Warum braucht man für die Leerlaufspannung ein hochohmiges Spannungsmessgerät?

5 Antworten

Den kurzschlussstrom wird man in der Praxis kaum messen wollen, da die Sicherung dann reagiert oder was in Brannt setzt. Man kann es aber ermitteln in dem man den Innenwiderstand bei der Berechnung anpeilst. Du belastet zB etwas mit 1kOhm. Misst den Strom, und dann rechnest du R=U/I, mit U für die Leerlaufspannung und I aus deiner Messung. Dann subdrahierst du dein Ergebnis mit dem Lastwiderstand. Dadurch hast du den Innenwiderstand mit der du dein Kurzschlussstrom berechnen kannst. Also I=U/R, wobei R aus deinem vorherigen Ergebnis genommen wird, und U wieder die Leerlaufspannung

Coldnez  06.01.2016, 21:31

Und je Hochohmiger dein Voltmeter ist, desto eher berechnest du damit deine Leerlaufspannung. Bzw veringert sich die Differenz zwischen Leerlaufspannung mit deiner Messspannung. Setzt natürlich vorraus dass eine Voltmeter dann noch die geringe Ströme messen kann

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xy121 
Fragesteller
 07.01.2016, 17:04
@Coldnez

ok danke. aber habe immer noch nicht richtig verstanden warum es jetzt hochohmig sein muss

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Coldnez  07.01.2016, 17:23

Ich erkläre es mal so.

Wenn du Luft durch ein Rohr bläst, dann ist die Luftmenge pro Sekunde der Strom. Und wenn du das Rohr am anderen Ende zu hälst, dann ist der erzeugte Druck im Rohr die Spannung. Angenommen du willst den Druck in ein geschlossenem Rohr messen, hast aber kein Druckluftmanometer, sondern kannst nur die Luftmenge pro Sekunde messen. Was machst du? Du machst eine kleine Öffnung im Rohr, misst die Luftmenge pro Sekunde, und errechnest dadurch die Spannung/Druck. Blöderweise fällt der Druck dabei etwas ab, da ja Luft entweicht bei der Messung. Das Ergebnis ist also gefälscht, du bekommst einen geringeren Wert als tatsächlich vorhanden. Ähnlich ist es in der Elektrik. Dein Voltmeter misst nicht wirklich die Spannung, sondern den Strom, und errechnet damit die Spannung. Und wenn der Widerstand zu klein ist (also die Öffnung zu groß), dann fällt die Spannung auch ab.

Also etwas Fachspezifischer:
Dein Voltmeter misst nur den Spannungsabfall am Widerstand vom Medsgerät. Im Innenwiderstand der Spannungsquelle herrscht eben so ein Spannungsabfall. Ugesammt = Uinnen + Umess
Wenn du nur Umess kennst, woher weisst du wieviel Ugesamt oder Uinnen ist?
Wenn Umes aber nahezu Ugesamt entspräche, dann kannst du dir dein Uinnen ausrechnen. Dann ist nur eine einzige Variable unbekannt, und nicht zwei. Um Umess also möglichst groß zu bekommen (also größt möglicher Spannungsabfall) so bräuchtest du ein großen Widerstand. Je größer desto besser, und exakter dein Wert für Ugesamt

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xy121 
Fragesteller
 08.01.2016, 16:55

okay dank dir

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Grundsätzlich sollten alle Spannungsmesser hochohmig sein,idealerweise unendlich hoch. Wie Du den Innenwiderstand einer Spannungsquelle berechnest hast Du bereits geschrieben bekommen.

Zur Frage 2: Die Leerlaufspannung misst Du, wenn Du mit Deinem Voltmeter die Klemmenspannung Deiner Spannungsquelle im unbelasteten Zustand, also ohne angeschlossenen Widerstand. Den Kurzschlußstrom solltest Du nicht ermitteln sondern berechnen indem Du die Urspannung durch den Innenwiderstand teilst... der Innenwiderstand wäre der einzige Widerstand, der noch im Stromkreis verbleibt, wenn Du die Klemmen kurzschließt (0 Ohm).

