Warum dürfen Frauen wählen, findet ihr das gut?

13 Antworten

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Also das Recht zu wählen stammt aus der französischen Revolution. Dort wurde der Adel und das Königshaus entmachtet und das erste Parlament gegründet. Das war ein brutaler und blutiger Prozess, bis man an diesen Punkt gelangt war. Denn dabei hat sich das Volk gegen den regierenden Adel mit Waffengewalt aufgelehnt. Viele Menschen starben dabei, nicht nur auf Seite des Adels. Und diese Prämisse, dass der Kampf unerlässlich war, ist essenziell um die damalige Situation zu verstehen.

Man hat also den Adel und den König, die einen in sinnlose Kriege geführt haben, von denen das Volk nichts als Leid erfahren hat, entmachtet und die Macht in die Händes des Volkes gelegt, um eben solche sinnlosen Kämpfe zu verhindern. Doch eine neue Regierung musste unter Umständen auch dem Volk befehlen, in den Kampf und den Krieg zu ziehen, wenn das Land bspw. bedroht wurde. Wer also immer vom Volk gewählt wurde, durfte den Soldaten und Milizen, die ja aus Männern bestanden, befehlen, in den Tod zu marschieren. Und weil Frauen davon ausgeschlossen waren, war das Wahlrecht den Männern vorbehalten. Denn man hat schlicht gesagt, wenn der Typ an der Spitze mich in den Tod schicken kann, will ich wenigstens selbst entscheiden können, wer mich in den Tod schickt.

Und nach diesem Prinzip durften auch in Deutschland zunächst nur die Männer wählen, die ja an die Wehrpflicht gebunden war. Würde man das Wahlrecht heute noch an diese Wehrpflicht koppeln, was eig. irgendwo richtig wäre, dann müsste man entweder niemandem mehr erlauben, zu wählen, da wir keine Wehrpflicht mehr haben, oder alle Menschen in die Wehrpflicht integrieren, also auch Frauen.

Ich denke, das Wahlrecht an die Wehrpflicht zu koppeln, war damals, als man frisch aus einem blutigen Bürgerkrieg kam und niemand mehr kämpfen wollte, eine gute Idee. In der heutigen Zeit, wo gefühlt jedes Land über genug Atomwaffen verfügt, dass niemand sich mehr traut einander ernsthaft anzugreifen, ist das schlicht veraltet. Die Zeiten haben sich geändert. Die Not Kämpfe und Kriege auszutragen, gibt es nicht mehr, dafür sind die Themen, die von der Politik behandelt werden müssen, aber viel mehr, weitreichender und komplexer geworden. So komplex, dass auch Frauen gravierend von den getroffenen Entscheidungen und den Weltgeschehnissen direkt beeinträchtigt werden und daher ein Wahlrecht haben müssen, genau wie wir Männer auch. Die Welt funktioniert mittlerweile anders als damals, und wir alle sollten ein Recht darauf haben, unsere Zukunft selbst zu bestimmen.

Ich habe neulich gehört, würde man alle Menschen auf der ganzen Welt zusammenzählen, die Kämpfe und Kriege austragen, würde man nicht einmal ganz auf 80 Millionen Menschen weltweit kommen. Das ist nicht einmal die Bevölkerung von Deutschland und noch nicht einmal ganz 1% der Weltbevölkerung. Wir leben in friedlichen Zeiten, in denen 99% aller Menschen auf der ganzen Welt jeden Tag beweisen, dass wir miteinander auskommen, ohne uns die Köpfe einzuschlagen. Würde man das Wahlrecht also gerecht verteilen wollen, dürften nicht einmal 1% der Weltbevölkerung überhaupt wählen. In Deutschland sogar noch weit weniger, weil wir nicht im Krieg sind. Und 99% von uns, werden auch nie in die Not geraten, aktiv in irgendeinen Kampf oder Krieg ziehen zu müssen. Insofern ist es auch unsinnig, das Wahlrecht noch an die Wehrpflicht zu koppeln.

Jeder erwachsene deutsche Staatsbürger soll wählen dürfen. Frauen sowieso: Sie leben länger, machen mittlerweile häufiger Abitur als Männer, sind weniger kriminell, saufen weniger.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Thor87  04.02.2025, 03:20

Kleiner Funfact am Rande: in Ländern, wo Frauen nichts zu melden haben, werden Männer genauso alt, wie Frauen. :D

vanOoijen  04.02.2025, 03:46
@Thor87

Und bis zur Erfindung von Hygiene und Verhütung sind sie sogar oft vor den Männern gestorben. Oft am Kindbettfieber aufgrund Infektion nach der Geburt von Kind Nr.8 oder 12. Da hatten Männer definitiv eine höhere Lebenserwartung, solange sie nicht als Kind oder im Krieg starben.

Ordensleute (also Nonnen und Mönche) haben seit jeher eine ähnliche Lebenserwartung aufgrund desselben Lebensstils.

Lupulus  04.02.2025, 08:18
@Thor87

Anders gesagt: Frauen sterben genauso früh wie Männer.

archibaldesel  04.02.2025, 08:22
@Thor87

Das liegt vermutlich an den vielen „Ehrenmorden“. Das zieht den Durchschnitt runter.

Ich bin für mehr Gleichberechtigung.. demnach sollten Frauen schön weiter wählen dürfen. Und wenns wieder zur Wehrpflicht kommt, sollten die Frauen nicht nur gefragt werden, ob sie wollen, sondern VERPFLICHTET werden.

Damit wir mal endlich auf einen Nenner kommen.


Thor87  04.02.2025, 03:25

Ich verstehe deine Ansicht, kann sie aber nicht ganz teilen. Frauen und Kinder brauchen einen gewissen Schutz, den nur Männer ihnen bieten können. Ich für meinen Teil möchte nicht, dass Frauen sich an Kriegen und Kämpfen beteiligen. Generell sollte das zwar niemand, aber wenn, dann sollte es reichen, wenn Männer in den Krieg ziehen müssen. Die meisten Wehrpflichtigen sind ohnehin nur in der Lage zu kämpfen, weil sie dadurch gewährleisten können, dass ihre Familien zuhause in Sicherheit sind. Würdest du diese nun auch an die Front schicken, bräche das pure Chaos aus.

esportsgirl18  04.02.2025, 12:58
@Thor87

Die Zeiten haben sich geändert, viele Frauen bekommen erst mitte ende 30 ihre Kinder, bis dahin ist die Wehrpflicht längst absolviert.

Ich finde es befremdlich, dass darüber überhaupt noch diskutiert wird. Natürlich sollen Frauen wählen dürfen, das sollte im 21. Jahrhundert eine absolute Selbstverständlichkeit sein. Es gab und gibt herausragende Politikerinnen, aber das ist gar nicht der Punkt. Das Wahlrecht ist ein grundlegendes Recht, das jeder Mensch unabhängig von Geschlecht zusteht. Auch Frauen, die nicht in der Politik tätig sind, haben selbstverständlich das Recht zu wählen und das völlig zu Recht.


Onaxer  04.02.2025, 03:42

Es wird nicht darüber diskutiert-das ist eine T.rollfrage.