Warum ist die FPÖ in Österreich so erfolgreich?
Laut eine Unfrage steht die FPÖ bei 39%. Außerdem wünschen sich 40% der Österreicher einen Kickl kanzler. Warum wählen Österreicher rechtsextreme?
6 Antworten
Die FPÖ bedient äußerst geschickt populistische Mittel und ist damit seit Jahrzehnten sehr erfolgreich. Da steckt jahrzehntelange Arbeit dahinter, die rund 40 Prozent sind nicht mit einem Fingerschnipsen zur FPÖ gesprungen.
Sie schafft es, vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Fragestellungen zu geben, arbeitet stark mit Emotionen, nützt die Schwächen der politischen Gegner sehr effektiv und vermittelt vielen Menschen, eine brauchbare Alternative darzustellen.
Warum wählen Österreicher rechtsextreme?
Die FPÖ ist nicht im Gesamten rechtsextrem, jedoch hat sie zumindest sehr eindeutig rechtsextreme Tendenzen - vergleiche hierzu sämtliche neonazistische und rechtsextremistische "Einzelfälle" innerhalb der Partei und in ihrem nahen Umfeld, beispielsweise hier findest du eine Auflistung:
Mit Extremismus geht immer auch die Ablehnung einer demokratischen Grundordnung einher - das ist teil der Definition.
Die vorherige Regierung hat das Land weiter abgewirtschaftet, deshalb haben die Bürger eine Alternative gewählt und wen sollte man auch wählen, nach den Erfahrungen der Coronazeit, die wie man heute weiß kompletter Beschiss der Bevölkerung war. Und Kickl ist eben auch handwerklich ein guter Politiker, mal sehen was herauskommt. Weiter wie bisher gehts jedenfalls nicht, oder sicher nicht mehr lange.
Warum ist die FPÖ in Österreich so erfolgreich?
Die Österreicher nehmen die Migration als bedrohend war und die etablierten Parteien haben dem nicht entgegengewirkt.
Warum wählen Österreicher rechtsextreme?
Die FPÖ ist rechtspopulistisch und allenfalls in Teilen des Personals rechtsextrem.
Auch die Tatsache, dass politische Gegner aus dem rechten Spektrum immer gleich als radikal oder extrem bezeichnet werden, trägt dazu bei, eine "jetzt erst recht"-Stimmung zu erzeugen. Es ist der typische Gegendruck bei als unfair empfundenen Bezeichnungen.
Die etablierten Parteien täten klug daran, sich inhaltlich seriös mit der FPÖ auseinanderzusetzen anstatt sie pauschal als rechtsextrem zu diffamieren und das Thema damit abzuhaken.
40% der Österreicher sind definitiv nicht radikal oder extrem. Das ist ein unsinniger Vorwurf, selbst wenn einzelne Individuen der FPÖ es wären. diese 40% der Österreicher wollen aber endlich ernst genommen werden bei ihren Bedenken gegen Migration und bei Kriminalität.
Erst mal danke für deinen seriösen Kommentar. Ganz anders als hier typisch ist.
Vorab auch hier mein Disclaimer: Ich sympathisiere weder mit AfD noch mit FPÖ und als Deutscher gesprochen kann ich sicher ausschließen, jemals die AfD zu wählen. Soweit dazu.
was die FPÖ anderes als eine etablierte Partei sein soll, deiner Auffassung nach
Erst einmal natürlich der entscheidende Punkt: Eine Partei, die als ganz normal im Parteienspektrum wahrgenommen wird und als grundsätzlich koalitionsfähig. Dies betrifft womöglich die AfD mehr als die FPÖ, aber auch die FPÖ nimmt eine Sonderrolle ein. Du hast aber recht, sie existiert viel länger und war auch schon mal in einer Regierung.
Sie hat ein strukturelles Problem mit Rechtsextremismus, welches nicht nur vermeintlich unwichtige Einzelpersonen betrifft.
Das mag in der Tat so sein. Sie hat ein Problem damit. Das bedeutet aber nicht, dass die Partei als Ganzes so ist.
Entscheidend bleibt für mich der Ansatz, dass die anderen Parteien sich mit der FPÖ vor allem inhaltlich auseinandersetzen müssten und noch wichtiger, sich vor allem auf die Bedürfnissen der Wähler eingehen müssten. Man kann nicht 40% der Wähler quasi ignorieren und bevormunden und so tun, als ob die wahrgenommenen Probleme alle nicht existieren.
Beachte die Titelfrage: "Warum ist die FPÖ so erfolgreich?" -- Genau deswegen, weil sich keine andere Partei anschickt, sich um die als drängend wahrgenommenen Probleme zu kümmern. Das ist der simple Grund.
Deutschland sollte daraus lernen und das Thema Migration und Integration endlich angehen. ich möchte definitiv nicht, dass die AfD noch mehr Stimmenanteile bekommt.
