Warum fehlt es manchen Schülern an Gewissheit, dass wenn man lernt, kriegt man auch gute Noten?

7 Antworten

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Weil es oft nicht stimmt, was zu Frustration führt.

Es wird nicht gezeigt, wie man richtig lernt. Viele lesen stundenlang die Bücher, schreiben sich Zettel und sind dann frustriert, weil nichts hängen bleibt bzw. nicht genug für die erstrebte Note.

Des Weiteren sind viele Fächer stark lehrerabhäbgig. Ich weiß noch genau, wie die eine meine Texte im Englischunterricht als gutes Beispiel für die anderen vorgelesen hat und sie außergewöhnlich gut fand. Ein Jahr später konnte die andere nichts mit meinem Schreibstil anfangen und hat die selbe Qualität als schlecht bewertet. Selbes Spiel in deutsch.

Im schriftlichen Englisch Leistungskurs Abi kam unsere Lehrerin nach 2 von 5 Stunden rein um uns mitzuteilen, dass die erste Aufgabe missverständlich formuliert ist und wie sie es gerne hätte. Da hatten nur einige die Aufgabe schon gemacht, was im Endeffekt einen fetten Punktabzug wegen „verfehlen der Aufgabenstellung“ gegeben hat. Das hat nichts mit lernen zu tun. Es reicht, eine Aufgabe falsch zu verstehen bzw. den Fokus in deiner Erörterung etc. auf etwas anderes zu legen, als der Lehrer es gerne hätte. Blöd, dass man nicht Gedankenlesen kann.

Bei Sport geht es weiter. Manche machen eine Sportart in ihrer Freizeit und bekommen eine eins, andere haben noch nie einen Ball in der Hand gehabt und bekommen eine 4. Auf den Fortschritt oder die Mühe wird oft nicht geachtet. Man sieht nur, dass der eine besser als der andere ist.

Mir wurde auch schon gesagt, dass meine mündliche Leistung ansich für eine 1 ausreicht, aber meine Persönlichkeit sehr ruhig ist, was damit nicht zusammenpasst, weswegen ich eine 2- bekomme.

Oder, dass keine besseren Noten als 2 vergeben werden, weil das allgemeine Unterrichtsniveau zu gering ist. Dafür kann ich doch nichts?

Noten sind extrem fehleranfällig. Sicher muss man für gute Noten lernen und das wissen haben, keine Frage. Aber das reicht nicht immer.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abi Bio/Engl, Notfallsanitäterin i.A

Ich glaube den meisten Schülern ist das relativ egal, was ich eigentlich auch nicht verstehen kann, da gute Noten ja Voraussetzung für einen zukunftssicheren Beruf sind. Das kann aber auch teilweise daran liegen, dass die Schüler teilweise immer fauler werden und sich daher lieber mit anderen Dingen auseinandersetzen. Manche Kinder haben ja noch viel schlimmere Probleme als eine schlechte Note zu bekommen und dann kann man natürlich auch verstehen, wenn das Lernen nicht mehr an erster Stelle steht. Mir fällt nämlich auf, dass immer mehr Kinder unter psychischen Problemen und Depressionen leiden. Das finde ich eigentlich sehr schade, da sie sonst wahrscheinlich eine bessere Zukunft bekommen hätten.

Weil mittlerweile die Mentalität da ist, dass man für wenig Arbeit viel erhalten sollte, nennt sich Work-Live Balance.

Durch die ganzen Rasenmäher und Helikopter Eltern, die finden, es lastet zu viel Druck auf den Kindern.

Ist ja alles kein Problem, muss man halt den Duden umschreiben.

Dann heißt es in Zukunft offiziell "was soll ich tuen" oder "Packet"

Wenn regelmäßig abweichende Erfahrungen gemacht werden, dann schwindet der Glaube an Erfolg durch Leistung.

Für den Erfolg müssen viele Faktoren zusammenkommen und wenn auch nur einer fehlt, z.B.ausreichend Schlaf oder ein geeigneter ruhiger Ort zum Lernen, stellt sich der Erfolg nicht ein.

Dann braucht es schon ein gerüttelt Maß an Selbstreflexion, nicht andere für das Scheitern verantwortlich zu machen, sondern an den Schwachpunkten zu arbeiten, die dem Erfolg im Wege stehen.

Das frage ich mich ehrlich auch die ganze Zeit.

Anstatt das System für alles verantwortlich zu machen und nichts zu tun, ist es besser, sich zusammenzureißen, Verantwortung selbst zu übernehmen und zu lernen.

Die Unsicherheit kommt vom Gruppenzwang: Die meisten Schüler verbünden sich zu einer Lernboykott-AG und diskreditieren jene, die lernen möchten.

LG und schönen Tag