Warum gibt es auf Fächer wie Sport, Kunst oder Musik Noten?

9 Antworten

Ein altes Thema, aber natürlich immer noch nicht zufriedenstellend gelöst.

Auch Musik, Sport und bildende Kunst sind nicht einfach talentabhängig. Allerdings starten in diesen Fächern die Schüler oft mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen (stärker als in anderen Fächern).

Was "normal" bewertet werden kann:

In Musik z.B. die Notenschrift und generell Musiktheorie. Die lässt sich erlernen, so wie Mathematik auch (ist sogar mit Mathematik wesensverwandt).

In Sport: Regelwerke diverser Sportarten.

In bildender Kunst: Kunstgeschichte, Theorie betreffs diverser Techniken.

Ansonsten sollte die Benotung vor allem beurteilen, wie engagiert sich der Schüler in den Unterricht einbringt. Lernen kann man alles - auch das Singen kann von jedem erlernt werden (nur Gehörlose tun sich da naturgemäß schwer), auch das Malen, auch Sportübungen. Es geht ja nicht darum, Leistungssportler oder künstlerische Genies heranzuziehen, sondern den Horizont zu erweitern und alle Sinne zu nutzen.

Leider wird diesen Fächern im Unterricht notorisch zuwenig Raum eingeräumt, so dass ein Versagen ohne außerschulische Förderung fast vorprogrammiert ist.

Ebenfalls schade ist, dass einige Eltern in die gleiche Kerbe schlagen, in dem sie diese Fächer als unwichtig abtun (weil vorgeblich nicht wichtig für den  Berufsweg). Diese Einschätzung beruht aber auf massiver Ignoranz gegenüber den Erkenntnissen der Hirnforschung.


Weil in unserer Gesellschaft der verehrt wird, der es an die Spitze geschafft hat. Die Besten also. So werden dann unsere Kinder getrimmt. Besser wäre doch der buddhistische Weg. Dort wird der verehrt, der es schafft sein Ego zu überwinden.

Verstehe ich auch nicht.
Die Lehrer sollte jeden individuell bewerten.

Noten dienen zwei Zwecken:

  • Selbsterkenntnis: Wie ist mein Leistungsstand? Wie werde ich eingeschätzt?
  • Leistungseinschätzung eines potenziellen Arbeitgebers

Der erste Punkt kann ja niemals schlecht sein, denn es ist einfach ein Informationsgewinn.

Der zweite Punkt kann schlecht sein, aber ich glaube kaum, dass Arbeitgeber mit kunstfernen Berufe besonderen Wert auf gute Noten in Kunst oder Musik legen. Der zweite Punkt ist sowieso nur, wenn überhaupt, für das Bewerbungszeugnis wichtig.

randomuserr 
Fragesteller
 09.01.2017, 17:31

Das ist mir klar. Allerdings geht es eher darum, das solche Noten teilweise einen guten Durchschnitt kaputt machen usw

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Suboptimierer  09.01.2017, 17:33
@randomuserr

Ich kann mich nicht mehr erinnern, was für Fächer auf meinem Bewerbungszeugnis aufgeführt wurden, aber ist es nicht heutzutage sogar so, dass man Schwerpunkte entsprechend den Neigungen setzen kann und sogar sich aussuchen kann, aus welchen Noten der Durchschnitt berechnet werden soll?

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randomuserr 
Fragesteller
 09.01.2017, 17:45

Ja, allerdings erst im Abi.

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Knoerf  09.01.2017, 18:13

Ich finde Noten sagen generell nichts aus, da es oftmals auch Lehrersache ist und auch andere Umstände bzw. Glück/Pech darüber entscheiden. Ich habe schon 1er gehabt wo ich mich fragte ob das nicht ein Irrtum gewesen ist und genauso auch umgekehrt bei 5ern ob diese 5 nicht nur ein Alptraum sind weil es meiner Meinung nach einfach nicht möglich war.

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Suboptimierer  09.01.2017, 18:15
@Knoerf

Dass Lehrer einen Schüler mit anderen Augen sehen als der Schüler sich selbst ist doch vollkommen klar (wenn es nicht ein Fach wie Mathematik ist).

Die einzige Frage ist, welche Relevanz Noten haben. Ansonsten ist es nur eine Bereicherung, zu wissen, wie man eingeschätzt wird.

Die Noten sind nichts Böses. Es kommt auf die Interpretation und den Interpreten an.

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Hi

Es ist nun mal nicht jeder sportlich, kreativ, kann malen/singen etc... Manche können es eben, andere aber auch gar nicht.

Das ist kein Argument. Manche können auch nicht Mathe und Deutsch.

Einen Aufsatz schreiben üben ist schwieriger als Noten lesen üben.

Es gibt Fortschritte bei Musik und Kunst und Sport. Es gibt auf diesen Feldern gute und schlechte Leistungen und man kann üben. Man hat keine größeren Probleme bei der Objektivität der Bewertung als in Deutsch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – in der Schule haben wir Lieder gesungen (z.B. über Ponys)
randomuserr 
Fragesteller
 09.01.2017, 17:44

Nur Deutsch, Mathe... kann man lernen. Wer aber kein Stabhochsprung kann, weil er es einfach nicht kann und zu unsportlich ist (hat ja nicht mal was mit Übergewicht zutun, der wird es einfach auch nicht können. Das gleiche mit Singen oder Zeichnen.

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Grobbeldopp  09.01.2017, 17:49
@randomuserr

Nein, das macht keinen Sinn, sorry.

Nur Deutsch, Mathe... kann man lernen.

Was ist wenn man Dyskalkulie oder Dyslexie hat? Oder einen niedrigen IQ? Dann kann man das nur langsam lernen und nicht besonders gut sein. Das wäre exakt gleichzusetzen mit Übergewicht und mangelnder Bewegungskontrolle beim Stabhochsprung.

Gerade in deutsch ist es schwierig gezielt sein Sprachniveau oder gar seine Kreativität zu bessern- das dauert und Kinder deren Eltern da nicht eine gute Basis schaffen sind oft hilflos, in Deutsch besser zu werden.

Singen oder Zeichnen.

Auch Singen und Zeichnen kann man lernen, und auch dabei kann man massive Nachteile oder Vorteile haben was das Talent angeht.

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Grobbeldopp  09.01.2017, 17:50
@Grobbeldopp

Ich habe z.B. die umgekehrte Meinung wie du- ich finde dass bei uns in Kunst und ganz besonders in Musik zu wenig Wert auf die Benotung künstlerischer Leistung gelegt wird. 

Bei Musik wird nur ahnungslos rumanalysiert statt Musik gemacht, da traut man sich nicht ran. Könnte man gleich lassen.

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