Warum müssen wir Christen uns nicht an die Regeln vom AT halten?

8 Antworten

Kurze Antwort:

Was Jesus erfüllt hat (Matthäus 5,17a), müssen andere nicht mehr einhalten.

Das Gesetz des Mose wurde dem Volk Israel gegeben und nicht Christen.

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose (Römer 10,4).

Ausführliche Antwort:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.

Paulus erklärt es zB so: "Also ist das Gesetz unser Erzieher auf Christus hin geworden, damit wir aus Glauben gerechtfertigt werden. 25 Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter einem Erzieher" Gal 3,24f

Das alte Testament mit den mosaischen Gesetzen war nur für das Volk Israel und für eine bestimmte Zeit (manche Gesetze unterlagen den gesellschaftlichen Umständen). Die Gesetze gab es weil das Volk zugestimmt hat, aber es verfolgte auch das Ziel zum einen sich vorzubereiten auf das Kommen des Messias und zum anderen dienten die Gesetze auch als eine Art Spiegel, um bei sich selbst zu sehen, dass man nicht perfekt ist und viele Fehler macht.

Es war nie das Ziel im Heilsplan Gesetze für alle Menschen und für jede Zeit einzuführen, weil die Gesetze sowieso von den Menschen nicht gehalten werden konnten. Um zu Gott zu kommen gibt es zwei Wege: Entweder ein fehlerloses Leben führen aus eigener Kraft oder Jesus annehmen weil er für die Menschen ein fehlerloses Leben geführt hat.

Das was jetzt gilt sind "moralische Vorschriften" wie man leben sollte (moralisch) und nicht wie man leben muss (gesetzlich).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ex-Atheist & belege Theologie-Kurse

Doch, müsstet ihr eigentlich. Denn selbst Jesus sagte laut Bibel sinngemäß:

Ich bin nicht gekommen, um zu verändern, sondern um das Gesetz zu erfüllen. Und welches Gesetz meint er wohl damit? Das mosaische natürlich.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
Donogeldi  21.01.2024, 10:42

Die Christen behaupten aber dann ja solange halten bis zu Kreuzigung danach nicht mehr

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Pfefferprinz  21.01.2024, 10:51

Das hat Jesus zu Juden gesagt, und Juden halten das Gesetz bis heute. Die Botschaft des Jesus von Nazareth sollte weltweit verbreitet werden, und dem stand das Gesetz im Wege. Denn mit Gesetz hätten die Heiden das Evangelium nicht angenommen.

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Donogeldi  21.01.2024, 18:51
@Pfefferprinz

paulus erfolg bei den heiden war nur möglich in dem er die beschneidung aufgehoben hat, viele römer sind daraufhin konvertiert weil die meisten von ihnen nicht beschneiden wollten

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annie80  21.01.2024, 18:36

Ja eben. Jesus Christus hat das Gesetz erfüllt.

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Donogeldi  21.01.2024, 18:49
@annie80

dann brauchen sich ja die christen nicht mehr ans gesetz zu halten. paulus sagte es ist nur nötig an den Opfertod christi zu glauben

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Hm...

Das könnt ein Wiederspruch sein (2.Mose 20,8; 2.Kor.11,14; Offb.17,1-4).

Woher ich das weiß:Recherche