Warum habt ihr - bewusst - keine Kinder bekommen?

6 Antworten

Ich habe keine Kinder, weil ich schwul bin. Da hier Kinder gemobbt und ausgeschlossen werden von gleichgeschlechtlichen Paaren, habe ich mich dagegen entschieden. Wäre es hier besser, dann hätte ich sehr gern Kinder bekommen. Nun ja hat nicht sollen sein. Nun bin ich auch viel zu alt um Kinder zu kriegen.

Ich - kinderlos - habe die Erfahrung, dass ein Kinderwunsch hauptsächlich im Zusammenhang mit der Liebe zu einem Partner entsteht. Sich alleinstehend ein Kind zu wünschen ist eher selten und dann nicht selten als Ersatz für eine/n Partner gewünscht.

Ich bereue meinen Entschluss zu einem Leben ohne Kinder ganz und gar nicht: es stand nie an, obwohl ich sv. auch geliebt habe und wurde. Allerdings ist es bis heute so, dass mir (lärmende) Kinder mächtig auf den Geist gehen (wohl hormon-/chemie-bedingt).

Hallo,

ich bin psychisch krank und weit entfernt davon, dauerhaft stabil zu sein. Deshalb habe ich mich bewusst dafür entschieden, keine Kinder zu kriegen. Ich wäre keine gute Mutter.

Ich bin aber Erzieherin und liebe meinen Beruf💜. Nur eigene Kinder...Das wär zu viel Verantwortung und der könnte ich nicht gerecht werden.

bablbrabl123 
Fragesteller
 18.02.2023, 16:18

Danke für die ehrliche Antwort. Trotzdem finde ich es sehr interessant dass du den Beruf als Erzieher und den Umgang mit Kindern liebst. Oft hört man es auch andersrum: Fremde Kinder nerven, nur die eigenen liebt man.

Andererseits ist man auch dankbar wenn man sie wieder abgeben kann. Ich sehe auch bei Freunden was es heißt 24/7 für diese da zu sein. Ein Stück weit gibt man dafür sicherlich sein eigenes Leben auf.

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EmelyEinhorn  18.02.2023, 16:20
@bablbrabl123

Ja, genau. Ich gebe die Kinder wieder ab und habe auch eine ganz andere Rolle als Erzieherin. Außerdem mag ich die Kinder sehr, aber es ist eben nicht diese Mutterliebe.

Und ja...Ich kann nicht psychisch krank und gleichzeitig Mutter sein. Spontan in die Psychiatrie geht nicht, ich müsste erst gucken, dass ich für das Kind sorge. So als Beispiel. Und ich will keine Kinder verkorksen, wenn es sich vermeiden lässt, sie zu kriegen.

Vor dem Bewusstsein der psychischen Erkrankungen wollte ich Kinder haben. Jetzt bin ich aber sehr froh und dankbar, dass ich kinderlos bin.

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Bin 33 und habe eine körperliche Erkrankung, die sich in einer Tetraparese äußerst. Schwanger werden würde bedeuten, dass ich auf eins meiner Medikamente verzichten müsste, was sehr schwer und nicht ungefährlich wäre. Gleichzeitig brauche ich selbst schon im Alltag Hilfe, mit Baby bräuchte ich zwingend Hilfe von Dritten für das Baby. Das bedeutet Abhängigkeit, Anträge u.ä (auch wenn es einen Mann geben würde....aber der kann sich ja auch nicht allein kümmern, müsste ja ebenfalls irgendwann wieder arbeiten)

Ich hatte aber auch vor der Erkrankung nie einen Kinderwunsch. Ich war dem ganzen eher neutral eingestellt. Mir wäre beides Recht gewesen.

Ich hab zwar Kinder, aber möchte dennoch etwas dazu sagen.
Ich war früher jemand, der nie Kinder wollte.

  1. Meine Kindheit war nicht gut. Mein Vater war schwerbehindert, meine Mutter hatte nie Zeit für mich. Ich hatte schlechte Noten, weil mir daheim nie bei den Aufgaben geholfen wurden. Für schlechte Noten oder Zimmer nicht aufräumen oder anderen ungehorsam gab es Schläge von meiner Mutter. Somit dachte ich immer, dass ich sicher eine schlechte Mutter werde. Sie übte auch psychischen Druck aus. Zwang mich zu Dingen, die nicht nötig waren.
  2. Aufgrund meiner Kindheit bekam ich Depressionen und Medikamente. Damit war das Kinderthema für mich vom Tisch.
  3. Ich hatte keinen passenden Partner.

Dann lernte ich meinen Mann kennen, er wollte auch keine Kinder. Weil er sich nicht vorstellen konnte so viel Verantwortung zu tragen.

Mit den Jahren änderte sich aber das Mindset. Mein Mann übernahm eine Führungsposition in seiner Firma. Damit hatte er dann auch gelernt Verantwortung zu übernehmen.
Freunde und Verwandte bekamen Kinder, auf die wir aufpassen durften. Gerade unsere Nichte war sehr viel bei uns. Also hat man gemerkt, dass man ganz gut mit Kindern kann.
Psychisch ging es mir auch besser.
Gesundheitsbedingt konnte ich meinen Beruf nicht mehr ausüben. Also musste eine Alternative her. Entweder Umschulung oder eben ein Kind. Also haben wir uns damit auseinandergesetzt und eins bekommen.

Heute bin ich traurig, dass wir erst so spät Kinder bekommen haben. Mit Mitte 20 macht einem Schlafentzug noch weniger aus, als mit Mitte 30. Aber das wir Kinder bekommen haben, haben wir nie bereut. Und meine Kinder würde ich niemals schlagen, wie es meine Mutter getan hat. Ist mir ein Rätsel, wie man einem so kleinen Wurm sowas antun kann.
Und ich denke, dass wir sehr gute Eltern sind. Vielleicht gerade, weil wir zunächst keine wollten und deshalb sehr gut darüber nachgedacht haben

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 16 Jahre Berufserfahrung im Bereich Pharmazie.