Warum müssen Mädchen weniger Leistung für die gleiche Note im Sportunterricht erbringen?


01.06.2023, 11:52

Ergänzung: Die Antworten mit der Aussage: Mädchen sind kleiner als Jungs, stimmt natürlich häufig (auch inzwischen nicht immer) ABER WAS IST MIT DEN JUNGS DIE KLEINER SIND? die müssen auch die Leistung der "großen" erbringen. Und "kleine" Jungs sind auch nicht so selten

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Weil Jungs angeblich besser sind als Mädchen, ist aber ein Mythos und ist dazu noch echt unfair. Es mag zwar in vielen Profisportarten so sein, dass Männer besser sind als Frauen aber da endet es auch. Meiner Meinung nach sollte es keine Noten im Sport geben. Die Leistungstabellen sind in jeder hinsicht willkürklich und unfair.

Ich persöhnlich hatte Sport auch immer gehasst, ich konnte es nie, die Lehrer waren alle komisch drauf und ich hatte immer schlechte Noten. Aber selbst wenn ich genauso wie die Mädchen bewertet worden wäre, hätte ich keine bessere Noten.

Ja das mag sein das sie täglich Sport machen usw Aber es ist nun mal so das Mädchen anatomisch einige Abweichungen im Körperbau haben. Mit das wichtigste ist das sie ein breiteres Becken haben. Damit sind die Beine in einer andere Stellung im Vergleich zu Jungen. Sie müssen dadurch das sie weiter außen liegen einen dezent anderen und schwierigeren Weg zurück legen. Der Körperschwerpunkt bei Mädchen ist anders. Bedingt durch die unterschiedliche Lage der Fettdepots und nicht zuletzt auch der Brüste. Auch die sind ein Problem wenn es um sportliche Leistung geht. Die Mädchen haben praktisch immer eine bestimmte Masse die mehr oder weniger unkontrolliert schwingt. Das bremst usw

Wenn du dich nicht aufregen, sondern wirklich verstehen willst, musst du tiefer in die Diskussionen um Benotungsgerechtigkeit einsteigen.

Die ursprüngliche Funktion der Zensur ist, festzustellen, wie geeignet du für die Funktion als Arbeitskraft bist. Bist du ein sehr nützlicher Arbeiter (1) oder ein völlig unbrauchbarer (6)?

Der Arbeitgeber will nur wissen, wie gut du voraussichtlich seine Arbeiten erledigst.

Von Anfang an gab es aber Diskussionen, ob es gerecht ist, jeden an diesem Masstab zu messen. Denn einige können aufgrund ihrer Voraussetzungen nicht dieselbe Leistung wie andere erbringen. Wenn du z.B. behindert bist und im Rollstuhl sitzt, kannst du nicht einen Meter laufen oder springen. Deine Zensur in Sport müsste dann 6 sein.

Wenn man die Gerechtigkeit ins Spiel bringt, hält man dagegen: "gemessen an seinen Möglichkeiten (0 Meter) ist sein Ergebnis (0 Meter) die maximal mögliche Leistung". Dann müsste der Rolli-Fahrer für 0 Meter eine 1 erhalten.

Die Funktion der Feststellung der Geeignetheit als Arbeitskraft ist damit futsch. Der Arbeitgeber will nicht wissen, ob sein Arbeitnehmer sein persönliches mögliches Leistungsmaximum erreicht hat, wenn er Lesen und Schreiben nicht lernen konnte, und als Analphabet bei ihm nix schreiben kann. Wenn der für den LRS-Arbeiter die "gerechte" Note 1 in Deutsch findet, ist das Zeugnis für ihn Müll.

Ist klar, oder?

Eigentlich müsste man ganz klar bestimmen, ob man die Eignung feststellen will oder individuelle Gerechtigkeit.

Beim Letzteren käme m.E., konsequent angewendet, heraus, dass jeder Schüler eine Eins in jedem Fach erhielte. Du würdest bei jedem, der die Eignung nicht bringt, irgendwelche Hintergründe finden, weshalb er die maximale Leistung nicht erbringen kann. Geschlecht, Behinderungen, Armut und Reichtum, Weg zur Schule usw. etc.

Womit man dann, weiter konsequent gedacht, die Zensuren ganz abschaffen könnte.

Die Realität der Schulpolitik ist - wie immer - dass es keine klare Entscheidung gibt, sondern es munter durcheinander geht. Und alles ein bisschen hiervon und ein bisschen davon ist.

Du hast also bei deinen Lehrer gemischtes Eignungs- und Gerechtigkeitsdenken. Die Die Eignungsfeststellung findet sich in den Zensuren. Die Gerechtigkeit findet sich in den unterschiedlichen Tabellen für zwei Gruppen der Gesamtheit aller Schüler.

Damit ist keiner wirklich zufrieden. Die Eignungsideeanhänger wollen die gleichen Anforderungen für alle. Das wärest jetzt etwa du.

Die individuellen Gerechtigkeitsdenker würden noch immer weitere Untergliederungen der Tabellen fordern: für Jungs und Mädchen, für Schwarze und Weisse, für Heteros und Lesben, für die anderen 70 Geschlechter, für Arme und Reiche, für Hinz und für Kunz.

Und in der nächsten Stufe müssten dann noch mehr Untergliederungen jeder Gruppe folgen, bis jeder individuell seine eigene hätte. Und wir dann dahin kämen, dass einfach alle eine Eins bekommen sollten.

Das ist so das lächerliche am Feminismus, Gleichberechtigung usw.

Es ist nicht pareto optimal oder effizient. Sondern das Gegenteil

Deshalb wird es auf lange Sicht scheitern

turnmami  01.06.2023, 12:23

Unterschiedl. Körperbau ist KEIN Feminismus

6

Es handelt sich um ein völlig willkürliches System, was außerdem auf veralteten Vorstellungen beruht. Aber das eigentlich Problem ist nicht, WIE bewertet wird, sonder DAS dies getan wird.

Die willkürliche Bewertung einer sportlichen Leistung - noch dazu einer unfreiwillig erbrachten - ist eine unsinnige, aber auch unzulässige Praxis. Man muss sich nur mal darüber klar werden, dass die Bewertung nicht zu einer Verbesserung der Leistung führt. Das ist auch gar nicht das Ziel.

Aber warum wird es gemacht? Unser Wirtschaftssystem beruht auf Konkurrenz, darum. Das gilt natürlich nicht nur für den Sportunterricht, sondern für das gesamte Schulsystem.

Gruß Matti

Nutella656  01.06.2023, 17:50

Volle Zustimmung!

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