Warum liegen archäologische Fundsachen fast immer unter der Erde?

11 Antworten

Letztlich leben und wachsen Pflanzen aus dem CO2 aus der Luft und den Mineralien aus dem Boden. Dann sterben die Pflanzen ab und verfallen zu Humus. Als Fausregel kann gelten, dass durch das Wachsen und Absterben die Humusschicht sowohl im Grasland wie im Wald etwa 1 mm pro Jahr wächst.

Dieses natürliche Wachstum der Humusschicht dafür verantwortlich, dass man bei archäologischen Ausgrabungen umso tiefer graben muss, je älter die gesuchten Sachen sind. So wird z.B. auf der Suche nach den Relikten der Varusschlacht (Schlacht im Teutoburger Wald) in bis zu 2 m Tiefe gesucht. Das war vor rund 2000 Jahren und bei 1 mm pro Jahr Wachstum der Erdschicht gibt das 2000mm = 2 m.

Hier eine Foto von den Ausgrabungen:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/kalkriese376_v-contentxl.jpg

Bei Siedlungen wie Städten ist es nochmal anders. Wenn Städte zerstört werden, sei es durch Naturkatastrophen, Feuersbrünste oder Krieg, wird der entstandene Schutt nicht weggefahren, um auf dem alten Level neu aufzubauen. Das wäre viel zu aufwändig. Stattdessen wird der Schutt wird eingeebnet, verdichtet und daruf wird neu gebaut. Je öfter eine Stadt zerstört wurde, umso höher wächst sie. Das wird selbst heute noch so gemacht, dass wenn alte Gebäude gesprengt werden, dass die Baugrube mit dem Schutt aufgefüllt wird und darauf wird dann neu gebaut.

flora2323  24.06.2023, 08:54

Hallo Hamburger2 Betrifft deine Antwort ,ich habe mir gerade vorgestellt, wenn die Schichten rund um den Erdball im laufe der Jahrhunderte wachsen, dann wird die Erdkugel ja immer dicker und auch schwerer und das beeinflusst letztendlich dann auch die Umlaufbahn ! : )

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Hamburger02  24.06.2023, 09:00
@flora2323

Die Erdoberfläche ist sowieso ständig in Bewegung. Gebirge entstehen und werden durch Erosion wieder abgetragen. Die Stoffe, die die Humusschicht bilden, waren ja schon vorher auf der Erde. Die ändern daher nicht die Massenbilanz. Die Erde wird vor allem durch das ganze Material, das in Form von Staub oder Meteoriten auf die Erde fällt, andauernd schwerer.

Vor allem die Rotationsgeschwindigkeit ändert sich dadurch von Jahr zu Jahr. Das sind teilweise aber auch nur Bruchteile von Sekunden. Auf die Umlaufbahn um die Sonne hat das praktisch keinen Einfluss.

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Sonst wäre es keine Fundsache, sondern bekannt.

Ganz einfach: weil man früher Schutt und Abfall nicht weggeräumt, sondern nur eingeebnet hat. Quasi als neues Fundament und darauf hat man dann wieder gebaut. Über die Jahrhunderte kamen einige Feuersbrünste, Kriege und Zerfall und so wuchs das Bodenniveau immer weiter an.
Hinzu kommt das Gewicht, das oben auf lastet und darunterliegendes immer weiter in den Grund drückt.
Zudem bewegt sich die Erde unter uns. Wir spüren es zwar nicht, aber auch bei uns in Deutschland gibt es täglich mehrere Mikrobeben, die auch Bodenschichten im laufe der Jahrhunderte bewegen können.

Bei vielen sehr alten Kirchen und Häusern muss man ein paar Stufen hinab gehen, die lagen mal auf Straßenniveau.

Woher ich das weiß:Hobby
Ascheloch 
Fragesteller
 28.05.2023, 13:40

Das leuchtet mir ein.

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Sie liegen unter der Erde, "weil Gras über der Sache gewachsen ist."

Und mit dem Graswachstum hat die Bodenbildung eingesetzt und immer höhere Schichten aufgetürmt.

Du brauchst nur auf eine betonierte Fläche schauen. Etwas Laub, das länger liegt, das zersetzt sich zu Humus, kommt ein Löwenzahn geflogen, keimt, ....

Dazu kommt noch die Grabetätigkeit von Regenwürmern. Sie holen den Dreck von unten und lagern ihn obendrauf wieder ab.

Ascheloch 
Fragesteller
 28.05.2023, 13:38

Das ist eine schöne, eine konkrete Verwendung der Allegorie.

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Ich verlege in meinem Garten Beton"steine" als Beetumrandung, und ich stelle fest dass nach wenigen Jahren diese Platten unter der Erde verschwinden - der Rasen "wächst über sie drüber"

Das Gras wächst einfach nach oben, und die Wurzeln unten werden zu Humus, d.h. zu neuer Erde, oben drauf auf der alten Erde.