Warum können wir nicht ohne Geld leben?

11 Antworten

Geld ist nunmal ein Tauschmittel, mir fällt kein weiterer Sinn von Geld ein, als den Tausch von Waren / Dienstleistungen zu erleichtern. Verschenken wäre in der heutigen Zeit ja schwer möglich. Wenn ich zum Beispiel gratis mit der Bahn fahre, dann müsste auch der Strom gratis bereitgestellt werden. Die Arbeiter würden von den Bauern Essen geschenkt bekommen. Irgendwer würde der Bahn die Lokomotiven verschenken müssen. So eine Gesellschaft müsste auf starkes gegenseitiges Vertrauen aufbauen (wer garantiert den Arbeitern, dass sie von den Bauern Essen geschenkt bekommen?) Außerdem wäre es unmöglich, Menschen ihrer Arbeit gemäß zu entlohnen (alle bekommen in etwa gleich viel)

Ich denke, dass es ganz natürlich ist, für das, was man tut, eine Gegenleistung zu verlangen. Wenn ich z. B. Tischler bin, kann ich mich nicht selbst mit Nahrung versorgen. Wenn ich jetzt für den Schuster einen Tisch mache, kann ich leider nicht davon ausgehen, dass mir der Bauer Essen gibt (Vielleicht wird der Bauer nie einen Tisch brauchen oder kann selber tischlern und ist so unsolidarisch, dass er mich verhungern lassen würde?). Wenn mir der Schuster allerdings etwas Wertvolles gibt, mit dem ich mir beim Bauer Essen besorgen kann, sieht die Sache schon ganz anders aus.

Somit muss in einer Gesellschaft, in der nicht jeder jedem vertraut, alles, das von einem Menschen mit Bedürfnissen erzeugt wurde, einen Preis haben (und Bedürfnisse hat jeder Mensch).

Blume8576  02.06.2020, 21:50

Dein erster Abschnitt ist ganau ins Schwarze getroffen!

......bis auf den letzten Satz, denn mir wûrde es reichen wenn jeden Tag die grundbedürfnisse gedeckt sind. Alles MEHR und MEHR als die anderen ist Gier. ....

Jeder macht das was er am besten kann und mag und bekommt dafûr etwas was ein anderer gerne macht.

Leider sind die Mensch noch zu faul, egoistisch und zu gierig um so miteinander Leben zu können

Im übrigen funktioniert Geld auch nur durch Vertrauen .

Du vertraust darauf das Du fûr ein Stűck Blech oder Papier, das dir jemand gibt, von einem anderen etwas zum Essen dafûr bekommst ;)

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Solange es eine Nachfrage für ein Angebot gibt, haben Dinge auch einen Wert.

Ob man in einer Welt lebt, in der man diesen Wert mit Geld, Arbeit oder Tauschgeschäften bezahlt, ist egal.

Dieses System kann nur durchbrochen werden, wenn es jedem egal ist, was er machen soll und was er dafür bekommt. Irgend eine höhere Institution müsste das dann für alle bestimmen. Das nennt sich dann Planwirtschaft. Darin ist dann aber kein Platz mehr für Selbstbestimmung.

Paiergeld ist eine der besten Erfindungen der letzten 2000 Jahre, und wer hat's erfunden? Die Chinesen. Es macht das Leben so einfach. Du musst keine Kilos von Silbermünzen mehr rumschleppen, Du kannst in mindestens 50 Ländern dieser Erde problemlos mit dem bereits 2002 totgesagten Euro zahlen.

Johann Nepomuk Nestroy sagte einst: "Die Phönizier haben das Geld erfunden – aber warum so wenig?"

Der österreichische Dramatiker hätte das Jahr 1923 erleben müssen, als auch der ärmste bettler Multimilliardär war.

MadameAnjelou 
Fragesteller
 02.06.2020, 21:14

Und er sich nix leisten konnte als inflationäre Milliadär erst denken dann schreiben!

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Du musst ja nicht mit geld leben.

Aber wenn du etwas von anderen Menschen haben willst wo die teilweise Jahre für gearbeitet haben wollen die natürlich eine Gegenleistung für Ihre Arbeit haben.

Wenn du nichts von anderen Menschen brauchst, brauchst du weder Geld noch Tauschgeschäfte.

Je nun das System heißt Kapitalismus.
Der Gegenentwurf, ohne Geld, nennt sich Kommunismus.

Das Problem ist, dass der Mensch nicht altruistisch ist.
Weshalb selbst Marx postulierte, dass der Kommunismus eine Utopie ist.
"Ein Gespenst geht um, in Europa...".

Über sich selbst sagte er, "ich bin kein Marxist".

Unbenommen seiner Analyse "Das Kapital", hinderte ihn da nicht daran an der Börse zu spekulieren und im Spielcasino zu zocken.

nobody144  02.06.2020, 21:00

Ich gehe davon aus, dass Sie für die Aussage, dass Karl Marx selbst den Kommunismus für eine Utopie hielt, gute Gründe haben. Dennoch kann ich es mir angesichts dessen, dass er im Vorwort vom Kapital sagte, dass das Proletariat historisch die Verantwortung hat, eine Revolution durchzuführen, nicht vorstellen.

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soisses  02.06.2020, 22:54
@nobody144

"Das Kapital" ist eine Analyse des Kapitalismus.
Dazu gehört die Definition der Klassengesellschaft und der Widersprüche im System.
Er selbst war jedoch nicht in der Lage seine eigenen Widersprüche als Person zu bennenen und sich denen zu stellen.
Schließlich war er nicht nur Philosoph, sondern auch ein Mensch.

Hinsichtlich der gewähnten Revolution wußte Marx, dass zu seiner Zeit das Proletariat gar nicht in der Lage war, mangels Bewußtein, eine Revolution zu veranstalten.


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Blume8576  02.06.2020, 21:40

Der Gegenentwurf ist der Sozialismus. Kommunismus ist eine Staatsform und kein Wirtschaftssystem.

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soisses  02.06.2020, 22:38
@Blume8576

Den Sozialismus brachten erst Marx selbsernannte Erben in die Debatte,
die aus Marx schlichten Murcks machten.

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