War Konrad Adenauer ein guter Kanzler?
Es ist kein Geheimnis das Adenauer autoritär doch ziemlich Modern war, er gründete Adenauers Fernsehen und dies wurde 1961 als Verfassungsfeindlich aufgenommen, daraufhin nahm er das Urteil an, doch in der Kanzlerschaft hatte er mehr Erfolge als Tragödien bis Joseph Strauß für seinen Rücktritt 1963 sorgte, mit der Spiegelaffaire.
Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen
4 Antworten
Man darf nicht vergessen: Adenauer war derjenige, der den Spagat zwischen den Besatzungsmächten und einer Regierung schaffen musste, welche die Aufgabe hatte, einen Staat mehr oder weniger aus dem Nichts heraus aufzubauen.
Man bedenke: Von 1945 bis 1990 war die West-BRD nicht souverän und ein besetztes Land. Die Budnesregierung war im Endeffekt völkerrechtlich nicht legitimiert, und musste dennoch Wiederaufbauarbeit leisten - und das mit einem Sack voller Alt-Nazis, welche natürlich alle keine gewesen sein wollten.
Ja, Adenauer hat diese Republik auf den richtigen Weg gebracht - natürlich nur in Anlehnung an das, was die Allierten Besatzungsmächte und deren Regierungen von ihm wollten. Aber er hat das Beste daraus gemacht.
Ich möchte übrigens allen und jedem einen Besuch im "Deutschen Haus" in Bonn ans Herz legen! Dies ist ein kostenloses Museum, welches die Geschichte der Bundesrepublik Dutschland nach 1945 sehr anschaulich und über viele tolle Exponate darstellt.
Man kann zum Beispiel die Debatte um die Atomare Bewaffnung der BRD sich anhören - welche eine Herr Strauss ja unbedingt wollte, so unbedingt wie später das steuerfreie Flugbenzin ;-) Zum Guten Glück hat er sich ncht durchgesetzt, so dass die einzigen Atomwaffen auf Bundesdeutschem Boden nun der US-Regierung gehören.
Aus heutiger Sicht, kann man da natürlich vieles kritisch sehen und kontrovers diskutieren. Letztendlich war er ein Sohn seiner Zeit und da gibt es immer Diskrepanzen, wenn man Leute aus heutiger Sicht betrachtet.
Aber wenn man sich anschaut, wie Deutschland 1945 dastand und welchen Weg wir dann ab 1949 bis 1963 mit ihm als Kanzler genommen haben, dann hat er sicherlich sehr viel mehr richtig als falsch gemacht und war ein guter Kanzler.
Adenauer war wohl weder autoritär noch modern. Seine Politik war sehr stark von Kompromissen geprägt. Schon bei der Entwicklung des Grundgesetzes hat er keine eigenen Aspekte eingebracht. Ich sehe ihn mehr als Moderator wie Merkel oder Scholz, die versucht haben, verschiedenen Strömungen zu vereinbaren. Von der Einbindung der alten NS-Leute bis zu den Gewerkschaften. Die Westbindung und die Einführung der Bundeswehr waren Projekte, für die er große Mehrheiten hatte.
Persönlich war er ein erzkonservativer Katholik, der "moderne" Erscheinungen wie Sex vor der Ehe, Scheidungen, Berufstätigkeit von Frauen ablehnte.
Jeder seiner Schritte hat er mitverfasst, Adenauer war sicher kein Moderator, er hatte eigene Pläne, er war auch nicht erzkonservativ sonst hätte er seinen möglich schwulen Außenminister sofort entlassen, dazu hat er die 10.000 wieder ins Land geholt mit seinen Mitteln, Die Westbindung hat er schon seit den Jahren in den er verfolgt wurde in sich eingebrannt, schon als Oberbürgermeister war er der Mann des Volkes und immer offen für neues, z.B die Sojawurst die er erfand, also alles was du dort erzählst ist grundsätzlich falsch.
Er wäre heute hoffnungslos Reaktionär.
Aber wohl der richtige zur richtigen Zeit.
Und einer der wenigen der nicht vorbelastet war und trotzdem politische Ämter innehatte.
Als Bürgermeister von Köln so beliebt dass die nazis ihn nicht verhaften wollten und als sie ihn abgesetzt haben hat er sich als Abfindung das Domzil in Röhndorf bei Bonn vor Gericht erkämpft. Dann haben ihn die Amis nach den Krieg wieder als ob eingesetzt und wieder entassen weil er wohl zu fordernd war und sich nichts hat vorschreiben lassen. War schon ein besonderer Lebenslauf in der nazi Zeit.
Er war halt ganz Pragmatiker!