Warum konkret ist die "Identitäre Bewegung" (IB) konkret rechtsextrem?

5 Antworten

Du solltest vlt zwischen Extreme rechte und Rechtsextremismus unterscheiden. Ebenfalls natürlich Extreme Linke und gezielt Linksextremismus.

Ebenso wie zwischen politisch radikalen und extremen unterschieden wird.

Die IB ist als stark radikal rechts bis extrem ethnisch bis völkisch nationalistisch einzustufen mit großer Überschneidungen ins Extreme rechte.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Radikalismus#Politischer_Radikalismus_als_Bedrohung

Ganz interessant wäre es vlt sich die Definition von Radikalismus durchzulesen. Du wirst sehen, dass das auf die IB schlichtweg zutrifft. Radikalismus als solches muss nich demokratiefeindlich sein, bewegt sich aber oftmals in einer Grauzone.

Sowohl radikal in Sachen des Umsturzes des bestehenden oder einer 180 Grad Wende aber auch in Ansichten. Dazu gehört zb als übersteigerte Form des Patriotismus negative Aspekte der Geschichte auszublenden und nur positives zu lehren, wie es Z.B. ein Höcke schon mal angeschnitten hat.

Oder gewisse Gruppen von Menschen gezielt negativ zu konnotieren, pauschal zu bewerten und eben dann mit radikalen Methoden,, glänzt " oder wie es zb die IB macht allgemein Stimmung gegen diese Menschen zu machen, sie als Bedrohung zu sehen und zu behandeln oder im Sinne des Ethnopluralismus ( ohne Rassismus) Oder des völkischen Denkens zu behandeln.

Extrem ist sie im Sinne dessen, dass sie Extreme Methoden für gut heißt und Töne anschlägt. Allgemeine Remigration zb. Die von oben gesteuerte Umvolkung und die,, Invasoren " bekämpfen etc pp.

Beides übrigens Gewässer in denen die AfD gezielt fischt aber auch durch einige Mitglieder vertreten ist.

Immerhin grenzt sich die IB aber von Ultranationalismus im Sinne von Imperialismus und einer Beschönigung oder Verleugnung des NS etc ab.

http://www.verfassungsschutz-bw.de/,Lde/Startseite/Arbeitsfelder/Identitaere+Bewegung+Deutschland

Martin Sellner ist als das Gesicht der IB im deutschsprachigen Raum. Beim Konsumieren seiner Videoinhalte würde ich zumindest um ein wenig gesunde kritische Betrachtung raten. Martin ist ein kluges Köpfchen und weiß über seine Wirkung vor den Bildschirmen sehr genau bescheid. Er weiß auch, dass er jene die auf seiner Seite sind, nicht mehr vordergründig zu überzeugen braucht. Vielmehr sind es die Personen an der Peripherie. Und die kann er nicht mit extremen Aussagen überrumpeln. Das wäre verlorenes Potential.

Kenne viele Videos von ihm und jedes Video wirkt sehr durchdacht und ist immer mit mindestens einer Botschaft versehen. Mal geht es um Agitation seiner Zuschauer durch Vorfälle von kriminellen Migranten. Dann geht es um die eigene Identität und wiederum mit der Hausstellung der Unvereinbarkeit mit den anderen. Dann um das von links besetzte politische System, die Unterdrückung seines politischen Lagers und das man sich endlich für eine Seite entscheiden müsse. So geht das immer weiter.

Der Verfassungsschutz stuft sie so ein. Wirklich "gefährlich" ist diese Truppe alleine insofern nicht, weil sie quantitativ in Deutschland bislang völlig bedeutungslos ist mit ca. 700 Mitgliedern.

So ganz ohne sind die nicht. Aus dem Verfassungsschutzbericht 2017:

Die IBD sieht sich in ihrer Selbstdarstellung als Teil einer europaweiten,
patriotischen Jugendbewegung, die es sich zum Ziel gesetzt
hat, mit den Mitteln des Aktionismus, politischer Bildungsarbeit
sowie gemeinschaftlicher und kultureller Aktivitäten für die Werte
Heimat, Freiheit und Tradition einzustehen.
Die IBD bekennt sich offen zum Konzept des Ethnopluralismus,
wonach die Idealvorstellung einer staatlichen beziehungsweise
gesellschaftlichen Ordnung in einem ethnisch und kulturell homogenen
Staat besteht. Vor diesem Hintergrund lehnt die IBD
den sogenannten Multikulturalismus ab, da dieser bewusst eine
Heterogenisierung der Gesellschaft fördere und das Konzept der
Integration aushebele. Die IBD will Zuwanderung vielmehr nach
ethnisch und völkisch-abstammungsmäßigen Kriterien steuern.
Die IBD fordert eine „identitäre“ – im Gegensatz zur bestehenden
repräsentativen – Demokratie; das heißt, man wolle eine „echte,
direkte“ Demokratie schaffen. Für diese aber sei eine Homogenität
des Volkes erforderlich, die durch eine – behauptet – unkontrollierte
Massenzuwanderung in ihrem Bestand gefährdet sei. (...) Von einzelnen Mitgliedern der IBD ist bekannt, dass sie Kontakte
in die rechtsextremistische Szene unterhalten. Auch gehörten
einige Führungsaktivisten zuvor rechtsextremistischen Organisationen
an. Vor diesem Hintergrund sowie angesichts der auf
ethnisch, völkisch-abstammungsmäßigen Kriterien fußenden
einwanderungskritischen und islamfeindlichen Haltung der IBD
liegen tatsächliche Anhaltspunkte für eine rechtsextremistische
Bestrebung vor, die eine Bearbeitung der Gruppierung durch das
BfV im Rahmen eines Verdachtsfalls begründen.

Quelle: Verfassungsschutzbericht 2017, Seite 80-81.