Warum ist mein Met so sauer?
Ich fülle Honig und Wasser zu anteilen von 1:4 mit angemessener Temperatur in ein geeignetes Gefäß. Ich addiere die Methefe sowie Äpfel und Kirschen. Ich warte bis die Hefe aufhört zu fermentieren woraufhin Ich die Flüssigkeit in Flaschen abfülle. Mit einem Strohhalm aus dem Fermentationsgefäß trinkend schmeckt der Met ordentlich, sobald Ich aus der Flasche jedoch einen Schluck nehme ist der Honigwein schrecklich sauer, bzw. hat einen ganz garstigen nebengeschmack. Habe Ich etwas nicht beachtet? Sollte Ich die Früchte nächtes mal lieber lassen? Hat die Flüssigkeit oxidiert?
1 Antwort
Hallo,
So aus der Ferne ist das natürlich schwer zu beurteilen.
Jeder Wein benötigt einen gewissen Säureanteil, einerseits aus geschmacklichen Gründen, andererseits sind bestimmte Säuren auch ein Schutz, da sie Schadorgsnismen hemmen, die zum Verderben führen können. Bei reinem Apfelsaft passt der Säuregehalt, wenn es die richtigen, säuerlichen Äpfel sind, sehr gut, er kann ohne weiter Zusätze zu Apfelwein vergären. (Süß-)Kirschen hingegegen haben schon von sich aus zu wenig Säure, einen Weinansatz aus ihnen muss man auch künstlich (mit Zitronen- oder Milchsäure) ansäuern. Bei Met wird häufig mit sehr wenig Säure gearbeitet, was das Risiko des Verderbens natürlich stark erhöht, insbesondere, wenn man, wie du, nicht schwefelt. Beim Abziehen aus dem Gärgefäß auf Flaschen kommt der Met zwangsläufig mit Luftsauerstoff in Kontakt, Oxydationsprozesse können beginnen. Ich fürchte leider, dass dein Met verdorben ist. Der saure, unangenehme Geschmack könnte beispielsweise von Essigsäure herrühren, zu der der Alkohol teilweise abgebaut wurde.
Ich empfehle dir, beim nächsten Versuch zu schwefeln und vielleicht auch mehr "erwünschte" Säure, beispielweise Zitronensäure, oder höhere Anteile eines stärker säurehaltigen Fruchtsaftes (Apfel, Johannisbeere) zuzusetzen. Hier ein Rezept:
https://www.bienenjournal.de/imkerpraxis/ratgeber/met-selber-machen/