warum gibt es Vorurteile gegen bestimmte Gruppen in Deutschland z.B. Roma, Syrer, Iraker, Afghanen?

9 Antworten

Ein Problem von vielen ist nun mal, dass sie in Relation zu ihrem Bevölkerungsanteil überproportional in Erscheinung treten. Dies gilt selbst Geschlechter übergreifend, da selbst ausländische Frauen auffälliger sind als es auf „deutsche” Männer zutrifft. Das heißt jedoch nicht, dass es für alle Syrier, Iraker oder Afghanen gilt. Es leben auch viele in Deutschland, die schon vor Jahrzehnten hierher gekommen sind. Jene sind voll integriert und teilweise bereits in mehreren Generationen hier verwurzelt sind.

Ich habe selber eine Zeit lang mit Syriern, Irakern und Afghanen gearbeitet, die zum großen Teil vollkommen in Ordnung waren. Es gab aber dort welche, bei denen das exakte Gegenteil der Fall war. Von Einschüchterung eigener Landsfrauen, allgemein aggressives Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten bis zur Morddrohung. Ein Jugendfreund wurde von einem Syrier mit über 20 Messerstichen hingerichtet, der Neffe eines damaligen Arbeitskollegen kam auf gleiche Weise zu Tode. Wenn sich solche Fälle im Umfeld wiederholen und sich die Täter immer wieder ähneln, ist es denke ich mal verständlich und nachvollziehbar, wenn man deutlich kritischer wird.

Ich schere sicher nicht alle über einen Kamm und trotzdem ist ein großes Problem und eine noch viel größere Herausforderung, wenn man zu viele anders sozialisierte Menschen aus einem anderen Kulturkreis mit einem völlig anderen Wertekanon ins Land lässt. Erst recht, wenn man es weder personell noch materiell stemmen kann. Sei es genügend Lehrer, Ärzte, Psychologen, Wohnraum, Kita-Plätze usw. usf. Selbst wenn die meisten friedlich sind, holt man sich auch tickende Zeitbomben ins Land. Die Probleme sind sehr vielschichtig und ja selbst Migranten derlei nicht gutheißen.

Was Romas angeht, liegt es leider sehr oft (zu oft) an ihrem asozialen Verhalten. Egal in welchem Land, in welcher Stadt oder in welchem Viertel, sie fallen nun mal durch schlechte „Angewohnheiten” negativ auf. Es wäre ja schön, wenn dem nicht so wäre und sie sich gescheit verhalten würden. Die Realität ist nun mal eine andere, sowohl in Rumänien aber auch in Deutschland wie z.B. im Ruhrgebiet. Da gibt es ständig Stress und die Probleme nicht neu sind. Weil die Probleme nicht gelöst werden, wird auch der Unmut jener immer lauter, die damit leben müssen.

https://www.youtube.com/watch?v=X1QGwYWsSF4

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen entstehen meist aus einer Mischung aus Geschichte, gesellschaftlicher Wahrnehmung und politischen Narrativen, nicht allein durch rechte Hetze, auch wenn diese sie verstärkt und instrumentalisiert. Menschen neigen dazu, komplexe soziale Realitäten zu vereinfachen: Wer wenig Kontakt zu bestimmten Gruppen hat oder nur bestimmte Medien konsumiert, bildet sich oft auf Grundlage von Einzelfällen oder Stereotypen eine Meinung, die dann verallgemeinert wird.

Bei Gruppen wie Roma oder Flüchtlingen aus Syrien, Irak oder Afghanistan spielen historische und kulturelle Faktoren eine Rolle. Die Roma wurden über Jahrhunderte diskriminiert und als „fremd“ oder „ungehörig“ abgestempelt. Diese jahrhundertelange Diskriminierung wird teilweise unbewusst weitergetragen. Bei Geflüchteten wirken aktuelle politische Debatten, Medienberichte über kriminelle Einzelfälle oder soziale Konflikte oft wie Belege für negative Zuschreibungen, obwohl sie statistisch gesehen die Minderheit darstellen.

Soziale Mechanismen tragen ebenfalls dazu bei: Vorurteile dienen manchmal dazu, eigene Ängste oder Unsicherheiten zu verarbeiten, zum Beispiel ökonomische Sorgen oder Angst vor kultureller Veränderung. Politische Akteure, Medien oder rechte Gruppierungen nutzen diese Unsicherheiten, um Vorurteile zu verstärken, Ängste zu schüren und politische Unterstützung zu gewinnen.

Gruß aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Globalgeschichte

Weil manche Gruppen in Relation zur allen aus ihrer Kultur/Herkunft in DE zu offt Straftaten begehen.

Wenn Ausländer in DE trotz 15% fast 40% der Taten ausmachen ist es auffällig und die Vorurteile sind klassische Schutzmechanismen.

Wenn man möchte das einem etwas schlimmes wiederfährt und manche Gruppen negativ auffallen schützt man sich durch Vorurteile bewusst/unterbewusst um solche Gruppen zu meiden.

Ich würde nicht sagen, dass das Vorurteile sind. Aber es gibt eben leider viele Menschen dieser Bevölkerungsgruppen, die genau das machen, was Du beschrieben hast. Und das ist leider die Realität, die man tagtäglich sehen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

nein, sie entstehen überwiegend nicht durch rechter Hetze, sondern aus reeller, nüchterner Betrachtung. Es ist - leider - mehrheitlich so.