Warum heißt es immer, dass blütige Pferde so viel Temperament haben?

9 Antworten

Weil es in der Regel so ist!

Es sind einfach unterschiedliche Zuchtziele die man da nachgekommen ist.

Das allgemeine Universalpferd ist das Warmblut, je nach Ausprägung eher Zug- oder Reitpferd. Moderne Warmblüter sind "alle" Reitoptimiert. Werden auch international sich immer ähnlicher.

Alle Warmblutrassen, sind aber auch für die militärische Nutzung gezogen worden. Da kann man keine "komplizierten" Pferde gebrauchen. Besonders das diese Pferde oft von nicht geeigneten Nutzern geritten wurden. Bis weit in bzw. zum Ende des zweiten Weltkrieg hinein, verfügten alle Streitkräfte über beachtliche Einheiten die beritten waren.

Jetzt muss man auch noch umsichtig mit den Begriffen Temperament, Arbeitseifer, Rittigkeit, Sensibel usw. umgehen. Man wirft gern einiges durcheinander.

Faul ist oft nichts anderes als, ein unfähiger Reiter! Jedes gesunde Pferd lässt sich motivieren. Es braucht oft aber den richtigen Reiter, fürs richtige Pferd. Vollblüter liefern oft einfach nur Müll wenn sie nicht optimal gearbeitet werden, da liefert das Warmblut oft immer noch annehmbar ab.

Vollblüter schwanken unter den Reitern oft deutlich stärker, als Warmblüter. Wo das Vollblut 100 % gibt, gibt das Warmblut oft sein letztes Hemd. Stimmt aber etwas nicht liefert das Vollblut sehr schnell nur noch 60%, das Warmblut aber immer noch 80% Leistung. Stimmt was gar nicht ist beim Vollblut oft leistungstechnisch nichts mehr zu holen, beim Warmblut kommt man auf gute 30 %.

Man kann somit sich ein Vollblut viel schneller sauer reiten, wie ein Warmblut. Auch ist bei einem Vollblut oft einfach mehr Dampf auf den Leitungen, so das es einfach mehr Energie kostet dieses Tier gut zu reiten, immer am Ball zu sein. Da sind oft andere Reitpferde umgänglicher.

Ich vergleiche das gern mit einem Rennrad und einem Mountainbike. Beide sind auf der Straße gleichschnell, bei dem einem muss man deutlich mehr dafür tun. Leider auch beim Bremsen, wo das eine Rad noch gut zu halten ist, bricht bei dem anderen das Vorderrad aus oder man geht über den Lenker.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut
Nicimueck 
Fragesteller
 16.11.2021, 08:44

ja das mag ja sein aber ich zum Beispiel habe eine Warmblutstute mit über 60% Blutanteil und die ist eben sehr ruhig, anfängertauglich und ein absolutes Verlasspferd und das obwohl sie erst 8 ist

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Milla962  21.11.2021, 18:23
@Nicimueck

Ach ein temperamentvoll Pferd kann ja ein Verlasspferd sein.

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Dahika  16.07.2022, 12:18

ein Zuchtexperte sagte mal; Warmblutpferde sind gezüchtet, damit sie trotzdem laufen. Darum finde ich sie ja so laaaaaaaaaaaaaaangweilig,

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Wenn dein Pferd nach 2-3 Tagen Pause wieder "Feuer" hat, solltest du dir mal überlegen, a) das Trainingspensum anzupassen und b) einen Tierarzt zu konsultieren und auf Mängel hin untersuchen zu lassen.

Optimierte Haltung und angepasste Fütterung geben auch den "Faulen" mehr Freude am Arbeiten.

Blütige Pferde sind eben zumeist temperamentvoller. Es heißt ja auch oft, Hafis sind faul und gemütlich und brav... Tja, ich kenne solche Hafis und das komplette Gegenteil, Schleudersitze auf 4 Hufen.
Auch Trakehner sollen ja auch so sensibel und temperamentvoll sein, tja, ich kenne da so einen Traki, der findet Gähnen schon anstrengend und ist kugelsicher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse
Nicimueck 
Fragesteller
 16.11.2021, 08:56

meine Halbblutstute von der ich oben geschrieben habe ist tatsächlich ein Trakehner, ich hab sie oben Halbblut genannt weil sie fast 70% Blutanteil hat aber sie ist ein Trakehner
Sie ist überhaupt nicht Trakehnertypisch.
Mit ihren 8 Jahren ist sie so brav und ruhig, da kann ich sogar einen Anfänger drauf setzen
Auch draußen im Gelände ist sie ein echtes Verlasspferd
und da ich vor ihr eine engl. Vollblutstute hatte die genau so ruhig war, hat mich das verwirrt weil ich mir eben durch meine 2 hochblütigen Pferde immer denke dass die eben eh sehr ruhig sind

ich hätte gerne ein spritziges Pferd, mit dem ich auch mal einige Runden durchgaloppieren kann aber mit meiner Trakehnerstute geht das kaum. Nach ner halben Stunde ist sie schon müde und will nicht mehr, egal wer sie reitet und wie gut derjenige reitet. Außer beim Ausreiten und beim Springen, das könnte sie stundenlang machen. Aber bei einfacher Dressur ist sie alles andere als temperamentvoll

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Weil es so ist. Du redest von grad mal 2 - das repräsentiert wohl nicht so wirklich den Durchschnitt... Ich habe zB ua einen Quarter, der sich völlig untypisch für seinesgleichen verhält - trotzdem stelle ich nicht in Frage, das diese Rasse an sich cool u. nervenstarken ist. Weil es im Verhältnis einfach so ist.

