Was ist Kostgeld?
Hallo,
ich bin zufällig auf dem Begriff Kostgeld gestoßen.
Ich war sehr überrascht, dass es sowas gibt und gesetzlich sogar geregelt ist!
Also ich bin ein Syrer und habe immer in Syrien bei meinem Eltern gelebt, selbst als ich erwerbtätig war.
Sie nie von mir fürs Essen oder Wohnen Geld verlangt.
Als ich nach Deutschland um ein Visum zu Studium bewarb, brauchte ich 8500€ für die Lebenssicherungsunterhaltung in Deutschland und 2000€ in der Hand.
Meine Mutter hat ihr Goldschmuck aus ihrer Hochzeit für mich verkauft und mein Vater hat das Stückland, das er von meinem Urgroßvater geerbt hat, verkauft.
Mir ist deswegen etwas sehr fremd, dass Kostgeld in Deutschland per Gesetzt geregelt ist.
Was mich sehr überrascht, dass Eltern in der Forum hier nach Einschätzung der Kostgeld Nutzer fragen.( ob 400€ monatlich angemessen sei oder so)
Warum ist das so in Deutschland?
Sind hier die Familiäre Bindungen in der westlichen Kultur nicht so eng wie in Orient?
3 Antworten
Wenn Kinder selbst Geld verdienen und noch zu Hause bei den Eltern wohnen, ist es doch verständlich, wenn sie für ihren Verbrauch (Nahrung, Strom, Wasser) in geringem Maße selbst aufkommen.
Sie entlasten dadurch die Eltern, da die Lebenserhaltungskosten verhältnismäßig teuer sind und ein weitaus wichtiger Aspekt ist, dass die KInder jetzt schon lernen, dass sie ihren Beitrag leisten müssen, so gut sie können. Sie lernen, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt, dass man für seinen Konsum, seinen Verbrauch und seinen Luxus Geld verdienen muss, damit man ihn sich leisten kann.
Kinder, die von den Eltern alles geschenkt bekommen, kennen dessen Wert nicht, schätzen ihn mitunter auch nicht, nehmen es weiterhin als eine Verständlichkeit an, von den Eltern, finanziell unterhalten zu werden.
Kostgeld zahlen ist: ... ein Schritt in die Selbständigkeit, ... einen finanziellen Beitrag zu leisten, ... zu erfahren, wie teuer das Leben ist, ... die Erkenntnis, dass man Leistung für seinen Unterhalt bringen muss.
Du findest es also eine starke familiäre Bindung, wenn man seine Eltern finanziell ausnimmt und ihnen auf der Tasche liegt, anstatt sie zu unterstützen?
Ich nicht, ganz im Gegenteil. Man ist doch als junger Mensch noch viel belastbarer und hat viel weniger Verpflichtungen. Ich finde es völlig selbstverständlich, dass man seinen Teil beiträgt.
Du musst das so rechnen: eltern verdienen zb zusammen 2000, der Sohn 1000. Miete und Essen kosten zusammen 1000. Die Eltern zahlen das alles und haben dann pro Nase noch 500 für Klamotten, sprit, Medikamente, weggehen usw. Der Sohn gibt nichts ab und hat demnach noch 1000, also das doppelte.
Ist das fair?