Eine Partei, die als ganz normal im Parteienspektrum wahrgenommen wird und als grundsätzlich koalitionsfähig. Dies betrifft womöglich die AfD mehr als die FPÖ, aber auch die FPÖ nimmt eine Sonderrolle ein.
Eben, und genau das unterscheidet die FPÖ ganz klar von der AfD. Die nun kurzzeitig bestehende "Brandmauer" in Österreich war komplett neu und ich muss gestehen, ich habe das nie so ernst genommen wie jene in Deutschland.
Hier war klar, dass das "Nein" von Nehammer eben nur jenes Nein von ihm war - wer etwas Ahnung von österreichischer Innenpolitik hat, wusste vor und auch nach der Wahl, dass alles davon abhängt, ob und wenn ja wie schnell Nehammer es schafft, eine Regierung zu bilden. Schafft er es nicht oder werden die Kräfte in der eigenen Partei gegen seinen Kurs zu schnell zu mächtig, so ist er ganz schnell weg vom Fenster und das "Nein" zu Kickl (die FPÖ wurde von der ÖVP nie ausgeschlossen) droht ganz schnell zu kippen.
Vereinfacht gesagt - da stecken noch mehr Hintergründe dahinter, die aus deutscher Perspektive ohne viel Hintergrundwissen zum politischen System Österreichs wahrscheinlich nur schwer nachvollziehbar sind, da geht es um den Wirtschaftsflügel der ÖVP, die Macht der Länder, Bauernbund, Wirtschaftsbund & Co.
Du hast aber recht, sie existiert viel länger und war auch schon mal in einer Regierung.
In fünf Bundesregierungen und in mehreren Landesregierungen, innerhalb der letzten ca. 40 Jahre... Das also zum Thema "grundsätzlich koalitionsfähig" ;)
Das mag in der Tat so sein. Sie hat ein Problem damit. Das bedeutet aber nicht, dass die Partei als Ganzes so ist.
Das habe ich auch nicht behauptet. Nur sind keinesfalls nur Einzelpersonen "das Problem" - auch hochrangige Politiker sind da mit Vorwürfen konfrontiert. Und damit kann man m.E. nicht mehr von "nur rechtspopulistisch" sprechen.
Beim Rest stimme ich ziemlich mit dir überein, in einer Demokratie muss man schließlich auch schaffen, die Wählerschaft abzuholen und von den eigenen Vorhaben zu überzeugen.
Ja, danke. Ich stecke natürlich nicht so drin in der österreichischen Politik.
Da die Bevölkerung aufwacht und von der von Erdogan gepushten Islamisierung genug hat.
Das Problem ist, das die Kartellparteien ÖVP und SPÖ in Österreich, sowie die CDU, SPD und die Grünen in Deutschland jahrzehntelang Politik gegen das eigene Volk gemacht haben.
Jetzt wird man vom Wähler mit der FPÖ und AfD abgewatscht.
Ich stimme dir absolut zu, mit harten Begrifflichkeiten muss man im Hinblick auf einen konstruktiven Diskurs aufpassen - das predige ich hier regelmäßig selbst. Viele kennen auch die Unterschiede zwischen den entsprechenden Begrifflichkeiten nicht, das ist in meinen Augen ein großes Problem. Doch:
Die FPÖ weist durchaus rechtsextreme Tendenzen auf. Warum? Sie hat ein strukturelles Problem mit Rechtsextremismus, welches nicht nur vermeintlich unwichtige Einzelpersonen betrifft.
Vergleiche hierzu:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_rechtsextremer_und_neonazistischer_Vorf%C3%A4lle_in_der_FP%C3%96
Auch Kickl selbst schafft es nicht, sich glaubhaft von Extremisten zu distanzieren:
https://www.derstandard.at/consent/tcf/story/3000000234761/kickl-kennt-auf-servus-tv-keine-rechtsextremen-in-oesterreich-und-deutschland
https://www.derstandard.at/story/2000127277844/identitaere-fuer-kickl-unterstuetzenswertes-projekt
Nur als Beispiele.
Prinzipiell: Ja, andere Parteien müssen Wege finden, wie sie mit der FPÖ und deren Wählerschaft umgehen, keine Frage.
Doch was ist die FPÖ anderes als eine etablierte Partei? Sie existiert seit 1955, hat bereits im Jahr 1990 über 16% bei einer Nationalratswahl erreicht, 1999 waren es bereits knappe 27% und damit der zweite Platz.
Sie war mehrfach in Regierungsverantwortung auf Bundesebene - erstmals in den frühen 80ern - und ist und war auch in diversen Landesregierungen vertreten. Würde mich wirklich interessieren, was die FPÖ anderes als eine etablierte Partei sein soll, deiner Auffassung nach.