Zu 4.: Spannung misst Du immer parallel zum Meßobjekt, Strom in Reihe (in den Stromkreis eingeschliffen) während das Messobjekt mit Spannung einer Spannungsquelle versorgt wird. Bei der Widerstandsmessung kommt die Meßspannung vom Multimeter!

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung
xy121 
Fragesteller
 07.01.2016, 17:00

darf ich denn ohne weiteres die leerlaufspannung mit dem multimeter messen. wäre das nicht auch ein kurzschluss, da kein widerstand zwischengeschaltet ist?

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Gluglu  07.01.2016, 20:23
@xy121

Ja, das darfst Du und nein, es ist kein Kurzschluß... ganz im Gegenteil weil das Voltmeter ja hochohmig (idealerweise unendlich hochohmig) ist und "eigentlich" eine Unterbrechung ist.

Ganz anders bei der Strommessung: Ein Amperemeter ist sehr niederohmig (idealerweise 0 Ohm) und wird in Reihe in den Stromkreis reingehängt. Mit einem Amperemeter darfst Du natürlich nicht an + und - Gleichzeitig einer Spannungsquelle ran... sonst hättest Du einen Kurzschluß!

Aus diesem Grund: Bevor Du die Meßspitzen ansetzt noch mal vergewissern dass der Meßbereich stimmt... nicht das Du Spannung an den Klemmen messen willst das Multimeter aber noch auf Ampere steht und Du dann neben einen fetzen Kurzschluß auch noch einen Schaden am Meßgerät selbst riskierst!

Tipp: Wenn Dein Meßgerät nicht die Stellung "OFF" hat dann immer, wenn Du mit dem Messen fertig bist, auf dem größten Meßbereich von VOLT (AC oder DC ist egal) stellen: Solltest Du einfach mal in Gedanken versunken das Meßgerät ansetzen und es steht auf solch einen Bereich dann kann nichts passieren!

Vielleicht erklärt dieser Link die Messungen: http://elektroniktutor.de/grundlagen/ui\_mess.html

Mfg



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xy121 
Fragesteller
 08.01.2016, 16:53

alles klar dank dir!

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Den Innenwiderstand einer Spannungsquelle ermittelt man experimentell wie folgt:

Man misst bei unterschiedlicher Belastung mit verschiedenen Lastwiderständen (mindestens zwei) die Spannungen und Stromstärken. Mit den geordneten Paaren (U / I ),

z.B.: U1 = 6V, I1 = 3A  und   U2 = 4V, I2 = 5A berechnet man den Innenwiderstand:

- Ri = ΔU / ΔI = (U2 - U1) / (I2 - I1) = (4V - 6V) / (5A - 3A) = -2V / 2A = -1Ω

Ri = 1Ω

Die geordneten Paare (U / I ) kann man im U-I-Diagramm graphisch darstellen. Die Punkte liegen auf einer Geraden (Widerstandsgerade),
die die Achsen des Diagramms bei  E  (Leerlaufspannung)  und  Ik 
(Kurzschlussstromstärke) schneidet.

Bei der Wahl der Belastungsfälle ist darauf zu achten, dass
die Spannungsquelle und der Lastwiderstand nicht überlastet werden.

LG   

zu Frage 1:

Leerlaufspannung ist dadurch definiert, dass I = 0 ist.

Sobald man ein Voltmeter ranhängt fließt aber ein Strom, der die Messung verfälscht. Je geringer der Strom, umso geringer der Messfehler. Um den Messstrom zu minimieren, muss das Messgerät aber sehr hochohmig sein.

Weil ein niederohmiges Messgerät die Spannungsquelle belasten würde, also eine Last darstellt, damit kann dann nicht mehr die Leerlaufspannung (ohne Last) messen.

Mit dem Spannungsabfall, der Differenz zwischen Leerlaufspannung und unter der Spannung unter Last, und dem gemessenem Strom läßt sich der Innenwiderstand errechnen.

Der Kurzschlussstrom wird nur durch den Innenwiderstand begrenzt. Er läßt sich berechnen oder direkt messen.