Warum denkt Ihr konnten sich die Säugetiervorläufer, die säugetierähnlichen Reptilien über Jahrmillionen nicht gegen die Dinosaurier durchsetzen?
4 Antworten
Die Wurzeln der "säugerähnlichen Reptilien" (Synapsida) reichen bis ins späte Karbon etwa 308 MYA (Mio. Jahre vor heute) zurück. Im Perm und in der Trias waren sie die dominierende Landwirbeltiergruppe - lange, bevor es die ersten Dinosaurier überhaupt gab. Die entstanden erst in der späten Trias 235 MYA. Über mehrere Mio. Jahre blieben die Dinosaurier auch noch eine artenarme Gruppe, die bis in den Jura hinein nur eine untergeordnete Rolle spielte. Ungefähr zum gleichen Zeitpunkt wie die Dinosaurier traten auch die ersten echten Säugetiere (Mammalia) auf, das kommt immer auch ein bisschen auf die Definition von "Säugetier" an. So wird z. B. die rund 225 Mio. Jahre alte Art Adelobasileus cromptoni mal als ältester echter Säuger betrachtet, während andere ihn als Stammlinienvertreter betrachten, der noch außerhalb der Kronengruppe der echten Säuger steht. So oder so, im Jura, als die Dinosaurier ihre große Radiation erfuhren, haben sich auch die Säugetiere bereits in zahlreiche teils heute noch existierende Gruppen diversifiziert, führten also streng genommen alles andere als ein Schattendasein. Im mittleren Jura hatten sie sich schon in die noch heute bestehenden drei Großgruppen der Kloakentiere (Monotremata), Beuteltiere (Marsupialia) und Plazentatiere (Placentalia) getrennt. Auch gab es eine ganze Reihe von Säugetiergruppen, die heute ausgestorben sind. In China wurde jüngst ein Fossil gefunden, das belegt, dass einige Säugetiere sogar Dinosaurier fraßen. Es war also nicht nur umgekehrt, wie oft behauptet wird.
Von welcher Zeit redest Du? Die große Zeit der Synapsiden, also der Säugetiervorläufer, die man früher auch als „säugetierähnliche Reptilien“ bezeichnete, war im Perm (bis vor ca. 300 My). Damals gab es noch keine Archosaurier, geschweige denn Dinosaurier, also ist die Frage sinnlos.
Im Perm entwickelten sich die Synapsiden von noch sehr reptilienählichen frühen Sphenacodontidae (z.B. Dimetrodon) zu wesentlich säugetierähnlichern Formen (Therapsiden) wie den Anteosauriden (z.B. Titanophoneus) und Gorgonopsiden (z.B. Inostrancevia). Man vermutet, daß manche Linien bereits eine Art Pelz hatten.
Das Perm/Trias-Massensterben reduzierte die Vielfalt beträchtlich, aber einige davon davon überlebte bis in die Trias und waren vorübergehend durchaus erfolgreich, z.B. die Dicynodontia. Während der Trias starben fast alle Linien aus, in diesem Fall wirklich durch Konkurrenz mit Archosauriern (=Dinosaurier+Krokodile), die vermutlich agiler waren. Zu dieser Zeit waren Krokodile allerdings ökologisch dominanter als die erst gegen Ende der Trias auftauchenden Dinosaurier. Am Ende der Trias blieb nur eine einzige Linie übrig (die Cynodontia, zu denen Du auch gehörst), während die Welt knallvoll war mit sehr diversen Krokodilen und frühen Dinosauriern.
Weil kleine Tiere, die sich lange um ihren Nachwuchs kümmern und sich nicht so rasant vermehren, nicht so viel gegen 20 Meter große eierlegende Fleischfresser, die sie einfach platt trampeln, ausrichten können.
Haha, aber sie sind winzig. Bären vermehren sich zum Glück nicht so schnell.
Das ist ja kein Kampf. Die Säugetiere haben die Nischen besetzt die noch frei waren und haben sich dann nach den Dinos auch auf deren Hoheitsgebiet ausgebreitet.
Mäuse vermehren sich nicht rasant? Das wäre ja ein Traum ^^