt zahlen könnte.
Sonst darf sie das gern mal in ihrer Familie ansprechen - und ggf. auch direkt mit der Freundin des Vater, wenn die beiden sich persönlich sehr gut verstehen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Fair ist anders, das sehe ich auch so.
Ich würde das ansprechen.
Zumindest anteilig sollte sich die Freundin des Vater beteiligen.