Zudem kommt es auch immer darauf an, wie ein Pferd gehalten, gefüttert, gearbeitet wird... ganz oft liegt es auch am Reiter, der ohne jegliche Abwechslung in der Halle das immer gleiche stupide Programm abnudelt, oder selbst total bräsig da oben drauf sitzt, vom Pferd aber Action erwartet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

weil die Blutpferde im Durchschnitt schon mehr Temperament haben. Vor allem aber sind sie sensibler als andere Pferde. Sie brauchen eine feinere Hand - und die haben ungeübte Reiter, Anfänger, einfach nicht.

Nicimueck 
Fragesteller
 16.11.2021, 09:00

also meine Stute die ich jetzt habe ist eine Trakehnerstute (das ist die mit dem hochprozentigem Blut) und sie ist beim Springen und beim Ausreiten extrem motiviert

aber in der Dressur (was sie wenn sie es macht wirklich sehr gut macht, da sie wirklich sehr gute Gänge hat) kaum Motivation hat. Nach ner halben Stunde ist ihr langweilig, sie ist müde und sie möchte wieder in ihre Box. Das geht nicht nur mir so mit ihr sondern auch sämtlichen Trainern die sie mal geritten haben

wenn ich jedoch einen Anfänger rauf setze und manchmal gebe ich an der Longe Unterricht oder für etwas fortgeschrittenere Anfänger auch ohne Longe, dann ist sie total brav. Sie checkt dass es sich um einen Anfänger handelt und macht alles was dieser von ihr will
Sobald aber ein besserer Reiter oben sitzt, testet sie und zickt bei der normalen Dressurarbeit rum und gähnt die ganze Zeit
wie gesagt, bei Anfängern hat sie das nicht, da bemüht sie sich extrem

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Dahika  16.07.2022, 12:19
@Nicimueck

 sie möchte wieder in ihre Box.

ah ja? Dann ist das Pferd krank im Kopf und hat sich aufgegeben. Das arme Tier.

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Vollblutpferde werden darauf hin gezüchtet, Rennen zu gewinnen, und den dazu notwendigen gesunden Bewegungsapparat, leistungsfähige Organe und leistungswilligen Charakter mit entsprechendem Bewegungsdrang zu haben. Das hat nichts mit Ungezogenheiten wie Steigen zu tun. Natürlich gibt es da auch immer wieder Exemplare, die nicht so geraten sind, wie es erhofft war. Und manche brauchen erst gewisse Herausforderungen, ehe sie „aufwachen“.
Wenn du nun 2 blütige Pferde hattest/hast, die beide kaum Temperatment oder Leistungsfähigkeit aufweisen, hast du entweder „Montagsmodelle“ erwischt, oder du reitest so, dass ihre Leistungsbereitschaft sinkt.
Wenn man „dauernd treiben“ muß, kommt mir (sorry, aber ich kenne dich ja nicht…) als erstes unwillkürlich der Gedanke, dass der Reiter kollidierende Hilfen gibt.

Und dass ein Pferd nicht tagaus tagein die selbe Leistung bringen kann, ist auch völlig normal, völlig unabhängig von der Rasse. Galopper werden nur alle 14 Tage im Rennen eingesetzt, und dazwischen schonend aufgebaut.

Nicimueck 
Fragesteller
 16.11.2021, 08:58

also meine Stute die ich jetzt habe ist eine Trakehnerstute (das ist die mit dem hochprozentigem Blut) und sie ist beim Springen und beim Ausreiten extrem motiviert
aber in der Dressur (was sie wenn sie es macht wirklich sehr gut macht, da sie wirklich sehr gute Gänge hat) kaum Motivation hat. Nach ner halben Stunde ist ihr langweilig, sie ist müde und sie möchte wieder in ihre Box. Das geht nicht nur mir so mit ihr sondern auch sämtlichen Trainern die sie mal geritten haben

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Urlewas  16.11.2021, 10:07
@Nicimueck

„Extrem motiviert“ hört sich jetzt aber nicht nach mangelndem Temperament an. Niemand platzt vor Übermut bei Tätigkeiten, die einem nicht liegen.
Trakehner sind sowieso dafür bekannt, dass sie „eine besondere Spezies“ sind.
Aber nebenbei: eine Bekannte von mit hat eine Trakehnerstute, bei der ist es ähnlich. Herausgestellt hat sich, dass das Pferd ein körperliches Problem hat (weiß grad nicht, was genau), so dass gesunderhaltende Dressurarbeit um so wichtiger ist. Sie hat jetzt zum 3. mal die Reitlehrerin gewechselt, und nun wird es besser. Offensichtlich hat man nun eine Herangehensweise gefunden, die dem Pferd zusagt.

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