Warum bekommen manche den Hals nicht voll?

7 Antworten

Hallo!

Mein Opa sagte immer ----> wer einmal weiß wie "Macht" schmeckt, der will diesen Geschmack so lang wie möglich schmecken können und ist oft auch bereit, dafür über Leichen zu gehen oder Gesetzeswidriges zu tun, damit er seinen Standart halten kann.

Ich finde, dass da sehr viel drin steckt. 

Bei Menschen, die zusätzlich aus sehr einfachen Verhältnissen stammen, da vllt. Schlimmes erlebt haben und peu à peu mit viel Eigeninitative und großem persönlichem Einsatz aufgestiegen sind kommt oft hinzu, dass man stets in der Angst lebt das Vermögen/den Wohlstand/die daraus resultierende Sicherheit zu verlieren und das Ganze mit jedem Mittel zusammenhalten oder vergrößern will, um dieser Angst, wieder in das Milieu abzurutschen aus dem man kommt und in das man nie wieder möchte, zu entgehen. Kann man aber m.E. durchaus gut verstehen, wenn man sich so gewisse Schicksale ansieht.

Malavatica 
Fragesteller
 31.08.2017, 16:41

Aber irgendwann muss es doch mal reichen. 

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rotesand  31.08.2017, 16:42
@Malavatica

Ich teile deine Meinung, aber ich denke, um das beurteilen zu können muss man sich erstmal in einer solchen Lage befinden wie einerseits jemand, der die Macht nicht verlieren will oder andererseits einer, der nie mehr seinen persönlichen Alptraum erleben möchte in Form der vllt. prekären Verhältnisse, in denen er aufwuchs!

Das kann man als Außenstehender - glaube ich - nur bedingt beurteilen.

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Wer weiß schon, ob die ganzen Luxusautos usw. geleast sind, oder in Wirklichkeit einer Bank gehören? Der Schein kann trügen. Und Schröder: Der verkauft seine Kontakte eben so teuer wie nur möglich. Ich vermute, dass hier auch die "Vetternwirtschaft" mit Putin und Co. eine tragende Rolle spielt.
Unter normalen und realen Bedingungen würde er schon lange keinen Job mehr bekommen ("Sie sind zu alt!").

Dein Beispiel Gerhard Schröder ist erschreckend.

Als ehemalige Kanzler könnte er "Elder Statesman" sein, auf UN oder EU-Bühne ein Rolle spielen oder sich nur ruhig halten wie es alt-Bundespräsident Köhler macht.

Aber nein. Immer neu lukrative Jobs und immer in Russland. Man weiß ja, dass er viele Frauen verschlissen hat. Vielleicht kosten sie ihm so viel, dass er diese Jobs braucht.

Malavatica 
Fragesteller
 30.08.2017, 20:37

Ich verstehe das auch nicht. Ist Gazprom pleite?  Wann hat er mal genug? 

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ich glaube, solche Leute denken, falls sie darüber übehaupt nachdenken, je reicher, desto glücklicher. Ist ein Irrtum, Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit einem Jahreseinkommen von ca. 100T€ am glücklichsten (mit ihrem Geld) sind. "Den Hals nicht vollkriegen können" ist mit Sicherheit auch ein patologischer Befund. Ähnliches gilt für "Den Hals nicht von der Macht vollkriegen können". Da kommt noch patologisches Misstrauen hinzu.

Die können scheinbar nicht genug bekommen, noch eine protzige Yacht,
noch ein Luxus Auto, obwohl schon drei in der Garage stehen. 

Zum einen einfach, weil sie es können und es genießen, sich mit schönen Dingen zu umgeben. Gibt ihnen ein gutes Gefühl, warum auch immer.

Es geht oft im Leben um gute Gefühle.

Die denken ganz anders, wie andere Menschen:

Sie sind davon überzeugt, dass Geld vieles viel einfacher macht. Und dass Besitz keine Schande ist.

Reiche Menschen halten Egoismus für eine Tugend und normale halten Egoismus für ein Laster.

Reiche Menschen warten nicht, sie machen einfach. Sie lösen ihre
Probleme selbst, anstatt darauf zu hoffen, dass jemand oder etwas das
für sie übernimmt.

Wer viel Geld hat, hat Angst vor dem Verlust desselben. Die Reichen
ticken da ganz anders. Sie sehen Geld eher als ein Werkzeug, um noch
mehr Geld zu verdienen.

Reiche Menschen denken, dass man alles haben kann und normale denken, sie müssten sich entscheiden.

Normale Menschen glauben, Reichtum ist schlecht. Wohlhabende Menschen wissen, Reichtum ist gut.

Gerade auch, wenn man bedenkt, wieviel Arme es gibt, die echte Existenzängste haben. 

Auch Reiche denken mal an Arme und spenden und so. Aber weniger häufig und vor allem skrupelloser als nicht reiche Menschen.

Reiche besitzen ihr Geld und Menschen, die gerne mehr Geld hätten, die besitzt Geld.

Sie haben andere Werte, andere Hobbys, und wegen genau dieser Unterschiede sind sie eben reich.

Reichen denken wohl eher, dass sie dies alles auch verdient hätten. Was denken andere über das, was sie verdienen - gerne im doppeltem Sinne.

Woher kommt diese Gier?

Schröder und auch andere Menschen werden ihr Tun in einem völlig anderem Licht sehen und gar nicht Gier damit in Verbindung bringen.

Deren Aufmerksamkeit und Fokus liegt auf Reichtum, nicht auf mögliche moralische Verfehlungen.

Die handeln nicht aus einer Gier heraus, sondern weil ihnen alles ein angenehmer Reiz ist, es macht ihnen Freude, erfolgreich zu sein, etwas zu schaffen und zu erreichen und so machen sie immer weiter und immer weiter. Wenn sie erfolgreich waren, gut Geld verdient haben, dann haben sie gute Gefühle damit und greifen das nächste Projekt an, um sich wieder gut zu fühlen.

Andere essen eben Schokolade, um sich gut zu fühlen, nehmen Drogen oder trinken Alkohol. Da hat jeder so seine eigene Strategie. Gibt halt viele Möglichkeiten dafür, um an gute Gefühle zu kommen.

Reiche machen es eben so, wie sie es machen, und andere anders.

Reiche glauben nicht, dass sie für die Armut der Armen schuldig oder verantwortlich sind. Normale Menschen denken viel mehr an die Armen, ganz so wie du es beschreibst, und lenken schon allein deshalb ihre Aufmerksamkeit öfter auf Armut als auf Reichtum.

Reiche aber sehen den Reichtum, nicht die Armut.

Reiche können Arme nicht verstehen, warum diese nicht auch all die tollen Möglichkeiten nutzen und glauben, dass sie das auch alles verdient hätten.

Alles was sie erreichen gibt ihnen einen Kick und gute Gefühle. So machen sie weiter.....

Besitztümer sind ihre Statussymbole und Beweise für ihre Potenz ... äh ... Unternehmensstärke....

Alles gibt ihnen Macht, die sie sicherlich sehr genießen.

Auch unter armen Menschen geht es um Macht und Geld.

Vielleicht ja steckt bei beiden, Reichen wie Armen, die Angst vor Ohnmacht, Vertrauen-haben und Ausgeliefert-sein hinter ihrem Tun, nur, dass Arme das Spiel mit Geld nicht wirklich raus haben.

Verständnis für alles kann man auch bekommen, wenn man sich selbst beobachtet und hinterfragt, denn ich glaube schon, dass wir alle mal kleine Gierhälse sind......  ;-)))  wann und wo dann auch immer.