Warum bezeichnete sich das MfS der DDR als "sozialistisches Sicherheitsorgan" gegen Angriffe imperialistischer Geheimdienste?
Selbst galt die Stasi zu DDR-Zeiten offiziell nicht als Geheimdienst. Dieses Vokabular galt damals ja nur für die imperialistischen Geheimdienste der Bougeoisie bzw. der Finanzoligarchie. Selber war man nur "Abwehrorgan" gegen diese Geheimdienste. Erst Marcus Wolf änderte dies erst 1990 in einem Interview für eine DDR-Zeitschrift.
5 Antworten
Hallo Fleischklos61,
mein Name ist Stephan Giering und ich bin mit 16 aus der DDR geflüchtet. Die Stasi hat meine Post kontrolliert, als ich 15 Jahre alt war. Diese Tatsache habe ich seit 3 ca. Jahren schriftlich als offizielles BStU-Dokument vorliegen.
Das die Stasi im Inland die Menschen bespitzelt hatte, wusste (fast) jeder, aber es wurde darüber nicht gesprochen. Gesprochen wurde aber offen darüber, dass die Stasi "Kundschafter des Friedens" hat, die im Ausland im Interesse des Friedens Dinge geheim erkunden. Somit konnte die Satsi also auch ein offizielles Sicherheitsorgan, das "Schild und Schwert der Partei" sein.
Mehr Infos zur Bundesbehörde BStU und die Stasi findest Du hier:
https://www.bstu.de/informationen-zur-stasi/themen/was-war-die-stasi/
https://www.jugendopposition.de/lexikon/sachbegriffe/148616/schild-und-schwert-der-partei
Das war das offizielle Lied der "Kundschafter des Friedens", der Stasi:
https://www.youtube.com/watch?v=YuRM7XJdjWw
So erbärmlich trat der Stasi-Minister öffentlich auf, als seine Macht gebrochen war:
https://www.youtube.com/watch?v=1XBEqyu5Mck
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen. Viel Erfolg! Stephan Giering, DDR-Zeitzeuge. Mehr Infos findest Du hier in meinem Profil.
Das macht wenig Sinn, schließlich gab es die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A), die erfolgreich z.B. Geheimdokumente über Atomraketenstationierung über eine Fremdsprachensekretärin der US-Botschaft beschaffte und den MfS-Offizier als engsten Mitarbeiter des damaligen Bundeskanzlers einschleusen konnte
Geheimdienste nennen sich selbst stets Nachrichtendienste.
So wie die Betreiberfirmen von Atomkraftwerken von Kernkraftwerken sprechen. Und an vielen Orten Selbst- und Fremdbezeichnungen auseinanderfallen.
Bezweifle ich, dass die StaSi nicht als Geheimdienst bezeichnet wurde. Alle Staaten der Welt haben doch einen solchen, warum daher nicht auch die DDR.
In den DDR-Medien war aber immer von "sozialistischem Sicherheitsorgan" als Teil der bewaffneten Organe der DDR zulesen. Im Selbstverständnis des MfS waren die imperialistsichen Geheimdienste der Gegner im Kalten Krieg. Wir in der DDR waren die Guten. Die Bösen waren der Gegner. Als Nachrichtendienst wurde die HVA bezeichnet, die mit "sozialistsischen Kundschaftern" an der unsichtbaren Front für den Frieden der Welt wirken. Das war wirklich so.
Sicherlich war das so und das bedeutet automatisch, dass dies Aufgabe eines Geheimdienstes ist, auch wenn das nicht groß gesagt wurde.
Die DDR meinte, sie müsse ihre Bürger gegen den bösen Westen schützen. Da käme ja nur Schlchtes her.
Nur wollten alle, außer strammen Kommunisten, diesen Westen mal erforschen.
Und ich bin bis heute dankbar, dass ich das heute darf.
Das MfS war doch wohl kein Kernkraftwerk, oder doch?